Shabari

Aus Yogawiki

Shabari (Sanskrit: शबरी shabarī f.) ist in dem hinduistischen Epos Ramayana eine alte Asketin, die aufgrund ihrer Hingabe an Rama seinen Segen erhielt.

Die Geschichte

Shabari war die Tochter eines Jägers und gehörte zum Stamm der Nishadhas. In der Nacht vor ihrer Heirat sah sie die vielen Schafe und Ziegen, die ihr Vater brachte, um sie für das Hochzeitsmahl zu schlachten. Aus Mitleid rannte sie in den frühen Morgenstunden davon. Sie wollte der Welt entsagen und einen spirituellen Lehrer finden. Nach einigen Tagen traf sie am Fuße des Berges Rishyamukha auf den Weisen Matanga, den sie als ihren Guru annahm und ihm mit Hingabe diente. Als ihr Guru dem Tode nahe war, wollte sie, nachdem sie ihm ihr ganzes Leben über gedient hatte und nun eine alte Frau war, denselben Bewusstseinszustand wie Matanga erreichen. Der Weise sprach, dass sie aufgrund ihrer Tugend und ihres Dienstes den Darshan von Rama erhalten werde. Danach ging er in Mahasamadhi ein. Wie ihr Guru iihr geraten hatte, wartete Shabari auf die Ankunft Ramas.

Täglich ging sie, gebeugt auf einem Stock, hinaus um Beeren für Rama zu pflücken. Jede Frucht probierte sie, nur die süßen kamen in ihren Korb für Rama. Der Gedanke, dass sie die Früchte nicht versuchen sollte, bevor sie der Gottheit dargebracht wurden, kam ihr nicht. Traditionelle Schreiber verwenden diese Geschichte, um darauf zu verweisen, dass bei Bhakti Fehler von Gott nicht gesehen werden. Täglich sammelte sie neue Beeren und wartete auf Rama. Shabari ist die Metapher für das endlos lange Warten auf Gott.

Ankunft Ramas

Obwohl hunderte von Yogis in ihren Ashrams auf Rama warteten, so besuchte Rama doch nur den von Shabari, aufgrund ihrer tiefen Hingabe. Als sie Rama sah, verfiel sie in Ekstase und sprach: ‚So viele Yogis warten auf Deinen Darshan, doch Du kommst zu einer Unwürdigen wie mir (…) das zeigt deutlich, dass Du nicht danach schaust, ob ein Verehrer Deiner in einem Palast oder in einer Hütte wohnt, ob er gelehrt oder unkundig ist (…) Du richtest Dich weder nach Kaste noch nach Hautfarbe. Du siehst nur die wirkliche Hingabe (…) Ich habe nichts außer meinem Herz, das ich Dir darbringen kann, doch hier sind ein paar Beeren. Mögen sie Dir schmecken, Herr‘.

So sprechend bot Sie die mit Liebe gepflückten Beeren Rama dar. Als Rama sie probierte, brachte Lakshmana den Einwand vor, dass Shabari sie bereits angebissen hätte und dass sie es deshalb nicht Wert seien, von Ihm gegessen zu werden. Doch Rama erwiderte, dass von allen Früchten die Er jemals gekostet hätte, keine diesen mit solcher Hingabe dargebrachten Beeren gleichkämen.

Er sprach zu Lakshmana: ‚Probiere sie, dann wirst Du es schmecken. Wer Mir mit Hingabe Frucht, Blatt, Blüte oder Wasser reicht, von dem nehme Ich das mit Freude an‘. Lakshmana probierte die Früchte nicht. Er führte sie zum Mund, warf sie jedoch weg, da sie ihm als unrein erschienen. Über Shabaris Hingabe erfreut, segnete Rama sie und gewährte ihr Befreiung. Rama bemerkte die Schalen, aus Blättern gefertigt, in denen sie Ihm die Früchte servierte. Von dieser Handarbeit beeindruckt, segnete Er den Baum, so dass dessen Blätter in Form einer Schale wuchsen. Shabari riet Rama, sich von Sugriva helfen zu lassen und sagte Ihm wo Er ihn finden könne. Die Ramayana legt dar, dass Shabari eine außergewöhnliche und belesene Heilige war.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Multimedia

Geschichten aus der Ramayana

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