Waldbaden: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Spaziergang der Stille: Waldbaden mit Achtsamkeit und "Nicht-Tun"
'''Ein Spaziergang der Stille: Waldbaden mit Achtsamkeit und "Nicht-Tun"'''


Einleitung
[[Datei:Yoga-Meditation-See.jpg|thumb|[[Achtsam sein im Hier und Jetzt|Achtsam]] sein - mit sich und der Natur]]
In der heutigen hektischen Welt, in der Zeit ein kostbares Gut ist, kann ein einfacher Spaziergang im Wald zu einer Quelle der Ruhe und inneren Erneuerung werden. Dieser Artikel erkundet die Kunst des "Waldbadens", einer japanischen Praxis namens Shinrin Yoku, und wie man sie mit Achtsamkeit und dem Prinzip des "Nicht-Tuns" verbinden kann.


Shinrin Yoku: Die Kunst des Waldbadens
In der heutigen hektischen Welt, in der Zeit ein kostbares Gut ist, kann ein einfacher [[Spaziergang]] im [[Wald]] zu einer Quelle der Ruhe und inneren Erneuerung werden. Die moderne Welt pulsiert im Takt von Technologie und Schnelligkeit, und in diesem Strudel kann die tiefe Verbindung zur Natur leicht verloren gehen - das bewusste SEIN in der Natur kann hier eine heilsame Aktivität sein. Ein zentraler Bestandteil des Waldbadens ist die Praxis der Achtsamkeit. Anstatt gedankenverloren durch den Wald zu gehen, fordert uns das Waldbaden auf, bewusst zu beobachten. Dies beinhaltet das Hören der Vögel, das Spüren des Windes, das Riechen der Erde und das Fühlen des Bodens unter den Füßen. Achtsamkeit im Wald schafft eine tiefe Verbindung zum gegenwärtigen Moment. Dieser Artikel erkundet die Kunst des "Waldbadens", einer japanischen Praxis namens [[Shinrin Yoku]], und wie man sie mit [[Achtsamkeit]] und dem [[Prinzip]] des "Nicht-Tuns" verbinden kann.
Shinrin Yoku, übersetzt als "Waldbaden" oder "Eintauchen in die Waldluft", ist eine Praxis, die in den Wäldern Japans entwickelt wurde. Sie betont die heilende Wirkung der Natur auf Geist und Körper. Beim Waldbaden geht es nicht darum, eine bestimmte Strecke zurückzulegen, sondern vielmehr darum, die Atmosphäre des Waldes zu genießen und mit all unseren Sinnen wahrzunehmen.


Achtsamkeit beim Waldbaden
[[Datei:Silberbachtal Wasser Bach Wald.jpg|thumb|Ruhe im Wald]]
Der Schlüssel zum erfolgreichen Waldbaden liegt in der Achtsamkeit. Anstatt gedankenverloren durch den Wald zu eilen, praktiziert man bewusstes Gehen. Dies bedeutet, die Umgebung bewusst zu beobachten, die Geräusche des Waldes wahrzunehmen und die frische Luft tief einzuatmen. Achtsamkeit im Wald schafft eine Verbindung zum gegenwärtigen Moment.


"Nicht-Tun" im Wald
==Shinrin Yoku: Die Kunst des Waldbadens==
Waldbaden ist nicht mit einem sportlichen oder zielorientierten Spaziergang vergleichbar. Es ist eine Einladung zum "Nicht-Tun". Statt einem bestimmten Pfad zu folgen, wird empfohlen, sich treiben zu lassen und dort stehen zu bleiben, wo die Natur unsere Aufmerksamkeit erregt. Es geht darum, innezuhalten und einfach zu sein, ohne den Druck, etwas erreichen zu müssen.


