Sankt Thomas

Aus Yogawiki

Sankt Thomas (* Ort und Datum unbekannt; † der Überlieferung nach in Mailapur, einem Bezirk der indischen Stadt Madras um 72 n.Chr.) ist einer der zwölf Jünger bzw. Apostel, die Jesus begleiteten. Vor seiner Berufung als Begleiter Jesu war er Fischer am See Genezareth gewesen. Sankt Thomas wurde bekannt, weil er als einziger Jünger die Auferstehung Jesu anzweifelte, sich dann aber von der Echtheit der Wundmale am lebendigen Körper überzeugte. Der Name Thomas leitet sich aus dem Aramäischen ("ta´am") ab und beudetet "gepaart" oder "Zwilling" (hat Ähnlichkeit mit Jesus).

Der ungläubige Sankt Thomas nach einer Darstellung von Caravaggio aus dem 17. Jahrhundert

Die Legende von Sankt Thomas

Der Ruf zum König Gundoferus

Als Jesus seine Jünger überall in die Welt aussandte, predigte Sankt Thomas in Cäsarea. Da erschien ihm Gott und forderte ihn auf, Albanes, dem Boten des Königs von Indien, Gundoferus, zu folgen, da der König einen Baumeister suchte um sich einen Tempel bauen zu lassen. Sankt Thomas erwiderte, er ginge gerne dorthin, wo der Herr ihn haben wolle, aber nicht nach Indien, da dort furchtbare Menschen leben. Gott aber versprach ihm, bei ihm zu bleiben und ihm dabei zu helfen, das Volk zu bekehren. Und so willigte Sankt Thomas schließlich ein zu der Reise. Wie sie noch so sprachen, kam der angekündigte Bote Albanes auf der Suche nach einem Zimmermann, der seinem Herren einen Tempel baue. Sankt Thomas bot ihm seine Unterstützung an und gemeinsam begaben sie sich auf die Reise nach Indien.

Die Reue und das gesegnete Hochzeitspaar in Andropolis

Auf dem Weg zu König Gundoferus kamen Sankt Thomas und der Bote Albanes an der Stadt Andropolis vorbei, in der sie auf die Hochzeitsfeier eines Königssohnes eingeladen wurden. Vor dem Essen fing Sankt Thomas an zu beten. Das fanden die Leute seltsam und der Wirt schlug Sankt Thomas auf die Wange. Thomas forderte ihn auf zu büßen oder er würde Gottes Strafe empfangen. Der Wirt ging vor die Tür um Wasser zu holen, als ein Löwe kam und ihm die Hand abbiss mit der er Thomas geschlagen hatte. Ein Hund kam herbeigelaufen, nahm die Hand und brachte sie zum König. Die Anwesenden erschraken sehr, brachten den Wirt zu Sankt Thomas und baten ihn, dass er ihm helfe, dass er seine Hand zurückbekomme. Als der Wirt sich seiner Sünden bekannte und Sankt Thomas seine Reue sah, gab er ihm seine Hand wieder und machte ihn gesund.

Daraufhin erkannten der König und die Königin seine Heiligkeit und baten ihn, ihren Sohn und dessen Frau zu segnen. Sankt Thomas gab den zwei Vermählten den Segen und wünschte ihnen das Heil Gottes. Sogleich wuchs dem Bräutigam ein Dattelbäumchen in seiner rechten Hand. Das Paar aß die Datteln und gewann dadurch Keuschheit im Herzen. Beiden erschien dann im Traum der König vom Himmelreich und sprach zu ihnen, dass sie von seinem Diener den Segen bekommen haben, also auch bald getauft werden sollen. Während sie sich am Morgen den Traum erzählten, kam Sankt Thomas in Begleitung von zwei Engeln durch die verschlossene Tür an ihr Bett und predigte von der Herrlichkeit Gottes. Als die Eheleute die Rede hörten, fielen vor Sankt Thomas nieder, der zu ihnen sprach: "Seid froh und glaubt an Gott und verlasst die Abgötterei, so werdet ihr König und Königin im Ewigen Leben." Er erzählt ihnen so viel von Gott, dass sich der König Dionisius, seine Hausfrau Pelagia und sein gesamtes Königreich taufen ließen.

Der ungebaute Tempel und der zornige König Gundoferus

Die Geschichte erreichte den König von Indien, der nach einem Baumeister für seinen Tempel gesandt hatte. Der freute sich, dass Albanes einen so weisen Mann in das Land gebracht hatte. Er gab Sankt Thomas an Materialien, was er wollte, damit er einen schönen Tempel bauen konnte. Anschließend ging der König für zwei Jahre auf Reisen. Sankt Thomas gab inzwischen die großen Güter, die er zum Tempelbau bekam, an arme Menschen weiter. Als der König wiederkam und hörte, dass er große Güter verschwendet und nichts damit gebaut hatte, wurde er sehr zornig. Er ließ ihn und Albanes ergreifen und verurteilte sie zum Tode.

