Unruhe

Aus Yogawiki

Unruhe ist das Gegenteil von Ruhe. Unruhe kann ein innerer Geisteszustand sein also das Gegenteil von Gemütsruhe. Unruhe kann auch in der Natur herrschen, also eine Wetterlage mit Sturm und Regen. Unruhe kann auch in einer Gruppe von Menschen herrschen: In der Firma machte sich Unruhe breit. Unruhe kann auch in einem ganzen Land entstehen, Unruhen können Vorstufen für Revolution und Bürgerkrieg, aber auch für Engagement und positive Veränderungen sein.

Innere Unruhe

Wenn man innere Unruhe spürt, kann das manchmal ein Zeichen sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wenn man innere Unruhe hat, kann man sich fragen: Ist alles in Ordnung? Gibt es etwas, worauf ich achten sollte.

Manchmal ist innere Unruhe einfach ein Zeichen von Lampenfieber. Dann braucht man sich nicht ängstigen. Du kannst dir sagen: "Ja, ich bin im Begriff, etwas Wichtiges zu tun. Da ist es ganz natürlich, dass ich etwas innere Unruhe habe. Gut, dass ich Energie habe. Toll, dass ich das ernst nehme." Dann gilt es, die innere Unruhe zu kanalisieren, zu neuer Energie zu sammeln. Das geht z.B. durch tiefe Bauchatmung, die Yoga Übung Lampenfieber Transformations-Atmung.

Manchmal ist innere Unruhe auch ein Zeichen allgemeiner Ängstlichkeit. Hilfen, das zu überwinden findest du auf den Yoga Vidya Seiten, Stichwort Angst.

Äußere Unruhe

Es ist charakterisch für den Menschen, sich entwickeln zu wollen. So folgen auf Phasen der Ruhe in fast jedem Gemeinwesen, in jeder Gemeinschaft, auch Phasen der Unruhe. Auch in Lebensgemeinschaften gibt es Phasen der Ruhe, der Harmonie, der ruhigen Liebe, und dann wieder Phasen der Unruhe, der Konflikte. Wenn man weiß, dass das zur menschlichen Entwicklung dazu gehört, kann man auch durch Phasen der Unruhe mit Gelassenheit hindurch gehen.

Wem es gelingt auch in äußerer Unruhe Contenance zu wahren, ruhig Blut zu bewahren, Gemütsruhe zu bewahren, in aller Seelenruhe das zu tun, was nötig ist, ist oft im Vorteil. Allerdings muss diese Coolness auch mit Engagement, mit Einfühlungsvermögen, mit Liebe und Erkenntnis gekoppelt sein.

Unruhe stiften

Menschen haben nicht nur selbst Unruhe - sie sind auch Meister darin, Unruhe zu stiften. Manchmal haben die Unruhestifer die besten Absichten. Manchmal aber sind sie einfach nur Aufrührer, die von ihrer eigentlichen inneren Unzufriedenheit, ihren inneren Konflikten ablenken wollen.

Typischerweise hat jede Gruppe von Menschen auch den einen oder anderen Unruhestifter. Das hat durchaus positive Aspekte:

  • Unruhestifter verhelfen dazu, dass man sich immer wieder reflektiert, überlegt, wofür man steht, was man eigentlich will
  • Unruhestifter haben immer wieder neue Ideen, Anliegen und sorgen dafür, dass die Sache nicht einschläft
  • Unruhestifter verhelfen dazu, dass man vorankommt

Andererseits gibt es auch Menschen die Unruhe stiften um der Unruhe willen. Diese Art der Unruhe lenkt die ganze Gruppe von ihrem Hauptanliegen ab. Die Unruhestifter können so eine ganze Gruppe entzweien und die Gruppe lähmen.

Oft hilft es, sich bewusst zu machen: Was ist unser gemeinsames Anliegen? Warum sind wir hier? Worum geht es uns? Wenn man sich dessen bewusst wird, wird man manche gestiftete Unruhe als heilsam, aktivierend empfinden - und anderen Unruhestiftern weniger Beachtung zukommen lassen.

Siehe auch