Praktische Tipps für einen achtsamen Waldspaziergang
Shinrin Yoku, übersetzt als "Waldbaden" oder "Eintauchen in die Waldluft", ist eine Praxis, die in den Wäldern Japans entwickelt wurde. Sie betont die heilende Wirkung der Natur auf Geist und [[Körper Geist und Seele|Körper]]. Beim Waldbaden geht es nicht darum, eine bestimmte Strecke zurückzulegen, sondern vielmehr darum, die Atmosphäre des Waldes zu genießen und mit all unseren [[Sinne|Sinnen]] wahrzunehmen. Shinrin Yoku kann wörtlich als "Baden in der Waldluft" übersetzt werden. Diese Praxis wurde in den 1980er Jahren in Japan entwickelt und betont die heilende Wirkung des Eintauchens in die Atmosphäre des Waldes. Es geht nicht um sportliche Betätigung oder das Erreichen eines Ziels, sondern um die bewusste Wahrnehmung der Natur mit allen Sinnen. Die positiven Auswirkungen des Waldbadens auf die Gesundheit sind nicht nur subjektive Empfindungen, sondern wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Studien bestätigt. In einer vom japanischen Gesundheitsministerium unterstützten Studie wurde festgestellt, dass ein zwei- bis dreitägiger Aufenthalt im Wald die Aktivität der natürlichen Killerzellen (eine Art Immunzelle) erheblich steigern kann, was zu einer verbesserten Immunität führt.
1. Atme bewusst: Nimm dir Zeit, um tief durchzuatmen. Die frische Waldluft kann beruhigend auf das Nervensystem wirken.
2. Nutze deine Sinne: Schärfe deine Sinne. Lausche den Vögeln, spüre den Wind auf der Haut, rieche den Duft der Bäume.
3. Achtsames Gehen: Achte bewusst auf jeden Schritt. Fühle den Kontakt deiner Füße mit dem Boden.
4. Sich treiben lassen: Verlass den ausgetretenen Pfad. Lass dich von der Natur leiten, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
5. Innehalten: Suche dir einen ruhigen Ort und verweile dort. Erlaube dir, einfach da zu sein, ohne etwas zu tun.


Die heilende Kraft des Waldes
==Achtsamkeit beim Waldbaden==
Studien haben gezeigt, dass Zeit im Wald die Stresshormone reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Die Kombination von Achtsamkeit und "Nicht-Tun" verstärkt diese Effekte. Es geht darum, dem hektischen Treiben des Alltags zu entfliehen und eine tiefe Verbindung zur Natur herzustellen.


Fazit
Der Schlüssel zum erfolgreichen Waldbaden liegt in der [[Achtsame Yogapraxis als Weg in die Ruhe|Achtsamkeit]]. Anstatt gedankenverloren durch den Wald zu eilen, praktiziert man bewusstes Gehen. Dies bedeutet, die Umgebung bewusst zu beobachten, die Geräusche des Waldes wahrzunehmen und die frische Luft tief einzuatmen. Achtsamkeit im Wald schafft eine Verbindung zum gegenwärtigen Moment.  
Ein Spaziergang im Wald, verbunden mit Achtsamkeit und dem Prinzip des "Nicht-Tuns", ist mehr als nur körperliche Bewegung. Es ist eine Reise zu innerem Frieden und Erneuerung. Die Natur wird zum Lehrer, der uns zeigt, wie wichtig es ist, manchmal innezuhalten und einfach zu sein. Waldbaden erinnert uns daran, dass wahre Schönheit oft in der Stille des Waldes zu finden ist.


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[[Datei:Wald Nebel Sonnenaufgang.jpg|thumb|Waldstimmung]]


Die Heilkraft des Waldes: Eine Tiefenreise durch das Waldbaden
=="Nicht-Tun" im Wald==
Einleitung


Die moderne Welt pulsiert im Takt von Technologie und Schnelligkeit, und in diesem Strudel kann die tiefe Verbindung zur Natur leicht verloren gehen. Inmitten dieser Hektik erhebt sich eine alte Praxis aus Japan: Shinrin Yoku, das "Waldbaden". Dieser Artikel erforscht die Wissenschaft und die Kunst des Waldbadens sowie die tiefgreifenden Vorteile, die es für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden bereithält.
Waldbaden ist nicht mit einem sportlichen oder zielorientierten Spaziergang vergleichbar. Es ist eine Einladung zum "[[Wu Wei|Nicht-Tun]]". Statt einem bestimmten Pfad zu folgen, wird empfohlen, sich treiben zu lassen und dort stehen zu bleiben und zu verweilen, wo die Natur unsere Aufmerksamkeit erregt. Es geht darum, innezuhalten und einfach zu sein, ohne den Druck, etwas erreichen zu müssen. Dieses "[[Nicht-Tun]]" befreit den Geist von Leistungsdruck und erlaubt eine entspannte, offene Wahrnehmung.
Was ist Shinrin Yoku?


Shinrin Yoku kann wörtlich als "Baden in der Waldluft" übersetzt werden. Diese Praxis wurde in den 1980er Jahren in Japan entwickelt und betont die heilende Wirkung des Eintauchens in die Atmosphäre des Waldes. Es geht nicht um sportliche Betätigung oder das Erreichen eines Ziels, sondern um die bewusste Wahrnehmung der Natur mit allen Sinnen.
==Praktische Tipps für einen achtsamen Waldspaziergang==
Die Wissenschaft hinter dem Waldbaden


