Prakrita: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Prakritas sind die provinzielle Dialekte des [[Sanskrit]]s, die mehr oder weniger eine Abweichung der ursprünglichen [[Sprache]] aufweisen. Sie besetzen jede Zwischenstellung zwischen dieser Sprache und der modernen [[Mundart]] [[Indien]]s. Sie ähneln sehr den Romanischen Sprachen von [[Latein]] bis hin zu den heutigen Sprachen [[Europa]]s. Sie gleichen diesen Sprachen auch in einer anderen Hinsicht: Sie besitzen einen kleinen Anteil von [[Wort|Wörter]]n, die nicht mit der ursprünglichen, klassischen Sprache verknüpft sind. Offenbar sind diese Worte die Bruchstücke einer anderen Sprache und von viel älterer [[Herkunft]].  
Die Prakritas sind die provinzielle Dialekte des [[Sanskrit]]s, die mehr oder weniger eine Abweichung der ursprünglichen [[Sprache]] aufweisen. Sie besetzen jede Zwischenstellung zwischen dieser Sprache und der modernen [[Mundart]] [[Indien]]s. Sie ähneln sehr den Romanischen Sprachen von [[Latein]] bis hin zu den heutigen Sprachen [[Europa]]s. Sie gleichen diesen Sprachen auch in einer anderen Hinsicht: Sie besitzen einen kleinen Anteil von [[Wort|Wörter]]n, die nicht mit der ursprünglichen, klassischen Sprache verknüpft sind. Offenbar sind diese Worte die Bruchstücke einer anderen Sprache und von viel älterer [[Herkunft]].  


Die Prakritas sind vor allem von den Dramen bekannt, in denen [[König]]e und [[Brahmane]]n sich in Sanskrit verständigen, während andere [[Charakter]]e von geringerer Position andere Dialekten sprechen. Manchmal wird diese Umgangssprache so schlecht gesprochen, dass es kaum möglich erscheint, das Muster einer richtig ausgesprochenen Mundart zu erfassen. Solche Absätze können vielleicht auch komische Übertreibungen von kleinstädterischen Eigenheiten sein. Es sind mehrere [[Studie]]n zur Prakrita-Mundart erschienen, so die [[Prakritaprakasha]], eine Grammatik von [[Vararuchi]], die von Professor Cowell übersetzt und vermutlich gegen Anfang der christlichen Zeitrechnung stammt.   
Die Prakritas sind vor allem von den Dramen bekannt, in denen [[König]]e und [[Brahmane]]n sich in Sanskrit verständigen, während andere [[Charakter]]e von geringerer Position andere Dialekten sprechen. Manchmal wird diese Umgangssprache so schlecht dargestellt, dass es kaum möglich erscheint, das Muster einer richtig ausgesprochenen Mundart zu erfassen. Solche Absätze können vielleicht auch komische Übertreibungen von kleinstädterischen Eigenheiten sein. Es sind mehrere [[Studie]]n zur Prakrita-Mundart erschienen, so die [[Prakritaprakasha]], eine Grammatik von [[Vararuchi]], die von Professor Cowell übersetzt und vermutlich aus dem Anfang der christlichen Zeitrechnung stammt.   


Bereits vor 2500 Jahren, zur Zeit des historischen [[Buddha]], wurden in Indien vom einfachen Volk die verschiedenen Arten des [[Prakrit]] gesprochen. Das [[Sanskrit]] blieb den [[Brahmane]]n sowie den Wissenschaften ([[Shastra]]), der Kunstdichtung ([[Kavya]]) sowie den religiösen und philosophischen Schriften ([[Darshana]]) vorbehalten.
Bereits vor 2500 Jahren, zur Zeit des historischen [[Buddha]], wurden in Indien vom einfachen Volk die verschiedenen Arten des [[Prakrit]] gesprochen. Das [[Sanskrit]] blieb den [[Brahmane]]n sowie den Wissenschaften ([[Shastra]]), der Kunstdichtung ([[Kavya]]) sowie den religiösen und philosophischen Schriften ([[Darshana]]) vorbehalten.

Version vom 17. April 2014, 19:27 Uhr

1. Prakrita (Sanskrit: प्रकृत prakṛta adj. u. n.) vollbracht, getan, gemacht, gefertigt; in Rede stehend; begonnen; das in Rede stehende Thema; eine Form von Pranayama, bei welcher der Atem frei fließt und bewusst beobachtet wird.

2. Prakrita (Sanskrit: प्राकृत prākṛta adj. u. n.) ursprünglich, natürlich, unverändert, normal, gewöhnlich; gemein, ungebildet, roh, vulgär; aus der Natur (Prakriti) hervorgegangen; die "gewöhnliche" Sprache bzw. Umgangssprache im Gegensatz zur "heiligen" Sprache Sanskrit.

Die Prakritas sind die provinzielle Dialekte des Sanskrits, die mehr oder weniger eine Abweichung der ursprünglichen Sprache aufweisen. Sie besetzen jede Zwischenstellung zwischen dieser Sprache und der modernen Mundart Indiens. Sie ähneln sehr den Romanischen Sprachen von Latein bis hin zu den heutigen Sprachen Europas. Sie gleichen diesen Sprachen auch in einer anderen Hinsicht: Sie besitzen einen kleinen Anteil von Wörtern, die nicht mit der ursprünglichen, klassischen Sprache verknüpft sind. Offenbar sind diese Worte die Bruchstücke einer anderen Sprache und von viel älterer Herkunft.

Die Prakritas sind vor allem von den Dramen bekannt, in denen Könige und Brahmanen sich in Sanskrit verständigen, während andere Charaktere von geringerer Position andere Dialekten sprechen. Manchmal wird diese Umgangssprache so schlecht dargestellt, dass es kaum möglich erscheint, das Muster einer richtig ausgesprochenen Mundart zu erfassen. Solche Absätze können vielleicht auch komische Übertreibungen von kleinstädterischen Eigenheiten sein. Es sind mehrere Studien zur Prakrita-Mundart erschienen, so die Prakritaprakasha, eine Grammatik von Vararuchi, die von Professor Cowell übersetzt und vermutlich aus dem Anfang der christlichen Zeitrechnung stammt.

Bereits vor 2500 Jahren, zur Zeit des historischen Buddha, wurden in Indien vom einfachen Volk die verschiedenen Arten des Prakrit gesprochen. Das Sanskrit blieb den Brahmanen sowie den Wissenschaften (Shastra), der Kunstdichtung (Kavya) sowie den religiösen und philosophischen Schriften (Darshana) vorbehalten.

Siehe auch

Literatur

  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005