Vergebung der Sünden

Nun ging der König zu seinem todkranken Bruder, der durch Gottes Güte am dritten Tag sein Leben wieder bekam. Der nun sprach zu seinem Bruder, dass er Sankt Thomas Unrecht getan hätte, da er ein heiliger Mann sei. Thomas hatte ein schönes Haus gebaut, in dem er gern gewohnt hätte, doch ein Engel sagte ihm, dass es dem König Gundoferus gehöre und er wieder lebendig heim fahren und es kaufen solle. Als Gundoferus das hörte, ging er mit seinem Bruder weinend zum Kerker und sie baten Sankt Thomas um Vergebung ihrer Sünden. Das tat er und sie sowie viele aus dem Volk wurden bald getauft. Der König gab Sankt Thomas viele Schätze, die er wieder den armen Leuten gab.

Predigt auf dem Berg

Nach drei Jahren predigte Sankt Thomas auf einem Berg vor versammeltem Volk. Er sprach sein Gebet zu Gott und bat ihn, dass er die kranken Menschen alle gesund mache, woraufhin alle gesund wurden. Danach sagte er: "Wisset alle samt, dass ihr mich nicht für Gott halten sollte; denn daran tätet ihr gar unrecht. Er hat mich für euer Heil her zu euch gesendet, dass ich euch seinen Namen verkünde und euch sage, dass ihr den Abgöttern nicht dienet; denn sie sind des Bösen Geistes Gespött. Ihr sollt an Jesus Christus glauben, der ein Schöpfer der Erden und des Himmels ist. Und der auch alle Ding vermag, und ihm müssen alle Dinge gehorchen."

König Missedius

Nach der Predigt fuhr er in das obere Indien und wollte auch da das Volk bekehren. Der hiesige König Missedius hatte einen Onkel, Herzog Karisius und eine Frau Migdonia. Migdonia wurde schnell gläubig, nachdem ihr eine andere Frau erzählte, dass Sankt Thomas ihr durch sein Gebet ihr Augenlicht wieder gegeben hat. Migdonia suchte Sankt Thomas auf und der erzählte ihr so viel von Gott, dass sie gläubig wurde und getauft wurde. Als der König das mitbekommen hat wurde er zornig und ließ Sankt Thomas gefangen nehmen. Daraufhin nahm Migdonia die Frauen mit sich und sie gingen heimlich zu ihm. Da weinten die Frauen sehr um ihn. Er sprach zu ihnen: "Ich lieg gern hier, mir schadet keine Hut. Darum geht wieder heim, so will ich zu euch kommen." Die Frauen taten das und die Engel brachten ihn um Mitternacht zu ihnen. Da tröstete er sie freundlich und erzählte ihnen von dem großen Lohn, den er ihnen geben würde, wenn sie geduldig um Gottes willen litten.

Danach bat der Herzog den König: "Herr, bittet euer Frauen, dass sie die meine von ihrer Torheit bring! Ich kann sie weder mit Übel noch mit Güte davon bringen." Das tat der König. Also ging die Königin zu der Herzogin und hätt sie gern bekehret. Also saget ihr die Herzogin so viel von Gott, dass sie die Königin bekehret zu Christlichem Glauben. Als nun der König das hörte, wurde er zornig, und sprach zu dem Herzog: "Meine Frau sollte deine Frau bekehren, so hat sie die meine bekehret." Der König verurteilte Sankt Thomas darauf hin zu Tode.

Der König ließ glühende Speere in die Erde stecken, auf denen Sankt Thomas hin und her gehen soll. Gott half ihm, damit es ihm nicht schadet, indem er Wasser von einem Brunnen über die Speere laufen ließ, das sie abkühlte. Danach steckte man ihn in einen glühenden Ofen; da schickte Gott einen Wind, der den Ofen so auskühlte, dass ihm nichts geschehen konnte. Der König war es leid, ließ ihn vor die Abgötter führen und sprach zu ihm: "Willst du leben, so opfere unseren Göttern!" Er sah den Abgott an und sprach: "Du Böser Geist, ich beuge mich dir nicht, dass du von dem Abgott fährst und vor mich trittst. Und was ich dir sage, das tue." Das tat er und trat vor ihn, aber nur Sankt Thomas konnte ihn sehen. Und da sprach er zu ihm: "Wenn ich auf die Knie fall, so zerstör den Tempel!" Da sprach der Böse Feind: "Vergönn mir, dass ich die Heiden töte!" Thomas aber sprach: "Tue was ich dir sage!" Dann fiel er nieder auf seine Knie und der Tempel zerfiel. Die Heiden erschraken sehr und einer stach seinen Spieß durch Sankt Thomas, woraufhin hin seine Seele zu den Ewigen Freuden fuhr.

Quellen

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Shrimad Bhagavad Gita, Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda; Mangalam Books. ISBN 3-922477-06-2
  • Swami Sivananda: Hatha-Yoga / Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte; Heinrich Schwab Verlag. ISBN 3-7964-0097-3
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

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