Dvaita Vedanta: Unterschied zwischen den Versionen
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Madhvas Philosophie hat viele Punkte mit denen von Ramanuja gemeinsam. In Madhvas | Madhvas Philosophie hat viele Punkte mit denen von [[Ramanuja]] gemeinsam. In Madhvas | ||
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Freude der individuellen Seele ihrer innewohnenden Glückseligkeit. Dies ist Moksha oder die | [[Freude]] der individuellen Seele ihrer innewohnenden [[Glückseligkeit]]. Dies ist [[Moksha]] oder die | ||
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Wege des Wissens. Hari kann nur durch die Vedas kenntlich werden. Verehrung von Lord | Wege des Wissens. Hari kann nur durch die [[Veden|Vedas]] kenntlich werden. Verehrung von Lord | ||
Krishna wie sie in der Bhagavata Purana gelehrt wird ist der Kern seiner Religion. Dies ist die | [[Krishna]] wie sie in der [[Bhagavata Purana]] gelehrt wird ist der Kern seiner [[Religion]]. Dies ist die | ||
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Version vom 21. Juli 2012, 14:47 Uhr
Dvaita Vedanta: ein dualistisches Philosophie-System in Indien, in dessen Mittelpunkt die Verehrung von Vishnu steht. Es wurde begründet im 13. Jahrhundert von Madhva, auch Madhvacharya genannt.
von Swami Sivananda
Die Philosophie von Sri Madhvacharya
Einführung
Sri Madhvacharya entwickelte ein dualistisches System der Philosophie aus dem Prasthana Traya, nämlich den Upanischaden, der Bhagavad Gita und den Brahma Sutras. Es ist ein unqualifizierter Dualismus. Madhvas Vaishnavismus wird Sad Vaishnavismus genannt, um diesen vom Sri Vaishnavismus von Ramanujacharya zu unterscheiden. Madhva macht eine absolute Unterscheidung zwischen Gott, und belebten und unbelebten Objekten. Gott ist die einzige unabhängige Realität. Die belebten und unbelebten Objekte sind abhängige Realitäten. Madhvas Vedanta ist die Doktrin der absoluten Unterschiede. Es ist ein Atyanta Bheda Darsana. Er besteht auf die fünf großen Unterscheidungen (Pancha Bheda), nämlich (1.) die Unterscheidung zwischen Gott und der individuellen Seele, (2.) der Unterscheidung zwischen Gott und Materie, (3.) der Unterscheidung zwischen der individuellen Seele und Materie, (4.) die Unterscheidung zwischen einer Seele und einer Anderen und (5.) die Unterscheidung zwischen einem materiellen Ding und einem Anderen. Madhvas Philosophie ist eine Philosophie der Unterscheidung. Jeder Anhänger der Madhva Schule sollte einen festen Glauben in diese fünffache Unterscheidung haben, bekannt als das Pancha-Bheda. Man kann Sri Madhvacharyas Philosophie klar verstehen wenn man seine Kommentare zu den Brahma Sutras und Anu Vyakhyana studiert, seine Kommentare zu den Upanischaden und der Bhagavad Gita, und seine Bemerkungen zur Mahabharata (Bharata-tatparya-nirnaya) und zum Bhagavata Purana. Madhvas Philosophie hat viele Punkte mit denen von Ramanuja gemeinsam. In Madhvas System der Philosophie ist Hari oder Vishnu das höchste Wesen. Die Welt ist real. Unterschiede sind wahr. All die Jivas sind abhängig von Hari, dem Herrn. Es gibt Stufen der Überlegenheit und Minderwertigkeit innerhalb der individuellen Seelen. Befreiung ist die Freude der individuellen Seele ihrer innewohnenden Glückseligkeit. Dies ist Moksha oder die letzte Emanzipation. Bhakti oder Hingabe, ohne Fehler ist das Hilfsmittel, um Moksha zu erlangen. Wahrnehmung, Schlussfolgerung und die Schriften sind die drei Pramanas oder Wege des Wissens. Hari kann nur durch die Vedas kenntlich werden. Verehrung von Lord Krishna wie sie in der Bhagavata Purana gelehrt wird ist der Kern seiner Religion. Dies ist die Quintessenz von Madhvas Lehren.
Die Kategorien
Madhva zufolge ist Padartha oder objektive Realität zweierlei – unabhängig (Svatantra) und abhängig (Paratantra). Gott, das höchste Wesen, ist die einzige, unabhängige Realität. Die Seele und die Welt sind abhängige Realitäten. Gott herrscht über sie. Die abhängigen Wesen sind von zweierlei Art – positiv und negativ. Bewusste Seelen (Chetana) und unbewusste Dinge wie Materie und Zeit (Achetana) sind die zwei Arten des Positiven. Unbewusste Dinge sind entweder ewig wie die Vedas oder ewig und nicht-ewig wie Prakriti, Raum und Zeit oder nicht-ewig wie die Produkte von Prakriti.
