Singular: Unterschied zwischen den Versionen
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*Übersetzung: "Der alte ([[Vriddha]]) Töpfer ([[Kumbhakara]]) macht (Wurzel [[kri|kṛ]]) schöne ([[Sundara]]) Töpfe ([[Kumbha]])." | *Übersetzung: "Der alte ([[Vriddha]]) Töpfer ([[Kumbhakara]]) macht (Wurzel [[kri|kṛ]]) schöne ([[Sundara]]) Töpfe ([[Kumbha]])." | ||
'''Erläuterung:''' Im Sanskrit ist nicht die Wortstellung für die Zuordnung der einzelnen Satzglieder entscheidend, sondern die syntaktische Kongruenz, also die Übereinstimmung der grammatischen Kategorien '''Kasus''' (Fall), '''Numerus''' (Zahl) und '''Genus''' ([[Grammatisches Geschlecht|Geschlecht]]). In diesem Beispielsatz beziehen sich alle Worte im Singular auf das '''logische Subjekt''' (Agens, [[Kartri]]) des Satzes, den Töpfer ('''kumbhakāraḥ'''). | '''Erläuterung:''' Im Sanskrit ist nicht die Wortstellung für die Zuordnung der einzelnen Satzglieder entscheidend, sondern die syntaktische Kongruenz, also die Übereinstimmung der grammatischen Kategorien '''Kasus''' (Fall), '''Numerus''' (Zahl) und '''Genus''' ([[Grammatisches Geschlecht|Geschlecht]]). In diesem Beispielsatz beziehen sich alle Worte im Singular (das Adjektiv '''vṛddhaḥ''' und das Verb '''karoti''') auf das '''logische Subjekt''' (Agens, [[Kartri]]) des Satzes, den Töpfer ('''kumbhakāraḥ'''). | ||
Version vom 16. Oktober 2015, 12:26 Uhr
Der Singular ("Einzahl", Ekavachana) ist neben dem Dual ("Zweizahl", Dvivachana) und dem Plural ("Mehrzahl", Bahuvachana) eine Form der grammatischen Zahl (Numerus). Der Singular bezeichnet ein einzelnes Ding oder Lebewesen.
Altindische Grammatik (Vyakarana)
Im Sanskrit, das zu den sogenannten flektierenden bzw. "beugenden" Sprachen zählt, wird die grammatische Zahl (Numerus), also der Singular (Sg.), Dual (Du.) und Plural (Pl.), durch spezielle Kasus- bzw. Verbalendungen (Vibhakti) gekennzeichnet. Hierdurch werden die syntaktischen Beziehungen zwischen Verben, Substantiven, Adjektiven und Pronomenen deutlich. Steht bspw. ein Substantiv im Singular, so erscheint auch das zugehörige Verb im Singular, und - falls vorhanden - ebenso das zugehörige Adjektiv oder Pronomen. Diese syntaktische Übereistimmung nennt man Kongruenz.
Beispiel
- Devanagari: वृद्धः कुम्भकारः सुन्दरान्कुम्भान्करोति |
- wissenschaftliche Transliteration (IAST): vṛddhaḥ (Nominativ Sg. m.) kumbhakāraḥ (Nominativ Sg. m.) sundarān (Akkusativ Pl. m.) kumbhān (Akkusativ Pl. m.) karoti (3. Person Sg.).
- Übersetzung: "Der alte (Vriddha) Töpfer (Kumbhakara) macht (Wurzel kṛ) schöne (Sundara) Töpfe (Kumbha)."
Erläuterung: Im Sanskrit ist nicht die Wortstellung für die Zuordnung der einzelnen Satzglieder entscheidend, sondern die syntaktische Kongruenz, also die Übereinstimmung der grammatischen Kategorien Kasus (Fall), Numerus (Zahl) und Genus (Geschlecht). In diesem Beispielsatz beziehen sich alle Worte im Singular (das Adjektiv vṛddhaḥ und das Verb karoti) auf das logische Subjekt (Agens, Kartri) des Satzes, den Töpfer (kumbhakāraḥ).