Sanskrit Kurs Lektion 57: Unterschied zwischen den Versionen

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:'''śrī-ādi-nāthena''' : vom ehrwürdigen ([[Shri]]) [[Shiva]], dem uranfänglichen Meister ([[Adinatha]], Instr. Sg. m.)
:'''śrī-ādi-nāthena''' : vom ehrwürdigen ([[Shri]]) [[Shiva]], dem uranfänglichen Meister ([[Adinatha]], Instr. Sg. m.)
:'''sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ''' : 12 500 000 ("eineinviertel 10 Millionen", [[sa]]-[[Pada]]–[[Koti]]) Arten ([[Prakara]], Nom. Pl. m.) (der) Auflösung (des Geistes, [[Laya]])
:'''sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ''' : 12 500 000 ("eineinviertel 10 Millionen", [[Sapada]]–[[Koti]]) Arten ([[Prakara]], Nom. Pl. m.) (der) Auflösung (des Geistes, [[Laya]])
:'''kathitāḥ''' : die gelehrt wurden ([[Kathita]], Nom. Pl. m.)
:'''kathitāḥ''' : die gelehrt wurden ([[Kathita]], Nom. Pl. m.)
:'''jayanti''' : sind erfolgreich ("siegen", [[ji]], Verb)
:'''jayanti''' : sind erfolgreich ("siegen", [[ji]], Verb)
:'''nādānusandhānakam''' : die Konzentration ([[Anusandhanaka]], Akk. Sg. n.) auf den inneren Klang ([[Nada]])
:'''nādānusandhānakam''' : die Konzentration ([[Anusandhanaka]], Akk. Sg. n.) auf den inneren Klang ([[Nada]])
:'''ekam''' : allein, einzig ([[Eka]], Akk. Sg. n.)
:'''ekam''' : allein, einzig ([[Eka]], Akk. Sg. n.)
:'''eva''' : ganz, gewiss, wahrlich ([[Eva]], Partikel)
:'''eva''' : nur, gewiss, wahrlich ([[Eva]], Partikel)
:'''manyāmahe''' : halten wir ([[man]], Verb)
:'''manyāmahe''' : halten wir ([[man]], Verb)
:'''mukhya-tamam''' : für die allerbeste, vorzüglichste ("erste", [[Mukhya|Mukhyatama]])
:'''mukhya-tamam''' : für die allerbeste, vorzüglichste ("erste", [[Mukhya|Mukhyatama]])
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*Der Instrumental ([[Tritiya]]) '''śrī-ādi-nāthena''' ist ein Kompositum ([[Samasa]]) vom Typ [[Tatpurusha]] und das logische Subjekt (Agens, [[Kartri]]) der Verbalhandlung '''kathitāḥ''', die als [[PPP]] erscheint.
*Der Instrumental ([[Tritiya]]) '''śrī-ādi-nāthena''' ist ein Kompositum ([[Samasa]]) vom Typ [[Tatpurusha]] und das logische Subjekt (Agens, [[Kartri]]) der Verbalhandlung '''kathitāḥ''', die als [[PPP]] erscheint.


*Der Nominativ ([[Prathama]]) '''sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ''' ist das logische Objekt ([[Karman]]) der Verbalhandlung '''kathitāḥ''' innerhalb der [[Passiv im Sanskrit|passiven]] Konstruktion ([[Karmani Prayoga]]). Gleichzeitig ist es das logische Subjekt der Verbalhandlung '''jayanti'''.
*Der Nominativ ([[Prathama]]) '''sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ''' ist ebenfalls  ein Kompositum vom Typ [[Tatpurusha]] und das logische Objekt ([[Karman]]) der Verbalhandlung '''kathitāḥ''' innerhalb der [[Passiv im Sanskrit|passiven]] Konstruktion ([[Karmani Prayoga]]). Gleichzeitig ist es das logische Subjekt der Verbalhandlung '''jayanti'''. Das Zahlwort 12 500 000 wird im Sanskrit als "10 Millionen ([[Koti]]) mit einem (zusätzlichen) Viertel (davon, [[Sapada]])" ausgedrückt.  