Das höchste Wesen und seine Gemahlin
Das höchste Wesen ist Vishnu oder Narayana. Er ist die persönliche erste Ursache. Er ist der intelligente Regler der Welt. Er lebt in Vaikuntha gemeinsam mit Lakshmi, seiner Gemahlin. Er und seine Gemahlin Lakshmi sind real. Brahma und Vayu sind zwei seiner Söhne. Man kann Seine Natur durch das Studium der Vedas erkennen. Er manifestiert sich selbst durch verschiedene Vyuhas oder Gruppenformen, und durch Avatare. Er ist in heiligen Bildern anwesend. Er ist zugleich der Anaryamin oder innere Regler aller Seelen. Er erschafft, erhält und zerstört die Welt. Gott ist frei von Doshas oder Fehlern. Er ist mit allen glückverheißenden Qualitäten ausgestattet. Er ist allgegenwärtig oder alles-durchdringend und unabhängig. Er ist jenseits von Raum und Zeit. Er ist größer als Lakshmi. Es gibt keinen, der größer als Lakshmi ist.Sie ist die erste aller Angehörigen. Lakshmi ist die Shakti oder Energie des Herrn. Sie ist die Personifikation seiner Kraft oder kreativen Energie. Lakshmi kann verschiedene Formen ohne einen materiellen Körper annehmen. Sie ist ebenso ewig wie Vishnu und alles durchdringend. Sie betrachtet die Herrlichkeit Ihres Herrn durch die Ewigkeit. Sie ist Nitya-Mukta bzw. ewig frei vom Samsara. Sie wird von Sorge oder Schmerz nicht beeinträchtigt. Sie ist intelligent.
Prakriti— Die materielle Ursache der Welt.
Gott ist die effiziente – aber nicht materielle – Ursache der Welt, da Prakriti, welches der Weltenstoff ist, von ihm verschieden ist. Prakriti ist die materielle Ursache der Welt. Es entwickelt sich zur sichtbaren Welt. All die Objekte, Körper und Organe der Seelen sind aus Prakriti gemacht. Gott energetisiert Prakriti durch Lakshmi. Dann gibt es eine Schöpfung. Den drei Aspekten von Prakriti sitzen die drei Kräfte vor: Lakshmi, Bhu und Durga. Avidya ist eine Form von Prakriti. Sie verdunkelt die spirituellen Kräfte der individuellen Seele. Sie formt einen Schleier der die höchste Form der Vision der individuellen Seele verbirgt. Mahat, Ahankara (Egoismus), Buddhi, Geist, die zehn Sinne, die fünf Sinnesobjekte und die fünf großen Elemente sind die Modifikationen von Prakriti. Diese existieren in ursprünglichen Prakriti in subtilen Formen vor ihrer Entwicklung.
Die Welt – Eine Realität unterschiedlich zu Gott
Madhva zufolge ist die Welt keine Illusion. Und sie ist ebenso keine Transformation von Gott, so wie Quark aus Milch besteht. Madhva gibt nicht zu, dass die Welt der Körper Gottes ist. Die Unterscheidung zwischen Gott und der Welt ist absolut und unqualifiziert. Daher wird das System von Madhva Dvaita oder unqualifizierter Dualismus genannt.
Die individuelle Seele—eine unterschiedliche Wesenheit
Vielzahl von Seelen
Es gibt eine Vielzahl von Jivas. Sie sind alle von atomarer Größe. Das gesamte Universum ist mit Jivas oder individuellen Seelen gefüllt. Jedes Atom des Weltraums ist mit Jivas gefüllt. Madhva sagt in seinem ‘Tattvanirnaya’: “Unendlich sind die Seelen, die in einem Atom des Weltraums verweilen.” Nicht zwei Jivas sind gleich im Charakter. Sie unterscheiden sich wesentlich voneinander. Es gibt verschiedene Stufen unter ihnen, sogar in ihrer Freude der Glückseligkeit nach der Erlösung.
