Uparama: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Uparama''' ([[Sanskrit]]: उपरम uparama ''m.'') | '''Uparama''' ([[Sanskrit]]: उपरम uparama ''m.'') bedeutet „Rückzug“, „Sich-Zurücknehmen“, „[[Selbstbeherrschung]]“. In der [[Vedanta]]-Tradition wird Uparama auch als die Fähigkeit beschrieben, seine eigenen [[Svadharma]]-Pflichten (स्वधर्म svadharma – die einem eigenen Natur und Stellung entsprechenden Aufgaben) konsequent zu erfüllen. | ||
Wörtlich bedeutet Uparama das Aufhören, zu Ende Gehen, Ablauf; das Abstehen von, Aufgeben; Hingang, [[Tod]]. | |||
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In seinem Werk [[Tattva Bodha]] definiert [[Shankaracharya]] Uparama wie folgt: | |||
svadharma-anushṭhānam eva uparamaḥ | |||
„Uparama ist das Einhalten der eigenen Pflichten.“ | |||
Das heißt: Wirklich selbstbeherrscht ist derjenige Mensch, der tut, was zu tun ist, und lässt, was nicht zu tun ist – unabhängig davon, ob er Lust dazu hat oder nicht. | |||
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Oft wird im Alltag gesagt: „Hab einen guten Tag.“ Doch was ist eigentlich ein „guter Tag“? Für den einen mag es ein Konzertbesuch sein, für den anderen ein erfolgreicher Arbeitstag. Selbst ein Taschendieb kann sagen: „Hab einen guten Tag.“ | |||
Im spirituellen Sinn ist ein Tag dann gut, wenn man am Abend zufrieden einschläft, weil man: | |||
* Dinge vermieden hat, die zwar verlockend erschienen, aber nicht getan werden sollten, und | |||
* Dinge getan hat, die zwar unbequem waren, aber notwendig. | |||
Das gibt ein Gefühl von innerer Stärke: „Ich habe mein Leben im Griff.“ Man fühlt sich als Meister seiner selbst. | |||
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Uparama ist also die innere [[Disziplin]], die [[Selbstkontrolle]], das in-die-Hand-Nehmen des eigenen Lebens. Wer diese Haltung kultiviert, kann auch anderen wirklich helfen. Ohne Selbstbeherrschung bleibt man abhängig davon, dass andere einen führen oder stützen. | |||
Uparama ist damit ein zentrales Element des spirituellen Weges: Die bewusste Ausrichtung auf das rechte Handeln (Dharma) und die Selbstmeisterung, die Freiheit und innere Stärke schenkt. | |||
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Aktuelle Version vom 2. September 2025, 06:36 Uhr
Uparama (Sanskrit: उपरम uparama m.) bedeutet „Rückzug“, „Sich-Zurücknehmen“, „Selbstbeherrschung“. In der Vedanta-Tradition wird Uparama auch als die Fähigkeit beschrieben, seine eigenen Svadharma-Pflichten (स्वधर्म svadharma – die einem eigenen Natur und Stellung entsprechenden Aufgaben) konsequent zu erfüllen.
Wörtlich bedeutet Uparama das Aufhören, zu Ende Gehen, Ablauf; das Abstehen von, Aufgeben; Hingang, Tod.
Tattva Bodha zu Uparama
In seinem Werk Tattva Bodha definiert Shankaracharya Uparama wie folgt:
svadharma-anushṭhānam eva uparamaḥ
„Uparama ist das Einhalten der eigenen Pflichten.“
Das heißt: Wirklich selbstbeherrscht ist derjenige Mensch, der tut, was zu tun ist, und lässt, was nicht zu tun ist – unabhängig davon, ob er Lust dazu hat oder nicht.
Erklärung
Oft wird im Alltag gesagt: „Hab einen guten Tag.“ Doch was ist eigentlich ein „guter Tag“? Für den einen mag es ein Konzertbesuch sein, für den anderen ein erfolgreicher Arbeitstag. Selbst ein Taschendieb kann sagen: „Hab einen guten Tag.“
Im spirituellen Sinn ist ein Tag dann gut, wenn man am Abend zufrieden einschläft, weil man:
- Dinge vermieden hat, die zwar verlockend erschienen, aber nicht getan werden sollten, und
- Dinge getan hat, die zwar unbequem waren, aber notwendig.
Das gibt ein Gefühl von innerer Stärke: „Ich habe mein Leben im Griff.“ Man fühlt sich als Meister seiner selbst.
