Katyayana: Unterschied zwischen den Versionen

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Katyayana ist ein alter indischer Sanskritgrammatiker, Mathematiker und Vedischer Priester. Er lebte zur Zeit Paninis (um das 5. Jhdt v. Chr.). Es heisst, dass er ein sehr talentiertes Kind mit einem ausserordentlichen Gedächtnis war. Nachdem er ein Theaterstück einmal gehört hatte, war er imstande, es seiner Mutter zur Gänze zu wiederholen.  
Katyayana ist ein alter indischer Sanskritgrammatiker, Mathematiker und Vedischer Priester. Er lebte zur Zeit Paninis (um das 5. Jhdt v. Chr.). Es heisst, dass er ein sehr talentiertes Kind mit einem ausserordentlichen Gedächtnis war. Nachdem er ein Theaterstück einmal gehört hatte, war er imstande, es seiner Mutter zur Gänze zu wiederholen.  
[[Datei:Katyayanas Form des Theorem von Pythagoras.png|thumb|Katyayanas Form des Theorem von Pythagoras]]


Katyayana ist für zwei seiner Werke in der indischen Mythologie anerkannt. Sein Werk ‚[[Varttika]]‘ erklärt die Grammatik Paninis und ist eines der wichtigen Bücher über Grammatik oder [[Vyakarana]]. Dieser Text gehört zu den sechs [[Vedangas]] ud beinhaltet wesentliche Unterrichtung für brahmanische Studenten in den nächsten zwölf Jahrhunderten.
Katyayana ist für zwei seiner Werke in der indischen Mythologie anerkannt. Sein Werk ‚[[Varttika]]‘ erklärt die Grammatik Paninis und ist eines der wichtigen Bücher über Grammatik oder [[Vyakarana]]. Dieser Text gehört zu den sechs [[Vedangas]] ud beinhaltet wesentliche Unterrichtung für brahmanische Studenten in den nächsten zwölf Jahrhunderten.


Katyayana verfasste eine der [[Sulba Sutras]]. Die Sulba Sutras ist eine Serie von neun Texten über die Geometrie von Altarkonstruktionen und behandelt Rechtecke, rechtwinklige Dreiecke, Rhomben und vieles mehr. Die grammatische Analyse von Katyayana ist sehr einfach. Wie [[Platon|Plato]] glaubte auch er, dass die Beziehung eines Wortes zu seiner Bedeutung nicht menschlicher Übereinkunft entstammt. Für ihn war sie ‚[[Siddha]]‘. Die Wort-Bedeutung Beziehung war ‚Siddha‘, ewig, uns gegeben. Nach Katyayana ist die Substanz der Bedeutung eines Wortes, das sich auf ein nicht [[Ewigkeit|ewiges]] Objekt bezieht, unzerstörbar und bleibt daher unvergänglich, wie verschiedene Ornamente sich auf einen Klumpen [[Gold]] beziehen, aus dem sie hergestellt wurden.
Katyayana verfasste eine der [[Sulba Sutras]]. Die Sulba Sutras ist eine Serie von neun Texten über die Geometrie von Altarkonstruktionen und behandelt Rechtecke, rechtwinklige Dreiecke, Rhomben und vieles mehr. Die grammatische Analyse von Katyayana ist sehr einfach. Wie [[Platon|Plato]] glaubte auch er, dass die Beziehung eines Wortes zu seiner Bedeutung nicht menschlicher Übereinkunft entstammt. Für ihn war sie ‚[[Siddha]]‘. Die Wort-Bedeutung Beziehung war ‚Siddha‘, ewig, uns gegeben. Nach Katyayana ist die Substanz der Bedeutung eines Wortes, das sich auf ein nicht [[Ewigkeit|ewiges]] Objekt bezieht, unzerstörbar und bleibt daher unvergänglich, wie verschiedene Ornamente sich auf einen Klumpen [[Gold]] beziehen, aus dem sie hergestellt wurden.
[[Datei:Katyayanas Form des Theorem von Pythagoras.png|thumb|Katyayanas Form des Theorem von Pythagoras]]


Katyayana war ein Gelehrter und also nicht nur Mathematiker. Er interessierte sich für Mathematik nicht um ihrer selbst willen, sondern für einen religiosen Zweck. Zweifellos schrieb Katyayana das Sulba Sutra um Regeln für religiose Riten zu geben und jene Regeln zu verbessern und zu erweitern die von seinen Vorgängern formuliert worden waren. Daher war Katyayana auch ein Priester, der die Menschen unterrichtete, wie sie die religioesen Riten führen sollten.
Katyayana war ein Gelehrter und also nicht nur Mathematiker. Er interessierte sich für Mathematik nicht um ihrer selbst willen, sondern für einen religiosen Zweck. Zweifellos schrieb Katyayana das Sulba Sutra um Regeln für religiose Riten zu geben und jene Regeln zu verbessern und zu erweitern die von seinen Vorgängern formuliert worden waren. Daher war Katyayana auch ein Priester, der die Menschen unterrichtete, wie sie die religioesen Riten führen sollten.

