Upaveda
Upaveda (Sanskrit: उपवेद upaveda m) untergeordneter Veda; unter dieser Bezeichnung werden wisenschaftlich orientierte Systeme verstanden, die aber auf den vedischen Lehren aufbauen.
Die Upavedas zählen nicht zu Shruti, sondern sind ein Bestandteil der Smriti. Es gibt 4 Upavedas: 1. den Ayurveda (über Heilkunde); 2. den Gandharvaveda (über Musik, Tanz uns Ästhetik); 3. den Dhanurveda (über Bogenschießen, Kriegs- und Kampfkunst); 4. den Sthapatyaveda (über Architektur, Stadtplanung etc.)
Sukadev über Upaveda
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Upaveda
Upaveda sind Neben-Vedas. Es gibt vier Haupt-Vedas, Rig Veda, Sama Veda, Yajur Veda, Atharva Veda, und dann gibt es die so genannten Upavedas. Es heißt, dass die Upavedas so alt sind wie die Vedas, und es sind Wissenschaften, die sich auf die Veden beziehen und dann eigene Schriften haben. Nur die Upaveda ist jetzt nicht die Bezeichnung für eine konkrete Schrift, sondern Upavedas sind bestimmte Wissenschaften, die sich auf den Veden gründen und dann andere Weisheit oder andere Schriften entwickelt haben.
Veda ist auch das höchste Wissen, Upaveda ist so das Neben-Wissen, über das man dann auch zum höchsten Wissen kommt. Als Upavedas zählen zum Beispiel der Ayurveda, der Veda über Gesundheitskunde, Gandharva Veda, das ist also der Veda der Musik und der schönen Künste, dann gibt es den Dhanur Veda, das ist die Bogenkunst, und es gibt noch Sthapatyaya Veda und das ist das Wissen über die Staatskunst und der Umgang mit Menschen.
Du siehst, das sind Nebenwissen, die für den Alltag hilfreich sind, da geht es jetzt weniger um das transzendente Wissen, um Paravidya und Paraveda, sondern hier geht es um Upaveda. Dinge, die auch wichtig sind und die im Alltag auch beachtet werden sollen, aber Upaveda ist so, man kann sagen, das Nebenwissen, das auch eine gewisse Bedeutung hat, das aber nicht überschätzt werden sollte. Man muss als Yoga-Aspirant aufpassen, dass man sich nicht zu sehr in Upavedas verliert, und dass man immer wieder zu der höchsten Frage kommt: "Wer bin ich? Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Was ist Gott? Wie kann ich Gott erfahren?"
Es ist gut, viel über Gesundheit zu wissen. Es ist gut, musikalische Instrumente spielen zu können. Es ist gut, zu wissen, wie man mit anderen Menschen gut umgeht. Aber das sind alles Upavedas, letztlich geht es darum, allumfassende Liebe zu empfinden, letztlich Gott zu erfahren und zu erkennen: "Aham Brahmasmi. Ich bin eins mit der Weltenseele."
Siehe auch
Literatur
- Gudrun Schellenbeck und Nicolas Lewis: Praxisbuch der vedischen Astrologie
- Swami Vivekananda: Vedanta - Der Ozean der Weisheit
- Vedanta für Anfänger von Swami Sivananda
- Paul Deussen: Das System des Vedanta, Elibron Classics, 2. Auflage, 1906.
Weblinks
- Gayatri - Die Mutter der Veden
- Meditation Anleitungen, darunter einige abstrakte Techniken aus dem Vedanta
- Artikel von Swami Sivananda: Vedanta
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Startportal Ayurveda
- Yoga Urlaub
- Yoga Ferien
- Yoga Reisen
Seminare
Jnana Yoga und Philosophie
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