Alasya
Alasya (Sanskrit: आलस्य ālasya n.) Lethargie, Faulheit, Trägheit, Schlaffheit, Mangel an Energie; einer der neun Antarayas bzw. Hemmnisse auf dem Yogaweg.
Sukadev über Alasya
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Alasya
Alasya bedeutet Trägheit, Faulheit. Einer der großen Hindernisse auf dem spirituellen Weg, morgens überhaupt in die Gänge zu kommen. Wenn du morgens dir vorgenommen hast, aufzuwachen und aufzustehen für die Meditation und es fühlt sich so schwierig an, dann leidest du gerade unter Alasya. Wenn du träge bist, dann gilt es, trotzdem in die Gänge zu kommen. Dann übe etwas Agni Sara, Bauch vor und zurück, kaltes Wasser ins Gesicht oder wiederhole ein paar Mantras oder beginne gleich mit Kapalabhati, und dann ist Alasya, die Trägheit, weg. In jedem Fall, stehe einfach auf, egal, wenn dich Tamas, also Trägheit, Alasya, überwältigt oder nicht. Alasya bedeutet auch, wenn du abends nach Hause kommst und du dir eigentlich vorgenommen hast, du willst dann auch etwas praktizieren oder du willst etwas Gutes tun oder du willst etwas tun, um dich zu bilden, weiterzubilden. Dort magst du auch mit Alasya konfrontiert werden. Du kannst das erkennen: "Ah, da ist Alasya." Statt zu sagen, "ich bin so träge, ich bin so faul, ich bin so müde", sage einfach: "Ah, da ist Alasya. In meinem Gemüt manifestiert sich gerade Alasya."
Alasya hat ja auch etwas Gutes, manchmal muss man sich ausruhen, manchmal ist es gut, ein bisschen loszulassen, manchmal gilt es, gemütlich zu sein. Und so ist es gut, dass du die Fähigkeit zu Alasya hast, aber lasse dich nicht davon beherrschen. Du kannst auch deinem Geist sagen: "Ah, danke für den Vorschlag, jetzt Alasya zu üben. Und ich werde jetzt trotzdem tun, was zu tun ist." Also, es sind so mehrere Schritte, die du machen kannst. Der erste Schritt ist, anzuerkennen: "Ah, da ist Alasya." Zweiter Schritt ist: "Ah, danke, da ist jemand in mir, der sagt, angemessen, jetzt ruhig zu sein." Und dann kann man sagen: "Danke, aber nein danke! Jetzt gilt es, tätig zu sein. Atha Dhyana. Jetzt Meditation. Atha Pranayama. Jetzt Pranayama. Alasya, später."
Es gibt Alasya auch als Geisteszustand in der Meditation. Swami Sivananda bezeichnet Tandra, Alasya, Nidra als eines der schwersten Hindernisse für die Meditation. Tandra ist so etwas, wie Luftschlösser bauen. Alasya ist Trägheit. Nidra ist Schlaf. Das sind so drei Dinge, die passieren können, bei Aspiranten, die meditieren. Du meditierst, der Geist wird ruhig, ein bisschen träge, und dann hast du irgendwelche Gedanken, du siehst Dinge und bist in irgendwelchen Phantasiewelten drin, also eine Art Wachträumen. Und du kommst da raus, fühlst dich irgendwo wohlig entspannt, dann warst du in Tandra. Oder du sitzt und meditierst oder denkst, du meditierst, und dein Geist ist zu nichts fähig, Alasya. Oder sogar soweit, dass du voll einschläfst. Es gibt Menschen, die schnarchen in der Meditation. Gut, Meditation ist es nicht, aber im Sitzen.
Es gilt, darüber hinauszuwachsen. Wenn du bei Yoga Vidya einen Meditationskurs besucht oder eine Meditationskursleiter-Ausbildung, wird auch darüber gesprochen, Tipps, wie du aus Tandra, Alasya, Nidra herauskommen kannst, um wach zu sein in der Meditation, konzentriert zu sein in der Meditation, Gott zu spüren, Liebe zu spüren, dein Selbst zu spüren, die Seele zu spüren, dich eins zu fühlen mit der Weltenseele. Überwinde Alasya, gib aber auch Alasya einen Platz. Manchmal ist es gut, müßig zu sein, manchmal ist es gut, sich auszuruhen, und manchmal ist es ok, einfach träge und faul zu sein, aber Alasya sollte nicht dein Leben beherrschen. Gib Alasya einen gewissen Platz, aber nur einen gewissen Platz. Hauptsächlich sei sattvig, rein, und manchmal rajasig, aktiv, dann ist etwas Alasya, etwas Trägheit und Faulheit, ganz ok.
Alasya आलस्य ālasya Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Alasya, आलस्य, ālasya ausgesprochen wird:
Siehe auch
- Alasa
- Alasaka
- Adharma
- Tandra Alasya Nidra
- Hindernis
- Tushnim Bhuta Avastha
- Alasaka
- Antaraya
- Goraksha Shataka
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