*Das [[Sanskrit Adjektiv‏‎|Adjektiv]] ([[Visheshana]]) '''kathitāḥ''' ("gesagt, gelehrt", [[Partizip Präteritum Passiv]] der Wurzel [[kath]]) ist eine nähere Bestimmung zum Kompositum '''sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ''' und steht daher ebenfalls im Nominativ Plural Maskulinum.
*Das [[Sanskrit Adjektiv‏‎|Adjektiv]] ([[Visheshana]]) '''kathitāḥ''' ("gesagt, gelehrt", [[Partizip Präteritum Passiv]] der Wurzel [[kath]]) ist eine nähere Bestimmung zum Kompositum '''sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ''' und steht daher ebenfalls im Nominativ Plural Maskulinum.
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*Die [[Sanskrit Verb‏‎|Verbform]] '''jayanti''' ("sie siegen, sind erfolgreich") ist die 3. Person Plural [[Indikativ]] ([[Parasmaipada]]) der Gegenwart der [[Sanskrit Verbalwurzel|Verbalwurzel]] ([[Dhatu]]) [[ji]] "siegen".
*Die [[Sanskrit Verb‏‎|Verbform]] '''jayanti''' ("sie siegen, sind erfolgreich") ist die 3. Person Plural [[Indikativ]] ([[Parasmaipada]]) der Gegenwart der [[Sanskrit Verbalwurzel|Verbalwurzel]] ([[Dhatu]]) [[ji]] "siegen".


*Der Akkusativ ([[Dvitiya]]) '''nādānusandhānakam''' ist ein Kompositum vom Typ [[Tatpurusha]] und erstes logisches Objekt der Verbalhandlung '''manyāmahe'''.  
*Der Akkusativ ([[Dvitiya]]) '''nādānusandhānakam''' ist ein Kompositum vom Typ [[Tatpurusha]] und erstes logisches Objekt der Verbalhandlung '''manyāmahe'''.
 
*Das Adjektiv '''ekam''' bezieht sich auf '''nādānusandhānakam''' und steht daher ebenfalls im Akkusativ Singular Neutrum.
 
*Die [[Nipata|emphatische Partikel]] '''eva''' "nur, gewiss" hebt das vorangehende Wort ('''ekam''') hervor.  


*Die Verbform '''manyāmahe''' ("wir meinen, halten für") ist die 1. Person Plural [[Indikativ]] ([[Atmanepada]]) der Gegenwart der [[Sanskrit Verbalwurzel|Verbalwurzel]] ([[Dhatu]]) [[man]] "meinen, denken". In der Bedeutung "etwas für etwas halten" regiert sie zwei logische Objekte ('''nādānusandhānakam''' und '''mukhyatamam''').
*Die Verbform '''manyāmahe''' ("wir meinen, halten für") ist die 1. Person Plural [[Indikativ]] ([[Atmanepada]]) der Gegenwart der [[Sanskrit Verbalwurzel|Verbalwurzel]] ([[Dhatu]]) [[man]] "meinen, denken". In der Bedeutung "etwas für etwas halten" regiert sie zwei logische Objekte ('''nādānusandhānakam''' und '''mukhyatamam''').


*Der [[Superlativ]] '''mukhyatamam''' bezieht sich als Adjektiv auf '''nādānusandhānakam''' und steht daher ebenfalls im Akkusativ Singular Neutrum. Er ist zweites logisches Objekt der Verbalhandlung '''manyāmahe'''.
*Der [[Superlativ]] '''mukhyatamam''' bezieht sich als Adjektiv auf '''nādānusandhānakam''' und steht daher ebenfalls im Akkusativ Singular Neutrum. Er ist zweites logisches Objekt der Verbalhandlung '''manyāmahe'''.
*Der Genitiv ([[Shashthi]]) '''layānām''' bezieht sich syntaktisch auf den Superlativ '''mukhyatamam'''.