Eine echte Unterscheidung zwischen Jiva und Brahman
Die Jivas unterscheiden sich von Gott und von Materie. Madhva betrachtet die Unterscheidung zwischen Brahman und Jiva als real. Obwohl ein Jiva in seiner Größe begrenzt ist, durchdringt er den Körper bedingt durch seine Qualität der Intelligenz. Die Jivas sind aktive Faktoren, aber sie sind abhängig von der Führung des Herrn. Der Herr treibt die Jivas zu Handlungen entsprechend ihrem früheren Verhalten. Sie sind ewig, und, von Natur aus, glückselig. Aber, die Verbindung mit materiellen Körpern aufgrund ihrer vergangenen Karmas lässt sie Schmerzen erleiden und Seelenwanderung unternehmen. So lange sie nicht von ihren Unreinheiten befreit sind, wandern sie durch das Samsara. Sie gehen von Geburt zum Tod und vom Tod zur Geburt. Wenn ihre Unreinheiten entfernt wurden erlangen sie Erlösung. Die natürliche Glückseligkeit der Seele wird zum Zeitpunkt von Moksha oder Erlösung offenkundig.
Erlösung berechtigt die Seele nicht zur Gleichheit mit Gott
Die Seele erlangt keine Gleichheit mit Gott. Sie ist nur berechtigt, ihm zu dienen. Sogar im Himmel gibt es essenzielle Unterschiede innerhalb der Jivas. Die Klassen der Seelen im Reich der Glückseligkeit sind unterschiedlich. Es gibt auch verschiedene Stufen. Die befreiten Seelen sind nicht alle gleich; aber es gibt keine Uneinigkeit unter ihnen, da sie alle Brahman kennen und frei von Fehlern sind.
Klassifikation von Seelen
Madhva akzeptiert Ramajunas Klassifikation der Seelen in Nitya oder ewig (wie Lakshmi), Mutra oder befreit (die Götter, Menschen, Rishis, Weise und Väter), und Baddha oder gebundene. Die dritte Gruppe besteht aus zwei Klassen: (1.) Jene, die für Moksha geeignet sind (Mukti-Yogya) und (2.) jene die nicht so geeignet sind. Von denen, die für die Erlösung nicht geeignet sind, gibt es wiederum zwei Klassen: (a) Jene, die für immer an das Rad von Samsara gefesselt sind (Nitya-Samsarins) und (b) jene deren Schicksal die Hölle ist, die Region verblendender Dunkelheit (Tamo-Yogya). Manche sind für die letztliche Emanzipation vorherbestimmt durch ihre innewohnende Eignung. Manch andere sind für immer dazu bestimmt entweder ohne Ende durch das Samsara zu wandern oder in die Welt der Dunkelheit zu gehen. Die Sattvika Seelen kommen in den Himmel, die Rajasa Seelen wandern im Samsara und die Tamasa Seelen fallen in die Hölle.
Bhakti—Das Hilfsmittel zur Erlösung
Bhakti ist das Hilfsmitte zur Erlösung. Seelen erlangen Erlösung durch die Gnade Gottes. Diese Gnade kommt zu einem Anhänger nur durch den Vermittler Vayu, dem Sohn Vishnus. Man kann sich Gott nicht direkt annähern. Vayu ist der Vermittler. Die Gnade des Herrn ist proportional zur Intensität der Hingabe. Verehrung Gottes ist die unentbehrliche Bedingung um die Gnade Gottes zu erhalten. Die Seele wird durch das Wissen gerettet, dass sie von Gott abhängig ist und unter Seiner Kontrolle. Korrektes Wissen resultiert in der Liebe zu Gott. Bhakti ist das Resultat des Wissens um die Größe Gottes.
Ankana, Namakarana, Bhajana und Smarana
Die Verehrung von Vishnu besteht aus: (1.) Ankana, den Körper mit seinen Symbolen bemalen, (2.) Namakarana, die Namen des Herrn an Kinder geben, (3.) Bhajana, seine Herrlichkeit besingen, und (4.) Smarana, beständige Ausübung der Erinnerung Gottes. Madhva sagt: “Nur dann wird es leicht für dich sein, sich an Ihn zum Zeitpunkt des Todes zu erinnern.” Er wies darauf hin, als der Herr inkarnierte, kein Prakrita Deha oder materieller Körper wurde von ihm angenommen. Madhva hat seinen Anhängern eine strenge Form des Fastens vorgeschrieben.
Ausübung von Sadhana
Ein gutes, moralisches Leben geht Moksha voran. Der Aspirant sollte die Vedas studieren, die Sinne kontrollieren, sich in Leidenschaftslosigkeit und perfekter Selbstaufgabe üben, wenn er die Vision des Herrn haben will. Entsagung, Hingabe und direkte Erkenntnis des Herrn durch Meditation führen zum Erlangen der Erlösung. Der Anhänger erlangt direkte, intuitive Erkenntnis Gottes durch Meditation und göttliche Gnade. Dann ist er befreit vom Kreislauf aus Geburt und Tod. Dies sind einige der wichtigen Lehren von Sri Madhvacharya, dem berühmten Vertreter der dualistischen Schule der Philosophie.