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Version vom 21. Dezember 2019, 11:56 Uhr
Pfarrer Ein Pfarrer ist ein christlicher Priester.
Priester in verschiedenen Religionen
Der Ausdruck Priester ist für verschiedene Religionen gültig. So gibt es zum Beispiel Hindupriester, buddhistische Priester und christliche Priester. Bei den Juden sind es hingegen die Rabbis; da spricht man nicht von den Priestern. Auch bei den Moslems gibt es kein Priesteramt, sondern Imame und andere Ämter. Aber im Christentum gibt es die besondere Bezeichnung Pfarrer und das ist eigentlich etwas Besonderes, gerade im Deutschen. Pfarrer sind also die christlichen Priester. Bei den evangelischen Protestanten spricht man eigentlich nicht von Priestern, sondern nur vom Pfarrer. Bei den Katholiken gibt es die Priesterweihe, aber im Alltag spricht man auch von dem Pfarrer, dem katholischen und dem evangelischen Pfarrer.
Erwerb des Pfarramtes
Pfarrer sind die Geistlichen, die besondere Ämter haben. Die Priester bekommen im Katholizismus eine besondere Weihe, mit der sie in die Nachfolge Christi, von Petrus, eintreten. So soll dann eine bestimmte Führung durch die Menschen hindurchströmen. Gerade in dem katholischen Christentum ist die Priesterweihe ein besonders heiliger Ritus, eine heilige Zeremonie, die dann den Menschen dazu befähigt, die heilige Kommunion auszuführen.
Protestanten
Bei den Protestanten, insbesondere in der Tradition von Martin Luther, sind die Pfarrer dagegen zwar in einem besonderen Amt, aber im Grunde genommen kann alles, was der Pfarrer macht, auch von jemand anderem gemacht werden. So gibt es im Evangelischen auch das Konzept der Nottaufe. Das heißt, jedes Mitglied der evangelischen Kirche könnte eine Nottaufe vornehmen. Wie das geht, steht sogar im Gesangbuch geschrieben. Falls also jemand getauft werden will, aber kein Pfarrer dabei ist oder ein Kind kurz davor ist, vor der Taufe zu sterben, dann kann das jedes Gemeindemitglied übernehmen. Natürlich werden Hochzeiten und Beerdigungen typischerweise von dem Pfarrer durchgeführt.
Katholiken
Bei den Katholiken ist die Vergabe der Sakramente den geweihten Priestern vorbehalten. Pfarrer benötigen im evangelischen Christentum – und dort wird der Ausdruck Pfarrer häufiger gebraucht – bestimmte Voraussetzungen. Heutzutage gehört zu den Voraussetzungen das Theologiestudium und anschließend eine Assistenz in der Gemeinde bei einem anderen Pfarrer. Dann erst bekommt jemand die Befähigung, das Pfarramt ausführen zu dürfen. Danach wird von der Gemeinde bestimmt, ob diese bestimmte Person als Pfarrer in der Gemeinde angestellt werden kann. Als Pfarrer ist man letztlich Angestellter bei der Kirche. Aber es ist die örtliche Gemeinde, die wählt, ob ein Pfarrer dort angenommen werden kann. Dann gibt es im Evangelisch-Protestantischen unterschiedliche Untergruppierungen. Meistens bestimmt es der Kirchenvorstand. Typischerweise gibt es dann ein paar Probepredigten und so weiter.
Aufgaben des Pfarrers
- Ein Pfarrer gehört in den evangelischen Kirchen typischerweise in den Kirchenvorstand. Manchmal ist er auch automatisch der Vorsitzende des Presbyteriums und damit des Vorstandes der Kirchengemeinde. Aber das trifft nicht immer zu. Ein Pfarrer hat als solches die Aufgabe, gemeinsam mit dem Kirchenvorstand die Gemeinde zu leiten. Kirchenvorstand, Presbyterium, das nennt sich in den verschiedenen evangelischen Kirchen unterschiedlich. Aber das ist eine der Aufgaben des Pfarrers.
- Zum zweiten ist der Pfarrer natürlich derjenige, der den Gottesdienst leistet. Tatsächlich hängt die Anzahl der Gottesdienstbesucher sehr stark von dem Pfarrer ab. Ich wohne in Bad Meinberg und als ich hierhergezogen bin, gab es zwei Pfarrer, die schon ein paar Jahre im Amt waren und beide haben sehr gut gepredigt. Also waren auch die Kirchen sehr gut gefüllt. Dann gab es eine Weile, in der es dort keine echten Gemeindepfarrer gab, sondern die Stellen der Pfarrer nur halb besetzt waren. Demnach variiert die Besucheranzahl sehr stark, je nachdem wer den Gottesdienst geleitet hat. Meine Beobachtung ist auch allgemeingültig zutreffend. Nun gibt es seit ein paar Jahren wieder Gemeindepfarrer und so entwickelt sich wieder ein gewisser Gottesdienstbesucherkreis, die eben zu diesem Pfarrer eine besondere Beziehung haben.