Version vom 12. Oktober 2016, 12:00 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Der Superlativ 2

In Lektion 56 haben wir die Bildung und Verwendung des Superlativs betrachtet. Der folgende Beispielvers enthält einen Superlativ.


Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Die gesamte Hatha Yoga Pradipika besteht aus Versen, deren häufigstes Versmaß (Chhandas) der Shloka (Anushtubh) ist. Hier folgt ein im Versmaß Upajati abgefasster Vers aus dem vierten Kapitel (Upadesha), das der Praxis der Meditation und Versenkung (Samadhi) gewidmet ist. Der 66. Vers steht im Kontext der Meditation auf den inneren Ton (Nada).


श्रीआदिनाथेन सपादकोटिलयप्रकाराः कथिता जयन्ति |
नादानुसन्धानकमेकमेव मन्यामहे मुख्यतमं लयानाम् || ४.६६ ||


  • wissenschaftliche Transliteration:
śrīādināthena sapādakoṭilayaprakārāḥ kathitā jayanti |
nādānusandhānakam ekam eva manyāmahe mukhyatamaṃ layānām || 4.66 ||


  • vereinfachte Transkription:
shriadinathena sapadakotilayaprakarah kathita jayanti |
nadanusandhanakam ekam eva manyamahe mukhyatamam layayanam || 4.66 ||


  • Wort-für-Wort-Übersetzung:
śrī-ādi-nāthena : vom ehrwürdigen (Shri) Shiva, dem uranfänglichen Meister (Adinatha, Instr. Sg. m.)
sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ : 12 500 000 ("eineinviertel 10 Millionen", sa-PadaKoti) Arten (Prakara, Nom. Pl. m.) (der) Auflösung (des Geistes, Laya)
kathitāḥ : die gelehrt wurden (Kathita, Nom. Pl. m.)
jayanti : sind erfolgreich ("siegen", ji, Verb)
nādānusandhānakam : (die) Konzentration,(Anusandhanaka, Akk. Sg. n.) auf den inneren Klang (Nada)
ekam : allein, einzig (Eka, Akk. Sg. n.)
eva : ganz, gewiss, wahrlich (Eva, Partikel)
manyāmahe : halten wir (man, Verb)
mukhya-tamam : für die allerbeste, vorzüglichste ("erste", Mukhyatama)
layānām : (aller Methoden zur) Auflösung (des Geistes, Laya, Gen. Pl. m.)


  • Übersetzung:
Der ehrwürdige uranfänglichen Meister hat 12 500 000 siegreiche Arten der Meditation (bzw. der "Auflösung des Geistes", Laya), gelehrt.
Wir halten nur eine, die Konzentration auf den inneren Klang (Nada), für die vorzüglichste aller Meditationspraktiken.


Erläuterungen

  • Der Instrumental (Tritiya) śrī-ādi-nāthena ist ein Kompositum (Samasa) vom Typ Tatpurusha und das logische Subjekt (Agens, Kartri) der Verbalhandlung kathitāḥ, die als PPP erscheint.

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.


Der Superlativ 2

In Lektion 56 haben wir die Bildung und Verwendung des Superlativs betrachtet. Der folgende Beispielvers enthält einen Superlativ.


Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Die gesamte Hatha Yoga Pradipika besteht aus Versen, deren häufigstes Versmaß (Chhandas) der Shloka (Anushtubh) ist. Hier folgt ein im Versmaß Upajati abgefasster Vers aus dem vierten Kapitel (Upadesha), das der Praxis der Meditation und Versenkung (Samadhi) gewidmet ist. Der 66. Vers steht im Kontext der Meditation auf den inneren Ton (Nada).


