Dilli Polasi

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Dilli Polasi ist eine weibliche dravidische Gottheit, die als Dorf- und als Hausgottheit verehrt wird. Dilli Polasi ist eine dravidische Gottheit, die durch eine Anzahl von Gefäßen dargestellt wird, die aufeinander gestapelt sind, unten das größte in einem Netz von Seilen hängend. Diese Gefäße sieht man in jedem dörflichen Haus. Die häusliche Verehrung ist auch sehr einfach. Die Mutter der Frau schickt ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn neue Kleidung. Sie tragen diese Kleidungsstücke, binden die Enden zusammen und sitzen in der Nähe des Hausgottes, während der Geschichtenerzähler des Dorfes, der als Brahma gekleidet ist, eine Vorausschau auf das kommende Jahr gibt. Er imitiert Brahma, während er ihre Horoskope liest. Die Ehegatten heiraten nochmal. Die Frau nimmt den Tali ab, den sie um ihren Hals trägt. Der Geschichtenerzähler handelt jetzt als Priester, er beschafft ein neues Halsband, und der Ehemann bindet es um ihren Hals, wie er es an ihrem ersten Hochzeitstag getan hat. Danach wird die Göttin Dilli Polasi angebetet.

Die öffentliche Verehrung wird öfter von einer Familie oder einer Gruppe von sich nahestehenden Familien in Anspruch genommen. Bei dieser Verehrung wird ein tönernes Bild angefertigt, das man hinterher durch Sonne und Regen zerfallen lässt. Das Familienoberhaupt handelt als Priester. Die Gefäße und Seile werden zum Wasser gebracht und dort die ganze Nacht liegen gelassen. Am Morgen ruft das Familienoberhaupt alle Verwandten zusammen. Ein Schaf wird geopfert. Danach wird ein Muggu auf dem Boden gefertigt, und noch ein Schaf wird geopfert. Die Seile und Gefäße werden aus dem Wasser genommen und in einer Prozession durch das Dorf getragen. Wenn das Haus erreicht ist, wird ein weiteres Schaf geopfert. Der Ausführende schneidet ihm die Kehle durch und nimmt es dann an den Hinterbeinen, er schwenkt es mehrmals herum. Das wird den bösen Geistern angeboten, die in der Luft schweben könnten. Man erhofft sich, dass sie nicht versuchen, ins Haus einzudringen, nachdem sie beschwichtigt wurden. Die Leute treten in das Haus ein und verehren das tönerne Bild von Dilli Polasi. Jetzt ist die Geschichte erzählt, und falls die Familie sich einen begabten Geschichtenerzähler leisten kann, kann das so mehrere Tage weitergehen.

Siehe auch

Literatur

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