Autosuggestion
Autosuggestion trainiert das Unterbewusstsein, an etwas zu glauben.
Mit wiederholten Selbst-Affirmationen, oft geradezu Selbsthypnose, konzentrieren sich unheile Gedanken und Grübeln, Sorgen... zuversichtlich. Die Benediktinerweisheiten beispielsweise nennen das auch "Einreden". Man praktiziert so schon Meditation... Der Erfolg wird wahrscheinlicher, je konsistenter und länger (bzw. öfter) jemand übt; vgl. sogar auch Paradoxe Intervention.
Autosuggestion
Bei der Autosuggestion wird ein und derselbe formelhaft umrissene Gedanke über längere Zeit in Form mentaler Übungen wiederholt, bis er zum festen Bestandteil des unbewussten Denkprozesses geworden ist. Dies geschieht oft in Kombination mit Entspannungstechniken. Der französische Apotheker Émile Coué [1] hatte die Lehre der Autosuggestion im 19. Jahrhundert entwickelt. Er bemerkte: Medikamente, die er seinen Kunden gab, wirkten davon abhängig, mit welchen Worten er sie überreichte. So entwickelte er den Gedanken, dass jeder sein Wohlbefinden steigern kann, indem er sich selbst Suggestionsformeln vorsagt. Zu den Anwendungsgebieten der Autosuggestion zählen unter anderem das Autogene Training, das mentale Training und das Positive Denken. Autosuggestionen sind auch Bestandteil esoterischer und okkulter Verfahren und des Herzensgebets. Es gibt viele Yoga-Stunden, die damit etwa auch aufbauend wirken.
Was ist Autosuggestion?
Woher kommt Autosuggestion? Und wie kannst du Autosuggestion selbst nutzen? Autosuggestion im engeren Sinne bedeutet „sich selbst etwas vorschlagen“. „Suggerere“ ist lateinisch und bedeutet „vorschlagen“. Auto – Suggestion bedeutet „Selbst – Vorschlag“. „Auto“ hat etwas mit „selbst“ zu tun. „Auto – Mobil“ ist etwas, was selbst sich bewegt. Ein autonomer Mensch ist jemand, der aus sich selbst heraus die Dinge tut, ohne zu viel von anderen zu erwarten und zu brauchen. Autosuggestion heißt, du schlägst dir selbst etwas vor. Anstatt, dass jemand anders dir etwas vorschlägt, schlägst du selbst etwas vor. Und die Autosuggestionen wirken natürlich stark. Die meisten Menschen haben ständig irgendwelche Vorschläge. Übrigens, der Begriff „Vorschlag“ heißt immer auch, dass sowohl das Bewusstsein als auch das Unterbewusstsein immer noch eine Wahl hat. Du musst nicht Suggestionen folgen und dein Unterbewusstsein muss nicht Autosuggestionen folgen. Aber es kann ihnen folgen.
Wirkung der Suggestion
Wenn zum Beispiel der Arzt sagt: „Nehmen Sie das Medikament drei Mal am Tag und in drei Tagen geht es Ihnen besser“ – dann wirkt diese Suggestion des Arztes vielleicht noch stärker als das Medikament selbst. Oder wenn Eltern ihren Kindern sagen: „Lerne jeden Tag eine halbe Stunde und dann wirst du bei der nächsten Klassenarbeit eine „Eins“ schreiben, dann ist das auch wiederum eine Suggestion. Und wenn Eltern sagen: „Du wirst schon sehen, wie das endet, wenn du nicht lernst…“ und das Kind lernt dann nicht, dann ist auch das eine Suggestion. Worte haben Kraft. Andere beeinflussen uns, andere geben uns ständig Suggestionen.
Negative Autosuggestionen
Aber wir können es auch selbst tun. Manche Menschen haben den ganzen Tag negative Autosuggestionen. Sie sagen zum Beispiel „Ich kann nicht“, „Ich tauge nichts“, „Das bekomme ich nie hin“, „Das ist zu viel“, oder „Wenn das so weitergeht, dann breche ich zusammen.“, „Wenn das so weitergeht, dann bekomme ich einen Burnout“. Diese Suggestionen selbst sind Autosuggestionen, sie haben ihre Kraft. Wenn du dir stattdessen sagst „In mir ist alle Kraft“, „Ich kann alles tun“, „Ich werde es hinkriegen“, dann sind das positive Suggestionen, die ihre eigene Kraft entwickeln.
