Bergstellung

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Tadasana

Bergstellung bzw. auch Stehhaltung genannt (Sanskrit: ताडासन tāḍāsana n.), (Tada-Asana), eine Asana im Hatha Yoga. Tada heißt unter anderem Berg. Asana heißt Stellung. Es gibt verschiedene Asanas, die als Tadasana bezeichnet werden. Gerade im Iyengar Yoga wird die aufgerichtete Stehhaltung bei geschlossenen Beinen als Tadasana bezeichnet.

Sukadev über Tadasana – die Berghaltung

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Tadasana - Die Berghaltung

Tada heißt unter anderem Berg, Asana heißt Haltung. Tadasana – die Berghaltung. Es gibt mehrere Asanas, die als Berghaltung bezeichnet werden. Eine wäre die gerade stehende Übung, Fersen zusammen, Zehen zusammen, Brustkorb nach vorne gewölbt, Schultern nach hinten. Also, die aufgerichtete Stehhaltung wird als Tadasana bezeichnet.

Tadasana spielt gerade im Iyengar Yoga eine wichtige Rolle und auch bei Yoga Vidya üben wir Tadasana im Rahmen der Stehhaltungen oder auch als Einleitung für das Surya Namaskar, den Sonnengruß. Tadasana ist aber auch die Berghaltung im Sinne von, wenn du auf beiden Fersen sitzt, also Zehenspitzen, auf beiden Fersen und die Hände über dem Kopf zusammengibst, auch das wird als Tadasana, als Berghaltung bezeichnet.

Und ich kenne noch zwei andere Übungen, die auch als Tadasana, als Berghaltung, bezeichnet werden. Das ist eben interessant, die gleiche Asana kann verschiedene Namen haben, und der gleiche Name kann die Bezeichnung für verschiedene Asanas sein. Das ist wichtig, dass du das verstehst. Indien ist ein großes Land, Indien hat doppelt so viel Einwohner wie Europa, und wenn du noch dazu den indischen Subkontinent nimmst, wozu die Volksrepublik Indien und zusätzlich noch Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka, Nepal, Bhutan dazu gehören, nach machen Zählweisen auch Teile von Tibet und Teile von Birma, dann ist ja Indien das bevölkerungsreichte Land der Erde. Und in Indien gibt es mehr Sprachen als in Europa, es gibt mehr Völker als in Europa und eben doppelt so viel Einwohner.

Und so gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für die gleiche Asana, und die gleiche Bezeichnung für unterschiedliche Asanas. Was nicht heißt, dass der eine Recht hat und der andere nicht Recht hat, sondern es ist nur wichtig, dass man die Nomenklatur, also die Namensgebung, in seiner Tradition kennt und wenn man in einer anderen Tradition übt, dass man sich jetzt nicht streitet, was ist richtig, was ist falsch, sondern einfach herausfindet, was ist in der Tradition damit gemeint.

Stehhaltung, entspannend - Praktische Anleitung (Auszug aus einer kompletten Yoga Anfängerstunde)

Entspannende Stehhaltung einer Yogastunde: Sukadev leitet dich an zur entspannenden Stehhaltung. Dieses ist ein Ausschnitt aus dem ersten Kursvideo des 10-wöchigen Anfängerkurses - Siehe Link hier.

Begleittext zum Übungsvideo Tadasana - Stehhaltung, entspannend - Praktische Anleitung

Komme an den Anfang deiner Yogamatte zum Stehen. im Yoga gibt es mehrere Weisen zu Stehen; heute übst du die entspannende Stehhaltung. Dafür gibst du die Füße etwa hüftbreit auseinander. Nicht zu weiter 10-20 cm die Zehen zeigen leicht nach außen, ganz leicht eben so wie es angenehm ist, du bringst das Hauptgewicht auf die Fersen, zwar berühren alle zehn Zehen den Boden, auch der Fußinnenballen hat etwas Gewicht aber das Hauptgewicht ist auf den Fersen. Die Knie sind nicht durchgestreckt, sondern eher leicht gebeugt, eventuell entsteht also eine leicht wippende oder kreisende Bewegung, insbesondere auch dann, wenn du die Augen auch schließt.

Es ist ja eine ganz besondere Leistung so aufrecht zu stehen soviel Muskeln sind beteiligt, und du kannst durch das entspannende Stehen zwischendurch immer wieder neu entspannen. Überhaupt ein guter Ratschlag wann immer du lange stehen musst, halte dein Hauptgewicht auf den Fersen, dein unterer Rücken wird es dir danken, du könntest mal einfach ausprobieren wenn du statt auf den Fersen das Hauptgewicht auf den Zehen hast.

Und jetzt spüre mal in deinen unteren Rücken hinein, sofort muss er gegenhalten und anspannen. Wenn du das längere Zeit machst kein Wunder, dass dir hinterher der Rücken weh tut. Deshalb wann immer du länger stehst: Hauptgewicht auf den Fersen - sofort ist der unterer Rücken entspannt und fühlt sich wohl, wiederum atme mit dem Bauch ein und aus, du erinnerst dich: Bauchatmung ist so wichtig im Yoga, gerade - aber nicht nur- für Anfänger.

Um sicher zu stellen, dass du richtig atmest gibt eine Hand auf die Nabelgegend, einatmen: Bauch hinaus, ausatmen: Bauch hinein, 3-4 Sekunden lang einatmen, atme 3-4 Sekunden lang aus. Atme 3-4 Sekunden lang ein, atme 3-4 Sekunden lang aus, atme so ein paar Mal weiter.

