Sankhya

Aus Yogawiki

1. Sankhya (Sanskrit: सङ्ख्या saṅkhyā und संख्या saṃkhyā f.)


2. Sankhya (Sanskrit: साङ्ख्य sāṅkhya und सांख्य sāṃkhya n.) Klassifizierung, Aufzählung

Der Urtext des Sankhya ist die Sankhyakarika des Ishvarakrishna. Das jüngere Sankhyasutra, welches auf der basiert, wird dem Weisen Kapila zugeschrieben.

Atheistisch geprägtes Philosophiesystem, welches über das reine Bewusstsein, die Seele (Purusha) und die Urnatur (Prakriti) handelt. Letztere bestehet aus den drei Gunas, den Grundeigenschaften der Natur. Demnach trennen sich Purusha und Prakriti, da Purusha die Welt erleben möchte und sich daher zunächst als Spandana (kosmische Urschwingung), dann als Prakriti manifestiert.

Purusha nimmt in der Welt mit ihren zahllosen Lebewesen Gestalt an. Durch die Identifikation mit der äußeren Welt und das Vergessen des wahren Wesens entsteht Leiden, Avidya (Nichtwissen). Das Sankhya enthält daneben eine Theorie der Wahrnehmung und des Geistes und Methoden, wie die Identifikation überwunden werden kann: Vivekakhyati (ununterbrochene Unterscheidungskraft), Vairagya (Entsagung) und Sakshibhava (reines Beobachten).

Eine Ausprägung des Sankhya besagt, dass es so viele Purushas gibt wie Seelen. Mit Beenden der Identifikation und Verhaftung kehrt jede Seele zu ihrem eigenen Purusha, ihrer eigenen Bewusstseinsebene, zurück.


बाह्याभ्यन्तरस्तम्भवृत्तिर्देशकालसंख्याभिः परिदृष्टो दीर्घसूक्ष्मः ||2.50||

bāhyābhyantara-stambha-vṛttir deśa-kāla-saṃkhyābhiḥ paridṛṣṭo dīrgha-sūkṣmaḥ ||2.50||

(Die Atemregelung) besteht aus den Vorgängen (vritti) des Ausatmens, Einatmens und Anhaltens (stambha), und sie ist lang (dirgha) oder subtil (sukshma), wenn Ort (desha), Dauer (kala) und Zählung (samkhya) beobachtet werden.

Anm.: Die Begriffe des Ausatmens und Einatmens lauten wörtl.: äußerliche (bahya) Atemfunktion (vritti), innerliche (abhyantara) Atemfunktion (vṛtti).