Manchmal ist es auch hilfreich, wenn du jemanden hast, der in deiner Umgebung negative Suggestionen macht, dass du das mit dem Menschen mal absprichst. Angenommen, es ist dein Partner oder deine Partnerin oder ein enger Freund / eine enge Freundin, dann sag ihnen doch mal: „Weißt du, du meinst es wohl mit mir, du machst dir Sorgen um mich. Aber weißt du, dass du ständig / immer wieder negative Suggestionen gibst? Gib‘ mir doch positive Suggestionen.“ Und ihr könnt vielleicht sogar ausmachen, dass wenn der andere wieder in die Negativsuggestionen kommt, wie „Schaffst du nicht“, „Du musst auf dich aufpassen“, „Wenn du so weiter machst, brichst du zusammen“, dann macht irgendein Signal aus.
Zum Beispiel könntest du sagen „Stopp“ oder „Negativ“ oder irgendein Codewort, zum Beispiel „Petra“ oder „Grüner Ballon“ oder was auch immer. Sorgt dafür, dass ihr euch gegenseitig dabei ertappt, wenn ihr euch nicht so positive Suggestionen gebt und ändert sie dann. Aber das kannst du nicht mit jedem machen. Es gibt Menschen, die sind dafür nicht offen. Dann kannst du eine Gegenautosuggestion machen zum Beispiel eine „Trotz – Autosuggestion“: Es gibt manche Menschen, die sind gesunde Trotzköpfe. Wenn jemand zu solchen Menschen sagt: „Das kriegst du nie hin“, dann kommt die Trotzphase „Ich wird’s dem zeigen“, „Ich krieg’s hin“, oder: „Ich werde zeigen, dass ich es hinbekomme.“ – und das ist gesund und das ist gut. Also, sobald du eine negative Suggestion bekommst, erwidere mit einer positiven Autosuggestion. Genau so, wenn du dich selbst mit einer negativen Autosuggestion erwischst, dann sage dir: „Einen Moment: Stopp!“ und dann mache eine positive Gegen – Autosuggestion. Das ist wie eine Art Gedankenhygiene. Positive Autosuggestionen sind nicht nur Reaktionen auf negative, sondern du kannst sie auch bewusst gestalten.
Kraft der Autosuggestionen
Du kannst zum Beipiel abends sagen: „Bitte liebes Unterbewusstsein, lass‘ mich morgen um 5:30 aufwachen. Und wenn ich aufwache, bin ich voller Kraft, Energie und Elan.“ Und wenn du dann morgens um 5:30 aufwachst dann sage dir: „Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf den heutigen Tag.“ Du kannst auch sagen: „Heute um 16:00 Uhr bei dem Gespräch mit Kunde X werde ich volle Ausstrahlung haben, ich werde voller Energie sein, ich werde voller Freude sein und klare Gedanken haben.“ Oder du kannst sagen: „Ich freue mich darauf Y zu machen“. Übrigens hat ein Franzose namens Coué eine Autosuggestionsformel populär gemacht, die auch medizinisch untersucht wurde.
Sie hat tatsächlich – durch medizinische Untersuchungen nachgewiesen, positive Wirkungen. Seine Formel ist: „Jeden Tag geht es mir in jeglicher Hinsicht durch die Gnade Gottes besser und besser“. Diese Formel kannst du jeden Tag beim Aufwachen wiederholen, jeden Abend vor dem Einschlafen und auch zwischendurch. Grundsätzlich gilt: Mache vor dem Einschlafen ein paar Suggestionen zumindest für das Aufwachen. Wenn du aufwachst, mache ein paar positive Autosuggestionen – zumindest für den Tag. Und, wenn du das Haus verlässt oder etwas Neues beginnst, mache ein paar positive Autosuggestionen. Besonders mächtige Phasen für den Abschluss von Autosuggestionen ist der Abschluss einer Tiefenentspannung, der Abschluss der Meditation und vor und nach dem Einschlafen. Nutze diese machtvollen Zeiten und formuliere positive Autosuggestionen. Mehr Tipps zum Einsatz von Autosuggestionen und Affirmationen findest du auf unserer Internetseite.
Video Autosuggestion
Vortragsvideo mit dem Thema Autosuggestion :
Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.
Autosuggestion Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Autosuggestion :
<html5media>https://yoga-psychologie.podspot.de/files/Autosuggestion.mp3</html5media>
Literatur
- Emile Coué: Die Selbstbemeisterung durch bewußte Autosuggestion, Basel 1997, Verlag Schwabe, ISBN 3-7965-0635-6
- Anselm Grün: Einreden - Der Umgang mit den Gedanken: "Ich kann das nicht. Keiner mag mich. Null Bock - ständig reden wir uns...
- Vgl. Wikipedia
Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema
Wenn du dich interessierst für Autosuggestion, dann hast du vielleicht auch Interesse an Autogenes Training Phantasiereisen, Autobiografie, Außersinnliche Wahrnehmung, Avatare im Hinduismus, Ayurveda Arzt, Ayurveda Massage.
Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft Seminare
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