Ashtamatrika

Aus Yogawiki

Ashtamatrika (aṣṭamātṛkā - अष्टमातृका) bezieht sich auf ein Ensemble von acht Göttinnen, die mit Durga verbunden sind. Die acht Göttinnen können als die Armee von Ambika betrachtet werden. Ambika mobilisiert sie zum Kampf gegen die Dämonen Shumbha, Nishumbha und Raktabija (siehe Skanda Purana). Die Ashtamatrika werden in verschiedenen Puranas wie Varaha Purana, Agni Purana, Matsya Purana und in der Devi Mahatmya, die Teil der Markandeya Puranas ist, beschrieben; ihre Verehrung ist in Nepal vorherrschend. In Indien ist die Verehrung der Saptamatrikas verbreiteter. Die Ashtamatrika (außer Chamunda) sind die weiblichen Repräsentationen der jeweiligen männlichen Gottheiten und ihre Ikonographie ähnelt der ihrer männlichen Gegenstücke. Kapitel 8 in der Devi Mahatmya beschreibt das Entstehen der Göttinnen wie folgt: Als Sumbhas riesige Armee die Devi, ihren Löwen und Kali von allen vier Seiten umzingelte, sprangen die Shaktis aus den Körpern von Brahma, Shiva, Skanda, Vishnu, Hari, Narasimha und Indra hervor, spiegelten die Form eines jeden und stiegen auf ihre jeweiligen Reittiere, um die Asuras zu bekämpfen. Die entsprechenden Mantras für ihre Verehrung stammen aus dem Durgapujatattva (durgāpūjātattva) von Raghunandana Bhaṭṭācārya (1520-1575), einem Sanskrit-Text in bengalischen Schriftzeichen. Das Durgapujatattva beschreibt und schreibt die Verfahren für die Durga Puja vor, die auch heute noch ein großes Fest zur Verehrung von Durga und verwandten Göttinnen vor allem in Westbengalen in Indien und anderen nordöstlichen Staaten Indiens sowie in Nepal ist.

Brahmani (brahmāṇī - ब्रह्माणी) oder Brahmi (brāhmī - ब्राह्मी, ) ist die weibliche Energie, bekannt als Shakti von Brahma. Genau wie Brahma wird auch Brahmani auf Hamsa, dem Schwan, reitend dargestellt.

Kapitel 8, Vers 15 in der Devi Mahatmya:
haṁsayuktavimānāgre sākṣasūtrakamaṇḍaluḥ
āyātā brahmaṇaḥ śaktir Brahmāṇī sābhidhīyate
Übersetzung: In einem himmlischen Wagen, der von Schwänen gezogen wurde, kam Brahmās śakti mit Gebetsperlen und einem Wassertopf in der Hand. Sie wird Brahmāṇī genannt.
Brahmani Mantra aus dem Durgapujatattva :
oṃ brahmāṇyai namaḥ
ॐ ब्रह्माण्यै नमः

Maheshwari (māheśvarī - माहेश्वरी)) ist der weibliche Aspekt von Maheshvara. Maheshvari ist auch unter den Namen Raudri, Rudrani, Maheshi und Shivani bekannt, abgeleitet von Shivas Namen Rudra, Mahesha und Shiva. Maheshvari wird reitend auf dem Nandi dargestellt.

Kapitel 8, Vers 16 in der Devi Mahatmya:
Māheśvarī vṛṣārūḍhā triśūlavaradhāriṇī
mahāhivalayā prāptā candrarekhāvibhūṣaṇā
Übersetzung: Māheśvarī kam rittlings auf einem Stier an, hielt den schönsten Dreizack, trug große Schlangen als Armbänder und geschmückt mit der Mondsichel.
Maheshvari Mantra aus dem Durgapujatattva:
oṃ māheśvaryai namaḥ
ॐ माहेश्वर्यै नमः

Kaumari (kaumārī - कौमारी), auch bekannt als Kumari, Kartiki, Kartikeyani und Ambika, ist der weibliche Aspekt von Karttikeya, dem Gott des Krieges. Genau wie Karttikeya wird Kaumari auf einem Pfau reitend dargestellt.

