Motiv: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. März 2013, 13:47 Uhr

Motiv heißt Beweggrund. Motiv ist ein innerer Antrieb, etwas zu tun oder auch nicht zu tun. Im engeren Sinn ist Motiv ein Grund, etwas für sich selbst zu tun. Im weiteren Sinn gibt es auch uneigennützige Motive wie das Motiv, anderen etwas Gutes zu tun, Gutes in der Welt zu bewirken, Gott zu dienen.

Handle ohne eigennützige Motive

Artikel von Swami Sivananda. Aus dem Buch „Practice of Karma Yoga“.

Bevor der Mensch noch zu handeln beginnt, erwägt er im Normalfall den Nutzen seiner Handlungen. Der Geist ist so angelegt, dass er sich keine unentgeltliche Arbeit vorstellen kann. Dies ist auf Rajas zurückzuführen. Menschliche Svabhava (die eigene Natur) ist immer so. Wenn die Unterscheidungskraft größer wird und der Geist verstärkt mit Sattva gefüllt ist, ändert sich diese Eigenschaft langsam. Der Geist der Selbstlosigkeit setzt sich langsam durch. Die Eigenschaften des Rajas schaffen Selbstsucht und Verhaftung. Ein Selbstsüchtiger hat kein großes Herz und keine Ideale. Er ist kleingeistig. Sein Geist ist voll von Gier. Er ist ständig am Abwägen. Er kann überhaupt nicht großherzig dienen. Er sagt: „Ich bekomme so viel Geld, ich muss so und soviel dafür arbeiten.“ Er wägt Arbeit und Geld gegeneinander ab. Er kann kein bisschen mehr arbeiten. Er wird immer die Uhr im Auge behalten, wann es Zeit ist, die Arbeit zu beenden. Er ist ein geldgieriger Söldner. Die Hoffnung auf Belohnung treibt ihn. Er ist gewinnsüchtig. Selbstloser Dienst ist ihm ein Fremdwort. Er hat keine Vorstellung von Gott und der Wahrheit. Ein reiches, selbstloses Leben kann er sich nicht vorstellen. Er ist in einem kleinen, eng begrenzten Raum angelangt und weilt darin. Seine Liebe erstreckt sich auf seinen eigen Körper, seine Frau und seine Kinder. Das ist alles. Großzügigkeit ist ihm unbekannt.

Sinn und Zweck des Handelns ohne eigennützige Motive

Wenn du dir von deinen Handlungen Profit erwartest, so musst du in diese Welt zurück kommen, um ihn zu genießen. Du wirst wiedergeboren werden müssen. Ein Nishkamya Karma Yogi sagt: „Erledige alle Arbeiten, ohne Lohn zu erwarten. Dies schafft Chitta Suddhi. Dann erlangst du Wissen über das Selbst. Du erreichst Moksha oder ewige Wonne, Frieden und Unsterblichkeit.“ Das ist seine Lehre. Deshalb sagt Krishna auch zu Arjuna:

Karmanyevaadhikaraste ma phaleshu kadachana
Ma karmaphalaheturbhurma te sangostvakarmani.

„Dein einziges Recht ist es zu wirken, und keinen Anspruch hast du auf die Früchte deines Tuns; lass weder die Früchte deiner Handlung dir Motiv zum Handeln sein, noch wende dich zum Müßiggang zu“. Gita: Kapitel II-47.

Die Motive sind Grundlage für das Karma

Gott verteilt den Lohn der Taten abhängig von den zugrunde liegenden Motiven. Sind sie rein, so erlangst du göttliche Gnade und Reinheit. Anderenfalls wirst du in diese Mrityuloka (Welt) wiedergeboren, um die Früchte deiner Handlungen zu ernten. Wieder wirst du meisterliche und teuflische Handlungen durch die Kraft des Raga Dvesha vollbringen. Du bist im immerwährenden Rad von Tod und Wiedergeburtgefangen. Du sollst jedoch nicht in einem Zustand von Akarmani (Nichthandeln) verharren, weil du glaubst, den Lohn nicht zu erhalten, wenn du selbstlos arbeitest.

Du darfst nicht sagen: „Was ist jetzt der Nutzen meiner Arbeit? Ich erhalte nichts zum Ausgleich. Ich tue gar nichts mehr“. Dies ist auch nicht richtig. Du wirst tamasig und stumpf durch geistige Regungslosigkeit. Du erhältst geistige Reinheit, wenn du im Sinne von Nishkamya Karma Yoga arbeitetest. Dies ist bereits eine beträchtliche Belohnung für deine Handlungen. Du kannst dir den erhabenen Zustand eines Menschen mit reinem Geist nicht vorstellen. Er erfährt grenzenlosen Frieden, Stärke und Freude. Er ist Gott lieb und ihm sehr nahe. Bald wird ihn das göttliche Licht treffen. Arbeite ohne Motiv und fühle die Wirkung, Reinheit und innere Stärke. Welch weites Herz du haben wirst! Unbeschreiblich! Übe, fühle und genieße diesen Zustand.