Raja Yoga

Aus Yogawiki

Im Raja Yoga (Sanskrit: राजयोग rājayoga m.) geht es um die Entwicklung der Herrschaft ("Raja" = König/Herscher) über den Geist und die Beschreibung/Definition des Geistes .

Unterteilung

Raja Yoga hat zwei Unterteilungen:

  1. Der Raja Yoga von Patanjali beschäftigt sich direkt mit dem Geist und der Beherrschung des Geistes (Mentaltechniken). Durch Selbstbeobachtung und Selbstanalyse lernen wir unsere individuelen Muster kennen. Wir erfahren, was uns in unserem Potential einschränkt und was uns nützt. Durch Konzentration auf das Gute in uns entwickeln wir immer mehr unsere göttliche Stärke. Beständig wiederholte [[[Affirmationen]]] helfen, den Geist neu zu programmieren, so dass er langfristig zu unserem Werkzeug wird.
  2. Kundalini Yoga, der zuerst das Prana (die Lebensenergie) beherrscht, Nadis (Energiekanäle) und Chakras (Energiezentren) reinigt und die Kundalini erweckt. Er beschreibt das psychische System und kennt verschiedene Techniken. Das Hauptziel ist ebenfalls die Beherrschung des Geistes.

Alle Formen von Raja Yoga sind Ashtanga Yoga; und alle haben die acht Glieder, die praktiziert werden. Die Hauptprinzipien sind dieselben. Es ist nur ein Unterschied im Schwerpunkt.

Ashtanga

Der Raja Yoga besteht aus acht Gliedern (Ashtangas):

1. Yama - Regeln für den Umgang mit anderen

  • Ahimsa - Nichtverletzen
  • Satya - Wahrhaftigkeit
  • Brahmacharya - Keuschheit, Vermeidung von sex. Fehlverhalten
  • Aparigraha - Nichtannehmen von Geschenken, Unbestechlichkeit
  • Asteya - Nichtstehlen

2. Niyama - Gebote, Verhaltensregeln für sich Selbst

  • Saucha - Reinheit (innere und äußere)
  • Santosha - Zufriedenheit
  • Tapas - Askese
  • Swadhyaya - Studium religiöser Schriften
  • Ishvarapranidhana - Verehrung Gottes

3. Asana - Stellung/Haltung. Hier: Sitzhaltung. Wichtig ist, die Wirbelsäule frei zu halten, aufrecht zu sitzen. Brust, Nacken, Hals bilden eine gerade Linie. Bewegungslos und bequem.

4. Pranayama - Atemtechniken. Durch verschiedene Atemtechniken wird die Lebensenergie (Prana) unter Kontrolle gebracht.

5. Pratyahara - Sinne zurücknehmen. Den Sinnen wird der Weg zu ihren Objekten versperrt oder sie werden von diesen zurück gezogen. Es ist dies die Praxis, den Geist von den Sinnen, die ihn stören, zu trennen.

6. Dharana - Konzentration. Dharana ist die Praxis, den Geist zu konzentrieren, indem man ihn z.B. auf ein äußeres Objekt oder eine innere Idee richtet, unter Ausschluss aller anderen Gedanken.

7. Dhyana - Absorption. Ununterbrochenes Fließen der Gedanken zum Meditationsobjekt.

8. Samadhi - Überbewusstsein. Samadhi ist der überbewusste Zustand. Er ist über alle Beschreibung erhaben. Der Geist kann ihn weder erfassen noch beschreiben, denn er transzendiert die drei Elemente, die während jeder gewöhnlichen Erfahrung der Sinne präsent sind: Raum, Zeit und Kausalität. Samadhi ist das Ziel aller Existenz. Alle Lebewesen bewegen sich auf dieses Ziel zu.