श्रीआदिनाथेन सपादकोटिलयप्रकाराः कथिता जयन्ति |
नादानुसन्धानकमेकमेव मन्यामहे मुख्यतमं लयानाम् || ४.६६ ||


  • wissenschaftliche Transliteration:
śrīādināthena sapādakoṭilayaprakārāḥ kathitā jayanti |
nādānusandhānakam ekam eva manyāmahe mukhyatamaṃ layānām || 4.66 ||


  • vereinfachte Transkription:
shriadinathena sapadakotilayaprakarah kathita jayanti |
nadanusandhanakam ekam eva manyamahe mukhyatamam layayanam || 4.66 ||


  • Wort-für-Wort-Übersetzung:
śrī-ādi-nāthena : vom ehrwürdigen (Shri) Shiva, dem uranfänglichen Meister (Adinatha, Instr. Sg. m.)
sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ : 12 500 000 ("eineinviertel 10 Millionen", SapadaKoti) Arten (Prakara, Nom. Pl. m.) (der) Auflösung (des Geistes, Laya)
kathitāḥ : die gelehrt wurden (Kathita, Nom. Pl. m.)
jayanti : sind erfolgreich ("siegen", ji, Verb)
nādānusandhānakam : die Konzentration (Anusandhanaka, Akk. Sg. n.) auf den inneren Klang (Nada)
ekam : allein, einzig (Eka, Akk. Sg. n.)
eva : nur, gewiss, wahrlich (Eva, Partikel)
manyāmahe : halten wir (man, Verb)
mukhya-tamam : für die allerbeste, vorzüglichste ("erste", Mukhyatama)
layānām : (aller Methoden zur) Auflösung (des Geistes, Laya, Gen. Pl. m.)


  • Übersetzung:
Der ehrwürdige uranfänglichen Meister hat 12 500 000 siegreiche Arten der Meditation (bzw. der "Auflösung des Geistes", Laya), gelehrt.
Wir halten nur eine, die Konzentration auf den inneren Klang (Nada), für die vorzüglichste aller Meditationspraktiken.


Erläuterungen

  • Der Instrumental (Tritiya) śrī-ādi-nāthena ist ein Kompositum (Samasa) vom Typ Tatpurusha und das logische Subjekt (Agens, Kartri) der Verbalhandlung kathitāḥ, die als PPP erscheint.
  • Der Nominativ (Prathama) sa-pāda-koṭi-laya-prakārāḥ ist ebenfalls ein Kompositum vom Typ Tatpurusha und das logische Objekt (Karman) der Verbalhandlung kathitāḥ innerhalb der passiven Konstruktion (Karmani Prayoga). Gleichzeitig ist es das logische Subjekt der Verbalhandlung jayanti. Das Zahlwort 12 500 000 wird im Sanskrit als "10 Millionen (Koti) mit einem (zusätzlichen) Viertel (davon, Sapada)" ausgedrückt.
  • Der Akkusativ (Dvitiya) nādānusandhānakam ist ein Kompositum vom Typ Tatpurusha und erstes logisches Objekt der Verbalhandlung manyāmahe.
  • Das Adjektiv ekam bezieht sich auf nādānusandhānakam und steht daher ebenfalls im Akkusativ Singular Neutrum.
  • Die Verbform manyāmahe ("wir meinen, halten für") ist die 1. Person Plural Indikativ (Atmanepada) der Gegenwart der Verbalwurzel (Dhatu) man "meinen, denken". In der Bedeutung "etwas für etwas halten" regiert sie zwei logische Objekte (nādānusandhānakam und mukhyatamam).
  • Der Superlativ mukhyatamam bezieht sich als Adjektiv auf nādānusandhānakam und steht daher ebenfalls im Akkusativ Singular Neutrum. Er ist zweites logisches Objekt der Verbalhandlung manyāmahe.
  • Der Genitiv (Shashthi) layānām bezieht sich syntaktisch auf den Superlativ mukhyatamam.


Weblink

Hatha Yoga Pradipika 4.66

Seminare

Sanskrit und Devanagari

11.11.2016 - 13.11.2016 - Sanskrit

25.11.2016 - 27.11.2016 - Sanskrit

Erlernen der Devanagari-Schrift zum korrekten Aussprechen der Mantras.

Dr. phil. Oliver Hahn

Siehe auch



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