Raum: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:


"Der Raum ist eine notwendige Vorstellung a priori, die allen äußeren Anschauungen zugrunde liegt. Man kann sich niemals eine Vorstellung davon machen, dass kein Raum sei, ob man sich gleich ganz wohl denken kann, dass keine Gegenstände darin angetroffen werden. Er wird also als die Bedingung der Möglichkeit der Erscheinungen, und nicht als eine von ihnen abhängende Bestimmung angesehen, und ist eine Vorstellung a priori, die notwendigerweise äußeren [[Erscheinung]]en zugrunde liegt."
"Der Raum ist eine notwendige Vorstellung a priori, die allen äußeren Anschauungen zugrunde liegt. Man kann sich niemals eine Vorstellung davon machen, dass kein Raum sei, ob man sich gleich ganz wohl denken kann, dass keine Gegenstände darin angetroffen werden. Er wird also als die Bedingung der Möglichkeit der Erscheinungen, und nicht als eine von ihnen abhängende Bestimmung angesehen, und ist eine Vorstellung a priori, die notwendigerweise äußeren [[Erscheinung]]en zugrunde liegt."
==Meditation des inneren Schlosses – für tiefe Meditationserfahrung und Stille==
''' Meditationstext von Swami Nirgunananda nach einer Anregung der heiligen Teresa von Avila, "Das innere Schloss")
Diese [[Meditationstechnik]] kann dir helfen, mittels der Vorstellung verschiedener innerer Raum durch die verschiedenen Schichten und [[Ebene]]n deines [[Wesen]]s hindurch immer tiefer nach innen zu gehen und so eine tiefen [[Konzentration]] und [[Stille]] zu erfahren.
Schließe sanft die [[Auge]]n. Wenn du willst, sprich ein [[Gebet]] oder bitte um [[Segen]] und [[Führung]] für diese [[Meditation]]. Du kannst dir jetzt vorstellen, dein Inneres ist wie ein wunderschönes Schloss – mit ganz vielen prachtvollen, wunderschönen Räumen. Wenn dir [[Visualisierung]]en leicht fallen, male dir die Räume alle wunderschön, in den schönsten [[Farbe]]n, aus. Oder stelle dir einfach in [[Gedanke]]n vor, du betrittst der Reihe nach verschiedene Türen, die immer tiefer nach innen in dein Schloss führen.
Die erste Türe ist die Türe der äußeren Eindrücke und Reize: Zum Beispiel Geräusche im Raum oder von draußen und ähnliches. Gehe bewusst durch die Tür hindurch, schließe die Türe hinter dir und durchquere den Raum der äußeren Geräusche, [[Wahrnehmung]]en und [[Eindruck|Eindrücke]]. Auf der anderen [[Seite]] des Raums findest du die nächste Türe. Du öffnest sie, betrittst den nächsten Raum und schließt sie hinter dir, und lässt somit alle äußeren Geräusche, Wahrnehmungen und Eindrücke hinter dir.
Der nächste Tür führt zum nächst inneren Raum, dem Körperraum – alle körperlichen Wahrnehmungen und [[Empfindung]]en – sowohl angenehm entspannte wie auch vielleicht angespannte Körperstellen. Betritt diesen Körperraum, nimm ihn wahr, mit all seinen schönen und vielleicht weniger angenehmen Seiten. Und dann lasse alle körperlichen Wahrnehmungen und Empfindungen da sein, lasse sie in diesem Körperraum, durchschreite ihn, öffne die nächste Tür und schließe sie hinter dir. So lässt du diesen Körperraum mit all seinen Wahrnehmungen und Empfindungen für diesen Moment der Meditation hinter dir.
Der nächste Tür führt zum nächst inneren Raum, dem Gedankenraum. Hier sind alle deine Gedanken zu Hause – alle, die jetzt präsent sind und dir in den [[Geist]] kommen, aber auch alle unbewussten Gedanken, [[Erinnerung]]en, Pläne, die [[Fähigkeit]] des Denkens und Nachdenkens. Betritt diesen Gedankenraum, nimm ihn wahr, mit all seinen schönen und vielleicht weniger angenehmen Seiten. Und dann lasse alle tatsächlichen und potenziellen, latenten Gedanken da sein, lasse sie in diesem Gedankenraum, durchschreite ihn, öffne die nächste Tür und schließe sie hinter dir. So lässt du diesen Gedankenraum mit all seinen Gedankenwellen für diesen Moment der Meditation hinter dir.
Der nächste Tür führt zum nächst inneren Raum, dem Raum der Meinungen und Vorstellungen. Hier sind alle deine vorgefassten Meinungen, [[Urteil]]e, [[Erfahrung]]en, Erinnerungen, [[Identifikation]]en, Wertungen usw. zu Hause – die wertvollen, sinnvollen wie auch die längst überholten und überflüssigen. Betritt diesen Raum deiner Meinungen und Vorstellungen, nimm ihn wahr, mit all seinen schönen und vielleicht weniger angenehmen Seiten. Und dann lasse alle diese berechtigen und unberechtigten Vorstellungen, Meinungen, Urteile hinter dir, lasse sie in diesem Raum der vorgefassten Meinungen, durchschreite ihn, öffne die nächste Tür und schließe sie hinter dir. So lässt du diesen Raum des ständigen Wertens und Urteilens für diesen Moment der Meditation hinter dir.
Der nächste Tür führt zum nächst inneren Raum, dem Raum der [[Gefühl]]e. Hier sind alle deine Gefühle und Emotionen zu Hause – alle, die jetzt präsent sind und dir in den Geist kommen, aber auch alle unbewussten Gefühle und [[Emotion]]en, wie [[Liebe]], [[Abneigung]], [[Ärger]], [[Trauer]], [[Freude]] und die Fähigkeit des Fühlens an sich. Betritt diesen Gefühlsraum, nimm ihn wahr, mit all seinen schönen und vielleicht weniger angenehmen Seiten. Und dann lasse alle tatsächlichen und potentiellen, latenten Gefühle da sein, lasse sie in diesem Gefühlsraum, durchschreite ihn, öffne die nächste Tür und schließe sie hinter dir. So lässt du diesen Gefühlsraum mit all seinen Gefühlen und Emotionen für diesen Moment der Meditation hinter dir.
Während du all diese Türen hinter dir schließt, kommst du tiefer in dein Schloss hinein und es wird zusehends ruhiger und stiller. Keine Außenreize dringen mehr bis hierher, keine Gedanken, keine Wertungen, keine Identifikationen, keine emotionellen Reaktionen. Und so kannst du jetzt, wo du all diese äußeren Räume hinter dir gelassen hast, die innerste Türe öffnen, die Türe zum Innersten deines Wesens, die [[Kammer]] deines [[Herz]]ens. Betritt diese innerste Kammer in Stille und Freude - die Schatzkammer, das Heiligtum deines Herzens. Hier ist alles ganz still, voller [[Ruhe]], [[Frieden]], einer tiefen inneren Freude.
Verweile in dieser wunderbaren inneren Stille, Ruhe und Freude in der innersten heiligen Kammer deines Herzens. [[Om]], Om, Om.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
Zeile 55: Zeile 34:
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/?type=2365</rss>
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/?type=2365</rss>
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Yoga Vidya Journal]]
[[Kategorie:Meditationstexte]]
[[Kategorie:Meditationstexte Swami Nirgunananda]]