Einfluss auf den Gottesdienst
Ein Pfarrer hat natürlich einen bestimmten Einfluss auf den Gottesdienst. Er kann aussuchen, welche Lieder gesungen werden und welche der verschiedenen Formen des Gottesdienstes er machen will. Aber er wird versuchen, dies in Übereinstimmung mit dem Kirchenvorstand und mit der Gemeinde zu handhaben. Der Pfarrer hat natürlich einen großen Einfluss auf die Predigt, da er sie auswählt und diese hält. Je nachdem, wie er die Predigt hält, werden die Menschen stärker oder weniger stark inspiriert. Aber unabhängig davon, wird auch bei den Evangelisch-Protestantischen davon ausgegangen, dass der Pfarrer Instrument Gottes ist und den Segen Gottes durch sich wirken lassen will. Dies wird zum Schluss des Gottesdienstes deutlich, da er im letzten Teil eines Gottesdienstes, ähnlich wie auch im Katholischen, im Namen von Gott den göttlichen Segen gibt. Der Herr segne und behüte dich, er lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig. Das ist eine der vielen Segnungen.
Natürlich will sich der Pfarrer zum Instrument Gottes machen. Bei den Evangelisch-Protestantischen beginnt der Gottesdienst oft wie folgt: „Wir halten diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Es gibt verschiedene Anfangssätze, bei denen der Pfarrer darum bittet, dass der Segen Gottes spürbar ist. So ist das Leiten des Gottesdienstes eine der wichtigen Aufgaben des Pfarrers.
Kasualien
Eine zweite wichtige Aufgabe eines Pfarrers: Kasualien sind die sogenannten Lebenszeitereignisse. Die Pfarrer leiten die Taufe, zelebrieren Hochzeiten und letztlich auch Beerdigungen. Der typische evangelische Pfarrer wird mindestens einmal in der Woche eine Beerdigung leiten. Zumindest ist es in Bad Meinberg der Fall, wo ich etwas involvierter bin und mehr mitbekomme. Bei größeren Gemeinden wird es noch häufiger sein, bei kleineren Gemeinden etwas seltener. Heutzutage gibt es weniger Taufen als Beerdigungen. So ist das Taufen nicht ganz so häufig, aber dennoch geläufig. Dann gibt es noch Hochzeiten. Das ist natürlich etwas, wo Pfarrer eine besondere Rolle spielen und eben viele Menschen den Segen des Pfarrers haben wollen.
Pfarrer geben den Konfirmationsunterricht. Ich spreche hier primär von der evangelischen Kirche. Denn bei der katholischen Kirche geht es mehr um Priester. In der evangelischen Kirche spielt die Konfirmation eine besonders wichtige Rolle. Natürlich leiten die Pfarrer auch den Gottesdienst während der Konfirmation und machen die Einsegnungen bei der Konfirmation. Es gibt jedoch Gemeinden, die nicht ausreichend Pfarrer haben. Dann werden der Gottesdienst und Unterricht sozusagen ausgelagert – vielleicht an den*die örtlichen Religionslehrer*in oder ein verdientes Gemeindemitglied, zum Teil auch zu einem ehemaligen Pfarrer. Aber normalerweise gehört die Unterweisung der Konfirmanden und der Konfirmandenunterricht zu den Aufgaben des Pfarrers. Hier hat natürlich der Pfarrer die Möglichkeit, die jungen Menschen mit dem christlichen Glauben vertraut zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, tiefe religiöse Erfahrungen zu sammeln.
Fokus auf Gotteserfahrung
Leider beobachte ich, dass der Konfirmandenunterricht oft mehr eine Art Jugendfreizeit darstellt. Die Jugendlichen lernen vielleicht etwas Theoretisches, Zwischenmenschliches, Soziales sowie sich mit den Problemen der Zeit zu beschäftigen. Das mag auch alles wichtig sein. Aber meiner Ansicht nach sollten Pfarrer mehr Wert darauf legen, den Konfirmandenunterricht so auszurichten, dass die jungen Menschen Erfahrungen der Transzendenz machen, indem sie Gott erleben und Gottes Gegenwart spüren können. Wenn sie so berührt sind und ihren Konfirmationsunterricht als etwas Heiliges begreifen, indem sie Gott erfahren haben, ist der Glaube tief verwurzelt.