Version vom 1. April 2015, 16:40 Uhr

Katyayana (Sanskrit:कात्यायन Kātyāyana m.) vedischer Seher (Rishi). Katyayana heißt derjenige, der das Gewünschte erreicht hat. Katyayana ist auch der Name eines Sanskrit Wissenschaftlers, Mathematikers und Priesters, evtl. im 3. Jahrhundert vor Christus.

Katyayana war ein antiker Schriftsteller, eine bedeutende Persönlichkeit. Er lebte nach Panini, zu dessen Grammatik Ashtadhyayi er Varttikas, d.h. ergänzende Regeln und Kommentare, verfasste, die im Mahabhashya überliefert sind. Er wird im Allgemeinen mit Vararuchi, dem Autor der Prakrita Prakasha, identifiziert. Max Müller bringt ihn in die zweite Hälfte des vierten Jahrhunderts vor Christus unter; Goldstücker dagegen in die erste Hälfte des zweiten Jahrhunderts vor Christus; Weber etwa 25 Jahre vor Christus. Abgesehen von seiner Ergänzung der Grammatik Paninis war er auch der Autor der Shrautasutras, die seinen Namen tragen, und des zum Shukla Yajurveda gehörigen Pratishakhya. Seine Sutras wurden von Weber veröffentlicht. Seine Geschichte in dem Kathasaritsagara machen aus ihm eine Inkarnation des Halbgottes Pushpadanta. Ein Katyayana war auch der Autor eines Dharmashastras.

Katyayana ist ein alter indischer Sanskritgrammatiker, Mathematiker und Vedischer Priester. Er lebte zur Zeit Paninis (um das 5. Jhdt v. Chr.). Es heisst, dass er ein sehr talentiertes Kind mit einem ausserordentlichen Gedächtnis war. Nachdem er ein Theaterstück einmal gehört hatte, war er imstande, es seiner Mutter zur Gänze zu wiederholen.

Katyayanas Form des Theorem von Pythagoras

Katyayana ist für zwei seiner Werke in der indischen Mythologie anerkannt. Sein Werk ‚Varttika‘ erklärt die Grammatik Paninis und ist eines der wichtigen Bücher über Grammatik oder Vyakarana. Dieser Text gehört zu den sechs Vedangas ud beinhaltet wesentliche Unterrichtung für brahmanische Studenten in den nächsten zwölf Jahrhunderten.

Katyayana verfasste eine der Sulba Sutras. Die Sulba Sutras ist eine Serie von neun Texten über die Geometrie von Altarkonstruktionen und behandelt Rechtecke, rechtwinklige Dreiecke, Rhomben und vieles mehr. Die grammatische Analyse von Katyayana ist sehr einfach. Wie Plato glaubte auch er, dass die Beziehung eines Wortes zu seiner Bedeutung nicht menschlicher Übereinkunft entstammt. Für ihn war sie ‚Siddha‘. Die Wort-Bedeutung Beziehung war ‚Siddha‘, ewig, uns gegeben. Nach Katyayana ist die Substanz der Bedeutung eines Wortes, das sich auf ein nicht ewiges Objekt bezieht, unzerstörbar und bleibt daher unvergänglich, wie verschiedene Ornamente sich auf einen Klumpen Gold beziehen, aus dem sie hergestellt wurden.

Katyayana war ein Gelehrter und also nicht nur Mathematiker. Er interessierte sich für Mathematik nicht um ihrer selbst willen, sondern für einen religiosen Zweck. Zweifellos schrieb Katyayana das Sulba Sutra um Regeln für religiose Riten zu geben und jene Regeln zu verbessern und zu erweitern die von seinen Vorgängern formuliert worden waren. Daher war Katyayana auch ein Priester, der die Menschen unterrichtete, wie sie die religioesen Riten führen sollten.

Siehe auch

Literatur

  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

Seminare

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