Tadasana als Haltung im Alltag

Tadasana ist also die Berghaltung als Asana. Tadasana kann aber auch eine Haltung im Alltag sein. Du kannst die Haltung haben, ruhig zu sein, stark zu sein, beständig zu sein. Ein Berg ist gut verwurzelt in der Erde, er ragt hoch zum Himmel. Und er schöpft aus der Stärke in der Erde und der Öffnung zum Himmel eine Ruhe und Gelassenheit.

Tadasana – Asana heißt Haltung, heißt Sitzhaltung, Stellung, Körperhaltung, kann auch eine geistige Haltung sein. In diesem Sinne kannst du im Alltag Tadasana üben. Stürme des Lebens mögen kommen, du kannst fest und ruhig sein. Menschen mögen mal schimpfen und mal freundlich zu dir sein, du bist freundlich und gut verankert und richtest dich aus zum Göttlichen. Menschen mögen dir Herausforderungen geben usw., du kannst sein wie Tada, ein Berg. Natürlich, es reicht nicht aus, nur Berg zu sein, nur fest, manchmal musst du auch reagieren, manchmal musst du flexibel sein usw. Aber Tadasana ist eine der Haltungen, Einstellungen, die du üben kannst als eine der möglichen Grundeinstellungen im Alltag, die dir helfen kann für Gelassenheit und Ruhe.

Anleitung für Tadasana

Zion-Nationalpark-Utah

Beide Füße stehen nebeneinander auf gleicher Höhe, entweder geschlossen oder ein bisschen voneinander entfernt. Die Zehen werden kurz angehoben und gespreizt wieder abgelegt. Anschließend spürt man zunächst tief in den Kontakt der Füße mit dem Boden, um dann das Körpergewicht gleichmäßig auf die drei Auflagepunkte beider Füße, auf Großzehballen, Kleinzehballen und Ferse zu verteilen.

Tadasana ist eine aufrechte Körperhaltung mit lang gestrecktem Rücken. Dabei ist es wichtig, das Becken leicht nach vorne zu kippen und ein Hohlkreuz zu vermeiden. Die Beine sind locker und vor allem die Knie ganz leicht gebeugt, also nicht durchgedrückt. Um eine ideale Haltung im oberen Rücken zu erreichen, werden die Schultern angehoben, nach hinten geschoben und dann locker nach hinten und unten fallen gelassen.

Der Kopf befindet sich so in Verlängerung der Wirbelsäule. Dabei kann man sich auch vorstellen, er sei am Mittelpunkt des Scheitels mit einem unsichtbaren Faden am Himmel aufgehängt. Arme und Hände hängen entspannt neben dem Körper. Das Gesicht ist entspannt, die Augen geschlossen. Die Berghaltung ist eine Stellung in vollkommener Ruhe und Konzentration. Sie symbolisiert die Verbindung und den Fluss zwischen Himmel und Erde.

Tadasana verbessert die Körperhaltung, trainiert die Rückenmuskeln und entlastet Wirbelsäule und Hüfte. Sie stärkt aber auch die innere Stabilität und Standfestigkeit. Regelmäßiges Üben der Bergstellung verbessert Ausstrahlung und Selbstwertgefühl. Tadasana beruhigt, stabilisiert den Geist und bringt neue Energie und Konzentration.

Tadasana: Beständig stehen wie ein Berg

Das gerade, aufrechte Stehen ist eine simple und doch tiefgreifende Aktion. Es ermöglicht dir, dich mit der Erdenergie zu verbinden und sie nach oben zu leiten. Du erdest dich selbst und fühlst, dass du in deinem eigenen Körper vollkommen präsent bist. Tadasana ist die perfekte Grundlage, auf der du eine regelmäßige Übungspraxis aufbauen kannst. Während du die Position hältst, erden dich deine Füße und dein Körper streckt sich in Richtung Himmel.

  1. Stehe aufrecht mit den Füßen direkt unter den Hüften und halte die Knie gerade.
  2. Hebe deine Zehen und spreize sie weit auseinander, ohne dabei den Fuß selbst anzuheben. Führe sie wieder zurück zum Boden.
  3. Schließe deine Augen und nimm den Energieaustausch zwischen deinen Füßen und der Erde wahr. Vielleicht findest du es hilfreich, zu visualisieren, dass du Wurzeln in die Erde schlägst, um die Energie in deinen Körper aufzusaugen.
  4. Fühle, wie die Energie aufwärts in deine Beine strömt. Nimm deine Unterschenkel über den Fersen wahr. Versichere dich, dass deine Knie gerade, aber nicht durchgedrückt sind.
  5. Achte darauf, dass deine Hüftgelenke gerade sind, während die Energie in deinen Rumpf strömt. Selle dir vor, dass du dein Steißbein Richtung Beckenknochen nach vorne schiebst.
  6. Lasse deine Arme ganz entspannt neben deinem Körper hängen, die Ellbogen befinden sich in einer weichen Streckung. Versichere dich, dass dein Brustkorb nach oben gerichtet und deine Wirbelsäule aufrecht ist und deine Schultern entspannt sind. Es darf sich anfühlen, als ob die Schlüsselbeine weiter auseinander gehen.
  7. Halte deinen Kopf aufrecht und dein Kinn parallel zum Boden. Schaue geradeaus.
  8. Atme tief und halte Tadasana, während du die gerade Haltung deines Körpers ständig kontrollierst.

Praktiziere Tadasana so lange du magst. Es ist als eigenständige Übung und auch als Ausgangspunkt für weitere Übungen geeignet.

Nutzen der Bergposition

  • Körperliches und mentales Gleichgewicht werden gefördert.
  • Du wirst dir deiner Haltung und der Aufrichtung deiner Wirbelsäule bewusst.
  • Deine Verbindung zur Erde und ihren Energien wird intensiv spürbar.

Literatur

Weblinks

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