Tiru Nalai Povar Nayanar
Die Nayanar sind den Shiva verehrende, tamilische Dichter.
Die Geschichte von Tiru Nalai Povar Nayanar
Der indische Yogi und Heilige Swami Sivananda erzählt:
Nandanar gehörte zu der Kaste der Pariahs (Unberührbaren). Er wurde in Adanoor, im Königreich Chola geboren. Er war eine Verkörperung von Demut und Hingabe. Gott Shiva war seine einzige Zuflucht. Er besuchte oft die heiligen Stätten und spendete den Tempeln Trommel und andere Musikinstrumente. Wenn er zu einem Tempel kam, blieb er immer draußen, und brachte Shiva mental seine Verehrung dar.
Eines Tages überkam ihn das Verlangen, den Darshan, die heilige Schau von Gott Shiva in Tirupunkur zu erhalten. Auch hatte er den brennenden Wunsch, Shiva an diesem heiligen Ort verehren zu dürfen. Er ging nach Tirupunkur und stellte sich gegenüber dem Tempeleingang auf, von wo er einen Blick ins Allerheiligste mit der Statue von Gott Shiva zu erheischen hoffte. Die Statue des Nandi-Stiers, dem mythischer Reittier von Gott Shiva, der etwas rechts vor der Shiva Statue stand, versperrte ihm die Sicht auf den Herrn. Nandanar betete flehentlich zu Shiva. Dieser war sehr zufrieden mit seiner Hingabe und bat Nandi, ein wenig zur Seite zu gehen, damit Nandanar Ihn sehen kann. Um den Wunsch Shivas zu erfüllen, beugte sich Nandi etwas zur Seite; und steht bis heute noch so da, wie die Besucher des Tempels von Tirupunkur bestätigen können. Nandanar hatte eine großartige Schau von Gott Shiva. Danach kehrte er nach Adanoor zurück.
Dann entstand in ihm der Wunsch, nach Chidambaram zu gehen, um dort die Schau von Gott Shiva als Nataraja (Shiva als kosmischer Tänzer) zu genießen. Seine Liebe zu Shiva war so intensiv, dass er jeden Tag Tränen vergoss, und dabei zu seinen Kameraden sprach: „Morgen werde ich bestimmt nach Chidambaram gehen.“ Dieser Spruch brachte ihm den Namen Tiru Nalai Povar ein („Der Mann, der morgen gehen wird“).Eines Tages machte er sich dann tatsächlich auf den Weg nach Chidambaram.
In Chidambram angekommen, dachte er an seine niedrige Geburt, und wagte deshalb nicht, das Dorf zu betreten. Er betete zu Shiva: „Oh Herr, ich würde so gerne in deinen Tempel gehen, um im Allerheiligsten deinen großartigen Kosmischen Tanz zu bestaunen. Aber wie sollte das möglich sein? Aufgrund meiner niedrigen Geburt wird man mir nicht erlauben, den Tempel zu betreten.“ So betend wandelte er mehrere Tage einher. Gott Shiva war gerührt von seiner Hingabe. Er erschien ihm im Traum, und sprach: „Oh edle Seele, gräme dich nicht. Du wirst zu mir kommen. Nimm ein Bad im Feuer. Danach werden dich die Brahmins (Priester) selbst zu meinem Tempel geleiten.“ Nandanar wachte auf und war hocherfreut. Zur selben Zeit erschien Shiva den Brahmins des Dorfes im Traum, und sprach zu ihnen: „Oh Brahmins, ich will, dass mein teuerer Verehrer, Tiru Nalai Povar zu mir kommt. Bereitet ein heiliges Feuer vor. Nandanar wird darin ein Bad nehmen, und danach zu mir kommen.“
Am nächsten Tag bereiteten die Brahmins das heilige Feuer vor. Sie gingen zu Nandanar, verneigten sich vor ihm und berichteten ihm von ihrem Traum. Nandar schritt um das Feuer und dann sprang er, mit Shivas Bild im Herzen und mit Seinem Namen auf den Lippen in das Feuer. Als er aus dem Feuer wieder emportauchte, hatte er einen neuen Körper von großer Schönheit, überall mit der heiligen Asche Gott Shivas beschmiert. Die Brahmins geleiteten ihn in den Tempel. Im Allerheiligsten angekommen, brachte er Gott Shiva seine Verehrung dar. Eine göttliche Extase überkam ihn und er wurde vollständig absorbiert in den Kosmischen Tanz Shivas. Der Raum erstrahlte in einem überirdischen Licht und Nandanar verschwand. Er wurde eins mit Shiva Nataraja, dem kosmischen Tänzer.
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Siehe auch
Literatur
- Weiterlesen bei Swami Sivananda über Hingabe
- Sivananda - ein moderner Heiliger
- Sivanandas Botschaft vom göttlichen Leben
- Paramahansa Yogananda, Autobiographie eines Yogi
- Swami Sivananda, Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
Seminare
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