Lumbalgie: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie schon erwähnt, liegen der Lumbalgie oder Lumbago in vielen Fällen degenerative Veränderungen zugrunde; diese degenerativen Veränderungen können sowohl Wirbelkörper wie auch Bandscheiben, Bänder usw. betreffen; auch ein Prolaps, [[Arthrose]] oder eine Verengung des Spinalkanals u.a. Erkrankungen können die Symptome auslösen.
Wie schon erwähnt, liegen der Lumbalgie oder Lumbago in vielen Fällen degenerative Veränderungen zugrunde; diese degenerativen Veränderungen können sowohl Wirbelkörper wie auch Bandscheiben, Bänder usw. betreffen; auch ein Prolaps, [[Arthrose]] oder eine Verengung des Spinalkanals u.a. Erkrankungen können die Symptome auslösen.


==Diagnose==
==Diagnostik==
Beim Abtasten des betroffenen Lendenwirbelbereichs sind oft stark verhärtete oder sogar verdickte Muskelpartien zu spüren. Durch die Schmerzen kann es auch zu seitlichen Verbiegungen oder zu einer Steilstellung der Wirbelsäule kommen, so dass die natürliche [[Lordose]] des unteren Rückens fast verschwindet. Die Dornfortsätze der Wirbelkörper können beim Abtasten mit etwas Druck auch schmerzen; die Bewegungseinschränkung kann durch das Neigen nach vorn beurteilt werden.
Beim Abtasten des betroffenen Lendenwirbelbereichs sind oft stark verhärtete oder sogar verdickte Muskelpartien zu spüren. Durch die Schmerzen kann es auch zu seitlichen Verbiegungen oder zu einer Steilstellung der Wirbelsäule kommen, so dass die natürliche [[Lordose]] des unteren Rückens fast verschwindet. Die Dornfortsätze der Wirbelkörper können beim Abtasten mit etwas Druck auch schmerzen; die Bewegungseinschränkung kann durch das Neigen nach vorn beurteilt werden.



Version vom 29. Juli 2013, 10:17 Uhr

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Lumbalgie, Lumbago, Hexenschuss

Als Lumbalgie bezeichnet man einen, oft durch eine Bewegung ausgelösten, plötzlichen starken Schmerz in der Lendenwirbelsäule, der mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit oder vorübergehender, fast völliger Bewegungsunfähigkeit einhergeht. Der Begriff Lumbalgie bezieht sich dabei auf den lokal begrenzten Schmerz, während der auch als Synonym gebrauchte Begriff Lumbago eher das gesamte Symptombild degenerativer Erkrankungen der Lendenwirbelsäule anspricht.

Obwohl die Lumbalgie meist auf degenerative Veränderungen der Wirbelsäule zurückzuführen ist, ist sie im Allgemeinen eine zwar schmerzhafte, aber nicht beunruhigende Erkrankung, die in ihrer einfachen, akuten Form innerhalb weniger Tage gut zu therapieren ist (siehe unten).

Eine Lumbalgie kann auch durch andere Erkrankungen hervorgerufen werden; auch psychische Belastungen können an der Entstehung beteiligt sein.

Nach Abklingen der akuten Beschwerden braucht der Patient Bewegung, gezielten Muskelaufbau zur Stärkung der Muskulatur, Dehnungsübungen und Entspannung. Yoga, yogatherapeutische Maßnahmen, Tiefenentspannung, Meditation und ayurvedische Anwendungen sind zur Nachsorge sehr gut geeignet.

Nils Hailer berichtet in seinem Artikel über Lumbago (Engelhardt Enzyklopädie), dass diese Erkrankung durch Arbeitsunfähigkeit, bei chronischen Leiden durch frühes Rentenalter, jährlich große Kosten für die Volkswirtschaft verursacht.

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Symptome und Krankheitsursachen

Der starke Schmerz in der Lendenwirbelsäule tritt fast immer zusammen mit Bewegungseinschränkungen auf, insbesondere bei bestimmten Bewegungen wie dem Aufrichten aus einer gebeugten Haltung. Die Schmerzen sind auf den Rücken beschränkt und strahlen nicht in die Beine aus (Ischialgie bzw. Lumbischialgie) und es kommt nicht zu neurologischen Ausfällen, Taubheits- oder Lähmungserscheinungungen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen; diese Erscheinungen deuten eher auf die Beteiligung anderer Krankheitsbilder (wie Bandscheibenvorfall) hin.

Die Beschwerden treten häufig durch plötzliche Bewegungen in orthopädisch nicht korrekter Haltung (z.B. Bücken mit krummem Rücken) auf und können auch durch zu kalte Muskulatur oder großen emotionalen oder Arbeitsstress (psychische Belastung, Verkrampfung der Muskulatur) entstehen. Auch zu große mechanische Belastungen, insbesondere mit zur Seite gedrehtem Oberkörper, sowie heftige Bewegungen beim Sport, Muskelzerrungen oder Unfälle können die Symptome hervorrufen. Dabei können durch die verspannte Muskulatur oder durch Wirbelkörper Nerven zusammengedrückt werden, was den Schmerz auslöst und zusätzlich weitere Muskelverspannungen zur Folge hat.

