Agnideva: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Agnideva''': ([[Sanskrit]]: अग्निदेव agnideva ''m.'') der [[agni|Feuer]]gott
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'''Agnideva''': ([[Sanskrit]]: अग्निदेव agnideva ''m.'') = der [[agni|Feuer]]gott
Agnideva setzt sich aus zwei Teilen zusammen: [[Agni]] (Feuer) und [[deva]] (Gott, Gottheit) — wörtlich also „Gott des Feuers“ oder „Feuergott“. In der vedischen und späteren [https://www.yoga-vidya.de/ hinduistischen] Tradition ist Agni eine zentrale und vielgestaltige Gottheit mit mehreren miteinander verknüpften Funktionen.
=Bedeutungen=
* Historisch und religiös: Agni ist in den [[Veden]] eine der wichtigsten Devas. Er fungiert als Mittler zwischen Menschen und Göttern, weil das Opferfeuer (yajna) durch Agni die Gaben zu den anderen Göttern trägt. Agni erscheint als heiliges Feuer bei Hausopfern, als kosmisches Feuer, das die Weltordnungen erhält, und als Elementarkraft, die [[Leben]], [[Wärme]] und Transformation bringt. In späteren Epen und [[Puranas]] bleibt Agni eine bedeutende Figur: er ist sowohl Empfänger als auch Überbringer von [[Opfer]]n, Bewahrer des rituellen Feuers (grhya-agni, [[homa]]), und trägt symbolisch Reinigung, Energie, Licht und Erkenntnis.
* Ikonographie und mythologische Aspekte: Agni wird oft mit zwei Gesichtern, fünf Lippen oder sieben Zungen, roten Kleidern und reitend auf einem Widder dargestellt; seine Gestalt betont seine flammende, wandlungsfähige [[Natur]]. In vielen Mythen ist Agni zugleich Gastgeber, Zeuge und Vermittler — etwa bei der Entzündung der Opfer, bei [[Geburt]] und [[Hochzeit]]en, oder als Kraft in [[Krieg]]en und Läuterungen.
* Rituelle Funktionen und Symbolik: Agni steht für [[Transformation]] (Verbrennen und Wandlung), [[Reinheit]] (Opfer reinigt), [[Energie]] (lebenerhaltende Hitze) und [[Wissen]] (Licht/Erleuchtung). Er ist unentbehrlich in häuslichen und öffentlichen Opferpraktiken: ohne Agni ist ein yajna nicht vollständig. Agni verkörpert außerdem die innere Glut — das Verdauen der [[Nahrung]] (jatharagni) und die spirituelle Feuerkraft, die geistige Prozesse innerlich verwandelt.
=Siehe auch=
* [[jatharagni]]
* [[yajna]]


[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Sanskrit]]

Aktuelle Version vom 20. November 2025, 06:30 Uhr

Agnideva wird vor jeder Homa angerufen

Agnideva: (Sanskrit: अग्निदेव agnideva m.) = der Feuergott

Agnideva setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Agni (Feuer) und deva (Gott, Gottheit) — wörtlich also „Gott des Feuers“ oder „Feuergott“. In der vedischen und späteren hinduistischen Tradition ist Agni eine zentrale und vielgestaltige Gottheit mit mehreren miteinander verknüpften Funktionen.

Bedeutungen

  • Historisch und religiös: Agni ist in den Veden eine der wichtigsten Devas. Er fungiert als Mittler zwischen Menschen und Göttern, weil das Opferfeuer (yajna) durch Agni die Gaben zu den anderen Göttern trägt. Agni erscheint als heiliges Feuer bei Hausopfern, als kosmisches Feuer, das die Weltordnungen erhält, und als Elementarkraft, die Leben, Wärme und Transformation bringt. In späteren Epen und Puranas bleibt Agni eine bedeutende Figur: er ist sowohl Empfänger als auch Überbringer von Opfern, Bewahrer des rituellen Feuers (grhya-agni, homa), und trägt symbolisch Reinigung, Energie, Licht und Erkenntnis.
  • Ikonographie und mythologische Aspekte: Agni wird oft mit zwei Gesichtern, fünf Lippen oder sieben Zungen, roten Kleidern und reitend auf einem Widder dargestellt; seine Gestalt betont seine flammende, wandlungsfähige Natur. In vielen Mythen ist Agni zugleich Gastgeber, Zeuge und Vermittler — etwa bei der Entzündung der Opfer, bei Geburt und Hochzeiten, oder als Kraft in Kriegen und Läuterungen.
  • Rituelle Funktionen und Symbolik: Agni steht für Transformation (Verbrennen und Wandlung), Reinheit (Opfer reinigt), Energie (lebenerhaltende Hitze) und Wissen (Licht/Erleuchtung). Er ist unentbehrlich in häuslichen und öffentlichen Opferpraktiken: ohne Agni ist ein yajna nicht vollständig. Agni verkörpert außerdem die innere Glut — das Verdauen der Nahrung (jatharagni) und die spirituelle Feuerkraft, die geistige Prozesse innerlich verwandelt.

Siehe auch