==Multimedia==
==Multimedia==
===Sich öffnen und Raum einnehmen – HYP Teil I. 51===
===Sich öffnen und Raum einnehmen – HYP Teil I. 51===
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/55_Hathayoga_Pradipika.MP3</mp3player>
<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/55_Hathayoga_Pradipika.MP3</mp3player>
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Yoga Vidya Journal]]

Version vom 23. Oktober 2015, 20:22 Uhr

875091 50593851.jpg

Raum ist ein grundlegender Bestandteil der Welten der Formen und Objekte. Formen und Objekte stehen immer in Bezug zu einem Raum. Es ist fraglich, ob Raum unabhängig von Wahrnehmung oder Vorstellung existiert. Die menschliche Erfahrung ist durch Raum geprägt. Der Mensch bewegt sich immer in einem Raum, sei er geschlossen oder offen, dabei ist der größte offene Raum das Universum an sich – es sei denn, man würde es als begrenzt ansehen. Das Wort "Universum" stammt aus dem Lateinischen "universus", gesamt und bedeutet, da es aus "unus" und "versus" zusammengesetzt ist, "in eins gekehrt". Der Raum wurde bis zu Albert Einstein in drei Dimensionen gemessen: Höhe, Breite und Tiefe. Er fügte ihnen noch die Zeit hinzu und entwarf das Konzept des Raum-Zeit-Kontinuums.

Immanuel Kant äußert sich in seiner "Kritik der reinen Vernunft" (1781)[1], dass der Raum als Vorstellung zuerst da sein muss, bevor all die anderen Dinge darin sein können. Man kann sich einen Raum ohne Dinge vorstellen, aber Gegenstände ohne Raum sind nicht vorstellbar:

"Der Raum ist eine notwendige Vorstellung a priori, die allen äußeren Anschauungen zugrunde liegt. Man kann sich niemals eine Vorstellung davon machen, dass kein Raum sei, ob man sich gleich ganz wohl denken kann, dass keine Gegenstände darin angetroffen werden. Er wird also als die Bedingung der Möglichkeit der Erscheinungen, und nicht als eine von ihnen abhängende Bestimmung angesehen, und ist eine Vorstellung a priori, die notwendigerweise äußeren Erscheinungen zugrunde liegt."

Siehe auch

Fußnoten

Literatur

Weblinks

Seminare

Yoga und Meditation Einführung

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-und-meditation-einfuehrung/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Meditation

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Multimedia

Sich öffnen und Raum einnehmen – HYP Teil I. 51

<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/55_Hathayoga_Pradipika.MP3</mp3player>