Wie schon erwähnt, liegen der Lumbalgie oder Lumbago in vielen Fällen degenerative Veränderungen zugrunde; diese degenerativen Veränderungen können sowohl Wirbelkörper wie auch Bandscheiben, Bänder usw. betreffen; auch ein Prolaps, Arthrose oder eine Verengung des Spinalkanals u.a. Erkrankungen können die Symptome auslösen.

Diagnostik

Beim Abtasten des betroffenen Lendenwirbelbereichs sind oft stark verhärtete oder sogar verdickte Muskelpartien zu spüren. Durch die Schmerzen kann es auch zu seitlichen Verbiegungen oder zu einer Steilstellung der Wirbelsäule kommen, so dass die natürliche Lordose des unteren Rückens fast verschwindet. Die Dornfortsätze der Wirbelkörper können beim Abtasten mit etwas Druck auch schmerzen; die Bewegungseinschränkung kann durch das Neigen nach vorn beurteilt werden.

Die Lumbalgie kann zwar auch durch andere Krankheiten im Bereich der Lendenwirbelsäule hevorgerufen weden; sofern keine neurologischen Ausfälle vorliegen, die auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten könnten (Taubheitsgefühle, Lähmungen, Kribbeln, Schwierigkeiten beim Wasserlassen) oder der Verdacht auf rheumatische, entzündliche oder tumoröse Krankheiten besteht, kann auf bildgebende Verfahren und Laboruntersuchungen verzichtet werden.

Therapie

Akute Schmerzphase mit Bewegungseinschränkung: Ruhe, Wärme, Tiefenentspannung, Heilmeditation

Zur Behandlung der akuten Beschwerden sollte der Patient zunächst einmal ruhen; dazu sollte das Bett so eingestellt werden oder ggf. der Rücken mit Kissen so unterpolstert werden, dass der Kranke eine einigermaßen schmerzfreie Lage einnehmen kann. Wichtig ist, dass die verkrampfte Muskulatur wieder entspannen kann; hier kann Wärme unterstützend helfen (Infrarotlicht, Wärmflasche, ABC-Pflaster usw.). Ein rechtzeitig verabreichtes Schmerzmittel kann sinnvoll sein, da es verhindern kann, dass die Muskulatur sich aufgrund der Schmerzempfindung noch zusätzlich verkrampft.

Sobald der Patient in eine bequeme Lage gefunden hat, kann er Tiefenentspannung üben (siehe unten) und visualisieren, dass sich die verkrampfte Muskulatur entspannt. Die Wirkung von Visualisierungen ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen. So berichtet Joachim Faulstich in seinem Buch "Das Wunder der Heilung" über ein Experiment mit einer Testgruppe von Sportlern in den USA, die durch Kraftübungen Muskeln aufbauen sollten. Eine zweite Testgruppe führte die Übungen nicht aus, sondern visualisierte sie nur. Das Ergebnis: 33% Zuwachs bei Gruppe 1, aber auch bei der Gruppe, die nur visualisierte, 22%!

Auch mit Heilmeditationen kann man die Heilung wunderbar unterstützen - siehe hierzu die Heilmeditationen auf der Seite Rücken. Wer gewohnt ist, mit einem Mantra zu meditieren, kann das Mantra Soham verwenden.

Nach dem Abklingen der akuten Beschwerden: Rückenschulung, Dehnung, Aufbau stützender Muskulatur

Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Rückenschulung (siehe hierzu den Abschnitt "Prävention von Beschwerden" auf der Seite Rücken), um künftige ungeschickte Bewegungsabläufe zu vermeiden.

Ferner muss die Muskulatur, die sich durch Ruhe und Wärme schon weitgehend entspannt hat, gedehnt werden, damit restliche Verkrampfungen und Verspannungen sich lösen können. Außerdem ist die untere, stützende Rückenmuskulatur zu stärken; hierfür sind die nachfolgenden Yogaübungen, die vorwiegend auf Rückbeugen basieren, sehr geeignet.

Yogaübungen

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Pranayama

Die Wechselatmung wirkt sich wohltuend und ausgleichend auf psychische Belastungen und Stress aus und versorgt den Körper zusätzlich mit Prana, was die Heilung unterstützt. Ebenso kannst du Bhramari (Bienensummen) üben, das gleichfalls eine entspannende und harmonisierende Wirkung hat (beide Anleitungen siehe unten).

Ernährung

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Auch durch sattvische Ernährung kann man die Zufuhr von Prana erhöhen und die Heilung fördern; die sattvische Ernährung besteht vorwiegend aus Getreide, Gemüse, Salat, Obst, Nüssen und Hülsenfrüchten. Vermeide ein Zuviel an Zucker und möglichst auch Fleisch und Milchprodukte.

Ayurveda

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Siehe auch

Literatur/Quellen

Seminare