Kapitel 8, Vers 17 in der Devi Mahatmya:
Kaumārī śaktihastā ca mayūravaravāhanā
yoddhum abhyāyayau daityān Ambikā guharūpiṇī
Übersetzung:Ambikā, der die Gestalt des Kriegsgottes hatte und auf einem schönen Pfau ritt, kam als Kaumārī mit einem Speer in der Hand, um gegen die Daityas zu kämpfen.
Kaumari Mantra aus dem Durgapujatattva:
oṃ kaumāryai namaḥ
ॐ कौमार्यै नमः

Vaishnavi (vaiṣṇavī - वैष्णवी), der weibliche Aspekt von Vishnu. Ihr Vahana ist Garuda.

Kapitel 8, Vers 18 in der Devi Mahatmya:
tathaiva Vaiṣṇavī śaktir garuḍopari saṁsthitā
śaṅkhacakragadāśārngakhaḍgahastābhyupāyayau
Übersetzung:Ebenso näherte sich die śakti Vaiṣṇavī, auf Garuda reitend, mit Muschel, Diskus, Keule, Bogen und Schwert.
Kaumari Mantra aus dem Durgapujatattva:
oṃ vaiṣṇavyai namaḥ
ॐ वैष्णव्यै नमः

Varahi (vārāhī - वाराही) oder Vairali, auch bekannt als Verai, Dandini, Dhandai Devi, ist die Kraft von Varaha, dem dritten Avatar von Vishnu in Form eines Ebers oder Varaha. Varahi wird auf einem Büffel reitend dargestellt.

Kapitel 8, Vers 19 in der Devi Mahatmya:
yajñavārāham atulaṁ rūpaṁ yā bibhrato hareḥ
śaktiḥ sāpyāyayau tatra Vārāhīṁ bibhratī tanum
Übersetzung:Die śakti von Hari, die die einzigartige Form des Opferebers trägt, kam als Vārāhī in diesem eberähnlichen Aspekt.
Varahi Mantra aus dem Durgapujatattva:
oṃ vārāhyai namaḥ
ॐ वाराह्यै नमः

Narasimhi (nārasiṃhī - नारसिंही) ist die göttliche Energie von Narasimha. Sie wird auch als Pratyangira, die Frau-Löwen-Göttin, bezeichnet. Narasimhi (und/oder Pratyangira) wird manchmal weggelassen da sie als tantrische Göttin gilt und ihre Mantras sehr intensive Wirkungen haben können. Sie sollte unter der fachkundigen Anleitung eines erfahrenen tantrischen Gurus verehrt werden. Je nach Tradition werden Narasimhi/Pratyangira durch andere Shaktis wie Yogeshvari, Mahalakshmi, Vinayaki ersetzt.

Kapitel 8, Vers 20 in der Devi Mahatmya:
nārasiṁhī nṛsiṁhasya bibhratī sadṛśaṁ vapuḥ
prāptā tatra saṭākṣepakṣiptanakṣatrasaṁhatiḥ
Übersetzung:Nārasimhī, die Viṣṇus Verkörperung als Mensch-Löwe glich, kam dort an, und zerstreute die Konstellationen mit dem Schwung ihrer Mähne.

Indrani (indrāṇī - इन्द्राणी), auch bekannt als Aindri, Mahendri und Vajri, ist die weibliche Kraft von Indra, dem Herrn des Himmels. Indrani reitet auf Airavata.

Kapitel 8, Vers 21 in der Devi Mahatmya:
vajrahastā tathaivaindrī gajarājopari sthitā
prāptā sahasranayanā yathā śakrastathaiva sā
Übersetzung:Tausendäugig wie Indra und mit dem Donnerkeil in der Hand, kam Aindrī (Indrani) auf dem Herrscher der Elefanten reitend.
Indrani Mantra aus dem Durgapujatattva:
oṃ indrāṇyai namaḥ
ॐ इन्द्राण्यै नमः

Chamunda (cāmūṇḍā - चामूण्डा), ist auch als Chamundi und Charchika bekannt. Sie wird im Devi Mahatmya sehr oft mit Kali identifiziert und ist ihr in Aussehen und Gewohnheit ähnlich. In Nepal ist sie als Kankeshvari (kaṅkeśvarī - कङ्केश्वरी) bekannt.

Chamunda Mantra aus dem Durgapujatattva:
ॐ चामुण्डायै नमः
oṃ cāmuṇḍāyai namaḥ