Spirituelle Bedeutung
Uparama ist also die innere Disziplin, die Selbstkontrolle, das in-die-Hand-Nehmen des eigenen Lebens. Wer diese Haltung kultiviert, kann auch anderen wirklich helfen. Ohne Selbstbeherrschung bleibt man abhängig davon, dass andere einen führen oder stützen.
Uparama ist damit ein zentrales Element des spirituellen Weges: Die bewusste Ausrichtung auf das rechte Handeln (Dharma) und die Selbstmeisterung, die Freiheit und innere Stärke schenkt.
Sukadev über Uparama
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Uparama
Uparama, nicht Upa Rama – Rama wäre derjenige, der sich freut. Uparama heißt "aufhören", "aufgeben". Uparama heißt auch "verschwinden", es heißt "still werden". Uparama ist insbesondere die Übung des Zurückziehens der Sinne, ist das Hinter-Sich-Lassen aller Wünsche. Also, Uparama, eine wichtige spirituelle Praxis für jeden Aspiranten. Der "normale" Mensch, der überlegt: "Was hätte ich noch gerne?" Der überlegt: "Was würde ich gerne essen? Was würde ich gerne an Kleidung tragen? Was hätte ich gerne in meinem Zimmer? Wie würde ich gerne meinen Tag verbringen? Was hätte ich gerne, dass Menschen für mich tun? Usw." Das ist also wunschgetrieben, von Raga und Dwesha. Raga heißt Mögen und Wünsche, Dwesha heißt Ablehnung, Abneigung.
Das ist das, was auch alle Tiere wollen. Ein Tier will etwas und rennt dort hin. Ein Tier riecht etwas, was es mag, rennt dort hin. Der Mensch ist bis zu einem gewissen Grad auch ein solches Tier, aber die Aufgabe des Menschen ist, diese tierische Natur hinter sich zu lassen und Uparama zu üben, hinter sich lassen. Es mag sein, dass du plötzlich einen Wunsch nach etwas hast, und du kannst dann sagen: "Jetzt übe ich Uparama. Der Wunsch mag da sein, toll, dass ich lebendig bin, toll, dass ich diese Fähigkeiten habe und ich lasse jetzt diesen Wunsch einfach hinter mir."
Oder angenommen, dort ist irgendetwas, was du besitzen willst. Und ehe du gleich ins Internet gehst und es kaufst, und ehe du gleich ins nächste Kaufhaus gehst und es dir holst, übst du Uparama, du lässt es hinter dir. Du sagt: "Ah, schön, dass ich den Wunsch habe, schön, dass ich noch meine, was ich alles brauche, aber ich übe Uparama, ich weißt, ich brauche nichts wirklich, um glücklich zu sein, ich bin jetzt Ananda." Uparama, eine so wichtige spirituelle Übung, leider heutzutage häufig nicht mehr beachtet. Die modernen Aspiranten sind oft auch Hedonisten-Aspiranten, die meinen, sie könnten ihre Wünsche erfüllen und trotzdem Gott erfahren. Bis zu einem gewissen Grad geht das, aber irgendwann ist die Grenze erreicht, irgendwann gilt es, Uparama zu üben, Wünsche hinter sich lassen, Gott erfahren.
Siehe auch
Literatur
- Sukadev Bretz mit Ulrike Schöber: Der Königsweg zur Gelassenheit
- Sukadev Bretz: Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute
- Yoga Vidya Verlag: Der Schafslöwe
- Sukadev V. Bretz: Die Kundalini-Energie erwecken-E-book
- Sukadev Bretz: Karma und Reinkarnation
Weblinks
- Großes Yoga Portal
- Yoga Community mit Videos, Forum, Fotos und mehr
- Viele Infos über die therapeutischen Wirkungen des Yoga
- Neuigkeiten rund ums Yoga, mit Mantras Übungsanleitungen und Vorträgen als Podcast
Seminare
Meditation
- 04.01.2026 - 09.01.2026 Yin Yoga meets Vipassana
In der Ruhe, in der Weite liegt die Kraft: Mit klärender Yin Yoga-Praxis, fließend im Übergang mit Vipassana, „Buddhas Technik“. Du siehst, spürst:…- Christian Bliedtner
- 04.01.2026 - 09.01.2026 Shivalaya Stille Retreat
Stille – Schweigen – Sein. In der Abgeschiedenheit des Shivalaya Retreatzentrums fühlst du dich dem Himmel ganz nah. Mit intensiver Meditations- und…- Swami Nirgunananda, Rukmini Keilbar
Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie
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- 15.02.2026 - 18.02.2026 Vedanta Meditationen
Du willst dein wahres Selbst und diese Welt besser verstehen? Der Selbstverwirklichung näher kommen? - Vedanta, das „Ende des Wissens“, kommt schrit…- Karuna M Wapke