Die positiven Auswirkungen des Waldbadens auf die Gesundheit sind nicht nur subjektive Empfindungen, sondern wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Studien bestätigt. In einer vom japanischen Gesundheitsministerium unterstützten Studie wurde festgestellt, dass ein zwei- bis dreitägiger Aufenthalt im Wald die Aktivität der natürlichen Killerzellen (eine Art Immunzelle) erheblich steigern kann, was zu einer verbesserten Immunität führt.
[[Datei:Buddha-Meditation-Lotussitz.jpg|thumb| [https://www.yoga-vidya.de/seminare/titel/achtsam-sein-im-hier-und-jetzt/ Achtsamkeit] ist schon seit tausenden von Jahren ein wichtiges Thema für die Menschen]]
Achtsamkeit im Wald


Ein zentraler Bestandteil des Waldbadens ist die Praxis der Achtsamkeit. Anstatt gedankenverloren durch den Wald zu gehen, fordert uns das Waldbaden auf, bewusst zu beobachten. Dies beinhaltet das Hören der Vögel, das Spüren des Windes, das Riechen der Erde und das Fühlen des Bodens unter den Füßen. Achtsamkeit im Wald schafft eine tiefe Verbindung zum gegenwärtigen Moment.
#[[Pranayama|Atme]] bewusst: Nimm dir Zeit, um tief durchzuatmen. Die frische Waldluft kann beruhigend auf das Nervensystem wirken. Praktiziere auch gerne [[Atemübungen]].
Die Kunst des "Nicht-Tuns"
#Nutze deine Sinne: Schärfe deine Sinne. Lausche den Vögeln, spüre den Wind auf der Haut, rieche den Duft der Bäume. Berühre die Natur - und lass dich berühren.
#Achtsames Gehen: Achte bewusst auf jeden Schritt. Fühle den Kontakt deiner Füße mit dem Boden.
#Sich treiben lassen: Verlass den ausgetretenen Pfad. Lass dich von der Natur leiten, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
#Innehalten: Suche dir einen ruhigen Ort und verweile dort. Erlaube dir, einfach da zu sein, ohne etwas zu tun. Öffne dich dem Wald.  
#Berührung mit der Natur: Berühre Bäume, Blätter oder Steine. Spüre die Textur und die Energie der Natur.


Im Kontrast zu unserer hektischen, leistungsorientierten Welt betont das Waldbaden das Prinzip des "Nicht-Tuns". Statt einem bestimmten Weg zu folgen, wird empfohlen, sich treiben zu lassen und dort zu verweilen, wo die Natur unsere Aufmerksamkeit erregt. Dieses "Nicht-Tun" befreit den Geist von Leistungsdruck und erlaubt eine entspannte, offene Wahrnehmung.
==Die heilende Kraft des Waldes==
Praktische Tipps für das Waldbaden


    Langsam gehen: Reduziere die Gehgeschwindigkeit. Jeder Schritt sollte bewusst und bedacht sein.
Studien haben gezeigt, dass Zeit im Wald die Stresshormone reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Die Kombination von Achtsamkeit und "Nicht-Tun" verstärkt diese Effekte. Es geht darum, dem hektischen Treiben des Alltags zu entfliehen und eine tiefe Verbindung zur Natur herzustellen.


    Sich den Wald öffnen: Lass die Sinne sprechen. Öffne deine Augen, Ohren und Nase für die Wunder des Waldes.
Ein Spaziergang im Wald, verbunden mit Achtsamkeit und dem Prinzip des "Nicht-Tuns", ist mehr als nur körperliche Bewegung. Es ist eine Reise zu innerem Frieden und Erneuerung. Die Natur wird zum Lehrer, der uns zeigt, wie wichtig es ist, manchmal innezuhalten und einfach zu sein. Waldbaden erinnert uns daran, dass wahre Schönheit oft in der Stille des Waldes zu finden ist.
 
    Berührung mit der Natur: Berühre Bäume, Blätter oder Steine. Spüre die Textur und die Energie der Natur.
 
    Stille genießen: Finde einen ruhigen Ort und nimm dir Zeit, einfach nur dazusitzen und die Stille zu genießen.
 
    Atemübungen: Praktiziere bewusstes Atmen. Die frische Waldluft kann eine tiefe Entspannung fördern.


Die Vorteile des Waldbadens
Die Vorteile des Waldbadens:
 
*Stressreduktion: Der Wald wirkt stressreduzierend und senkt das Stresshormon Cortisol.
    Stressreduktion: Der Wald wirkt stressreduzierend und senkt das Stresshormon Cortisol.
*Verbesserte Immunfunktion: Die Natur stärkt das Immunsystem und fördert die natürlichen Abwehrkräfte.
 
*Psychisches Wohlbefinden: Waldbaden reduziert nachweislich Angstzustände und Depressionen.
    Verbesserte Immunfunktion: Die Natur stärkt das Immunsystem und fördert die natürlichen Abwehrkräfte.
*Erhöhte Konzentration: Zeit im Wald verbessert die Fähigkeit zur Konzentration und fördert kreative Gedanken.
 
