Namayajna
Namayajna (Sanskrit: nāmayajna m.) = das Opfer der Wiederholung des Namens Gottes.
Der Sanskrit-Ausdruck „namayajna“ setzt sich aus den beiden Elementen „nama“ und „yajna“ zusammen.
- „Nama“ bedeutet in diesem Zusammenhang „Namen“, „Nennung“ oder „Verbeugung“; es kann auch die Handlung des ehrenden Nennens beziehungsweise Anrufens eines Namens bezeichnen.
- „Yajna“ ist ein zentrales Wort der vedischen Tradition und steht für Opfer, rituelle Hingabe, kultische Handlung oder allgemeiner für eine Handlung, die der göttlichen Ordnung und dem sittlichen Zweck dient.
Zusammengenommen bezeichnet „namayajna“ somit eine Form des Opfers oder der Hingabe, die sich auf das Nennen, Singen oder Verehren von Namen richtet — typischerweise die rituelle Rezitation, Lobpreisung oder das ständige Wiederholen heiliger Namen als religiöse Praxis.
In religiösem und spirituellem Gebrauch wird namayajna oft verstanden als ein nicht-materiales Opfer: statt Gaben wie Nahrung, Feuer oder materielle Opfer darzubringen, besteht das „Opfer“ im Aussprechen oder Huldigen von Namen (etwa von Gottheiten oder heiligen Mantras). Diese Praxis betont das Wort, die Stimme und die Erinnerung als Mittel der Hingabe und Reinigung. Namayajna kann somit sowohl persönliche Andacht — wie das wiederholte Singen eines Gottesnamens — als auch gemeinschaftliche Rituale umfassen, bei denen die Nennung heiliger Namen als verdienstvolle Handlung gilt, die spirituellen Gewinn, Schutz oder Läuterung bewirkt.
Je nach textlichem und kulturellem Kontext kann der Ausdruck unterschiedliche Nuancen tragen: in manchen Traditionen wird die Praxis als gleichwertig oder sogar überlegen gegenüber materiellen Opfern betrachtet, weil die bewusste Nennung heiliger Namen als direkter Ausdruck von Bhakti (Hingabe) gesehen wird; in anderen Kontexten wird namayajna als ein spezifischer ritueller Akt innerhalb eines größeren Opfers verstanden.