Ich kann mich an meinen Konfirmandenunterricht erinnern: Es war zum großen Teil intellektuell und über den Inhalt kann ich heute nicht mehr viel sagen. Aber wir hatten Mal eine Freizeit – da waren wir in Hunsrück – und dort haben wir verschiedene religiöse und zwischenmenschliche Praktiken erfahren. Dort haben eine ganze Reihe Jugendliche von uns sehr tiefe, spirituelle Erfahrungen gemacht, würde ich sagen. Manche haben es religiöse Erfahrungen genannt. Es hat einige von uns tief berührt.
Seelsorge als wichtige Aufgabe des Pfarrers
Pfarrer haben auch die Aufgabe der Seelsorge. Realistisch gesehen muss man sagen, die evangelischen Pfarrer sind in der Seelsorge hervorragend ausgebildet. Sie kennen sich mit psychologischen wie auch psychotherapeutischen Konzepten aus und sie lernen, wie man sich um Menschen kümmert, die in Krisensituationen sind, traumatische Erlebnisse hatten, einen Partner verloren haben, die selbst eine schwere Krankheit erlitten haben und so weiter. Typischerweise können Pfarrer in solchen schwierigen Lebenssituationen gut begleiten. Es wird vielleicht nicht ausreichend gewürdigt und vielleicht nicht einmal ausreichend genutzt. Aber Seelsorge, das heißt eine psychologisch-spirituell-religiöse Betreuung von Menschen in Schwierigkeiten – das ist eine der herausragenden Eigenschaften eines Pfarrers heute.
Spirituelle Begleitung
Was in der Seelsorge oft etwas vergessen wird, vor lauter Psychologisierung und Hilfe in Lebenskrise: Es ist, beziehungsweise wäre, eine der Aufgaben des Pfarrers, Menschen auf ihrem spirituellen Weg zu inspirieren. Zwar ist es so, dass die Evangelisch-Protestantischen nicht davon ausgehen, dass sich ein Mensch überhaupt auf einem spirituellen Weg befindet. Denn letztlich ist Jesus für die Vergebung der Sünden gestorben, der Mensch ist schon erlöst und so wie der Mensch ist, ist er für Gott schon in Ordnung. Zumindest ist dies eine der Interpretationen, die ich von evangelischen Pfarrern gehört habe. Deshalb ist die spirituelle Begleitung auch nicht wirklich nötig. Aber es gibt andere, die das wieder anders sehen. Es wäre durchaus wünschenswert, wenn die Pfarrer es auch als ihre Aufgabe sehen würden, Menschen auf ihrem spirituell-religiösen Weg, ihrem Glaubensweg, zu begleiten, zu inspirieren, ihnen zu helfen, Gott mehr zu spüren und ein eher christliches Leben zu führen.
Andere Aufgaben eines Pfarrers
Das sind nur einige der Aufgaben eines evangelischen Pfarrers. Heutzutage betreut der Pfarrer auch Internetseiten. Er schreibt Blogs, zum Teil werden Podcasts aufgenommen. Er kümmert sich um die diakonischen Gemeindewerke, oft Kindergärten, vielleicht sogar die Diakonie, die oft in der Krankenpflege aktiv ist. Dann natürlich Friedhöfe, Beerdigungen, Immobilienmanagement und so weiter. Pfarrer sind auch viel mit diesen Dingen beschäftigt.
Dies sind einige der Überlegungen zu Pfarrern.Ich muss zugeben: Ich bin auch Mitglied in einer evangelischen Gemeinde, aber nicht so aktiv tätig. Ich habe zwar auch Gespräche mit evangelischen Pfarrern und lese auch gerne das örtliche Gemeindeblatt, aber bin nicht der große Experte.
Video Pfarrer
Vortragsvideo über Pfarrer :
Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.
Pfarrer Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Pfarrer :
<html5media>https://bewusst-leben-lexikon.podspot.de/files/Pfarrer.mp3</html5media>
Stoffsammlung zum Thema "Pfarrer":
Pfarrer: Berufsbezeichnung für Priester und bei den Protestanten einzige Bezeichnung solcher Arbeit.
Auch Yogalehrer können ähnliches vermitteln - eher ins Schweigen meditierende Asanas in integralen, ganzheitlichen Yogastunden etwa bes. auch nach Swami Sivananda (darf noch ausgeführt sein). (Ein Yogalehrer, der sich in so einer Aufgabe ähnlich unterwegs sieht, vergleicht auch die Gespräche vor und nach den Stunden.)
Siehe auch
Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema
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