Trost
Trost Wie kannst du Trost finden? Wie kannst du Trost geben? Warum braucht der Mensch überhaupt Trost?
Verlusterfahrungen
Diese Welt ist dadurch gekennzeichnet, dass es viele Probleme gibt. Der Mensch an sich geht durch Höhen und Tiefen. Menschsein heißt, schöne und schlimme Erfahrungen zu haben. In besonderem Maße heißt Menschsein auch, Verlusterfahrungen zu haben, und wenn der Mensch Verlusterfahrungen hat, braucht er Trost. Man weiß, dass Menschen, die Verluste erleben, mit diesen besser umgehen können, wenn sie Menschen haben, die ihnen Trost zusprechen können oder einfach für sie da sind. Manchmal hilft es schon zu sehen:
- Da ist jemand, dem bin ich wichtig.
- Da ist jemand, der ist für mich da.
- Da ist jemand, der/die einfach meine Hand hält, meinen Kopf kurz streichelt, mich anschaut oder einfach sagt „Ich bin für dich da.“
Trost schenken
Wenn du überlegst, einem anderen Menschen Trost geben zu wollen, dann mach dir nicht zu viel Gedanken.
- Er reicht manchmal einfach aus, dass du da bist, dass du den anderen anschaust, dass du ihm vielleicht eine E-mail oder eine Facebook Nachricht schickst, telefonierst oder – noch besser – da bist. Oder ihn einfach sagst: „Wenn du etwas brauchst, dann sag es mir – ich bin für dich da!“
- Manchmal hilft es dem Menschen, zuzuhören, den anderen sprechen zu lassen. Wenn du dem anderen Trost schenken willst, lass sie oder ihn einfach reden. Manche Menschen müssen zehn Mal die gleiche Geschichte erzählen (dem gleichen Menschen oder unterschiedlichen Menschen), um langsam mit diesem Verlust umgehen zu können. Manchmal ist der beste Trost, einfach da zu sein.
- Angenommen ihr habt eine ähnliche Einstellung zum Leben und zur Welt – dann fällt es vielleicht besonders leicht, dann kannst du vielleicht ein paar Worte sagen. Wenn ihr beide an Reinkarnation glaubt, dann hilft es, sich zu erinnern: „Ja, jetzt ist der Mensch nicht mehr da – wenn es karmisch so sein soll werdet ihr euch wieder treffen, nach dem Tod oder im nächsten Leben. Der Mensch, der gestorben ist, ist nicht gestorben – nur der physische Körper ist gestorben.“
- Wenn etwas kaputt gegangen ist und ihr beide an Karma glaubt, kann man sagen: „Langfristig wirst du verstehen, warum es gut war. Dinge kommen und Dinge vergehen, gute und schlechte Erfahrungen wechseln sich scheinbar ab – aber letztlich: Alles ist hilfreich.“
Wenn ihr eine ähnliche Weltanschauung, religiöse oder spirituelle Anschauung habt, dann kann es helfen, aus der gleichen Anschauung heraus Trost zu schenken.
- Wenn ihr unterschiedliche Anschauungen habt, dann ist es klüger, einfach nur da zu sein und zuzuhören, oder den anderen zu fragen: „Was kann ich für dich tun? Wenn du etwas hast, was du gerne hättest, dann sage es mir – ich möchte für dich da sein. Was bräuchtest du, damit ich dir Trost schenke?“ Wenn du selbst nicht weißt, was du dem anderen sagen kannst, dann frage ihn, und wenn ein Anderer unsicher ist, dann sage ihm was du brauchst.
Hilfe annehmen
Und noch etwas: Manche Menschen wollen in der intensiven Verlustphase Abstand haben und wollen oft niemanden haben – sie lehnen andere ab. Aber nachher bräuchten sie jemanden und manchmal ist das Problem, dass die Menschen dann, wenn sie Trost brauchen würden, niemanden mehr haben. Deshalb: In der Hitze des Gefechtes (beziehungsweise in der akuten Phase des Verlustes) tut es manchmal besonders gut, nur zu schweigen und physisch etwas zu helfen. Aber dann den Moment abzuwarten, vielleicht öfters da zu sein und zu sagen: „Ich bin für dich da, möchtest du reden, brauchst du etwas, brauchst du Rat oder Tipps?“ Oder einfach helfen. Manchmal ist es gut, nach den ersten abgelehnten Hilfsangeboten nochmal und nochmal zu kommen, einfühlsam zu sein. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen nach ein, zwei, drei oder vier Wochen sehr viel mehr Hilfe oder Trost brauchen würden, und dann ist niemand mehr da, weil man die Angebote am Anfang zu häufig abgelehnt hat. Daher mein Tipp: Wenn du Trost brauchst, dann lehne die Hilfe der anderen nicht ab. Selbst wenn du sie am Anfang nicht brauchst, sage einfach „Danke!“ Nimm Hilfe lieber einmal zu viel an als einmal zu wenig. Wenn du vielleicht in ein, zwei oder vier Wochen, in zwei oder drei Monaten wirklich Trost brauchst, sind die Menschen weg, wenn du sie am Anfang zu häufig abgelehnt hast.
Was hast du für Tipps, wie man anderen Trost schenken könnte? Oder was hätte dir in einer schweren Situation, die du durchgemacht hast, Trost geschenkt? Wie konntest du einem anderen mal Trost schenken?
Video Trost
Kurzes Vortragsvideo über Trost :
Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya.
Trost Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Trost :
Manchmal findet sich nur wenig (Geduld). Bisweilen kann man nur noch Vorbild sein...
Siehe auch
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