    Psychisches Wohlbefinden: Waldbaden reduziert nachweislich Angstzustände und Depressionen.
 
    Erhöhte Konzentration: Zeit im Wald verbessert die Fähigkeit zur Konzentration und fördert kreative Gedanken.
 
Fazit


In einer Ära, in der Multitasking und ständige Erreichbarkeit die Norm sind, erinnert uns das Waldbaden daran, dass tiefe Heilung in der Einfachheit der Natur zu finden ist. Dieses bewährte japanische Konzept bietet nicht nur einen Fluchtweg aus dem Chaos des Alltags, sondern auch einen Weg zur Wiederentdeckung unserer eigenen inneren Ruhe. Es fordert uns auf, uns zu verlangsamen, zuzuhören und die Geschenke der Natur zu empfangen – eine heilsame Praxis für Körper, Geist und Seele.
In einer Ära, in der Multitasking und ständige Erreichbarkeit die Norm sind, erinnert uns das Waldbaden daran, dass tiefe Heilung in der Einfachheit der Natur zu finden ist. Dieses bewährte japanische Konzept bietet nicht nur einen Fluchtweg aus dem Chaos des Alltags, sondern auch einen Weg zur Wiederentdeckung unserer eigenen inneren Ruhe. Es fordert uns auf, uns zu verlangsamen, zuzuhören und die Geschenke der Natur zu empfangen – eine heilsame Praxis für Körper, Geist und Seele.


 
[[Datei:Spaziergang Natur Männer.jpg|thumb|Ein Spaziergang im Wald und [[Bewusster Geist|bewusstes]] Waldbaden hilft uns, im gegenwärtigen Moment ganz [[Ankommen im Herzen|anzukommen]]]]


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Wandern, Wildkräuter und Yoga]]
*[[Naturheilkunde]]
*[[Pflanze]]
*[[Bhagavad Gita]]
*[[Pflanzenheilkunde]]
*[[Kräuter]]
*[[Tiefenökologie]]
*[[Permakultur]]
*[[Solidarische Landwirtschaft]]
*[[Garten]]
*[[Natur-Yoga]]
*[[Mutter Erde]]


[[Datei:MP900403592Wurzel Buam Natur.JPG|thumb|[[Heilende Klänge und Stille|Heilende]] Kraft der [[Natur]]]]


==Seminare==
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/naturspiritualitaet-und-schamanismus/ Naturspiritualität und Schamanismus]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/natur-und-wandern/ Natur und Wandern]===
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[[Kategorie:Bewegung]]
[[Kategorie:Gesundheit]]
[[Kategorie:Naturspiritualität]]

Aktuelle Version vom 13. November 2023, 15:47 Uhr

Ein Spaziergang der Stille: Waldbaden mit Achtsamkeit und "Nicht-Tun"

Achtsam sein - mit sich und der Natur

In der heutigen hektischen Welt, in der Zeit ein kostbares Gut ist, kann ein einfacher Spaziergang im Wald zu einer Quelle der Ruhe und inneren Erneuerung werden. Die moderne Welt pulsiert im Takt von Technologie und Schnelligkeit, und in diesem Strudel kann die tiefe Verbindung zur Natur leicht verloren gehen - das bewusste SEIN in der Natur kann hier eine heilsame Aktivität sein. Ein zentraler Bestandteil des Waldbadens ist die Praxis der Achtsamkeit. Anstatt gedankenverloren durch den Wald zu gehen, fordert uns das Waldbaden auf, bewusst zu beobachten. Dies beinhaltet das Hören der Vögel, das Spüren des Windes, das Riechen der Erde und das Fühlen des Bodens unter den Füßen. Achtsamkeit im Wald schafft eine tiefe Verbindung zum gegenwärtigen Moment. Dieser Artikel erkundet die Kunst des "Waldbadens", einer japanischen Praxis namens Shinrin Yoku, und wie man sie mit Achtsamkeit und dem Prinzip des "Nicht-Tuns" verbinden kann.

Ruhe im Wald

Shinrin Yoku: Die Kunst des Waldbadens

Shinrin Yoku, übersetzt als "Waldbaden" oder "Eintauchen in die Waldluft", ist eine Praxis, die in den Wäldern Japans entwickelt wurde. Sie betont die heilende Wirkung der Natur auf Geist und Körper. Beim Waldbaden geht es nicht darum, eine bestimmte Strecke zurückzulegen, sondern vielmehr darum, die Atmosphäre des Waldes zu genießen und mit all unseren Sinnen wahrzunehmen. Shinrin Yoku kann wörtlich als "Baden in der Waldluft" übersetzt werden. Diese Praxis wurde in den 1980er Jahren in Japan entwickelt und betont die heilende Wirkung des Eintauchens in die Atmosphäre des Waldes. Es geht nicht um sportliche Betätigung oder das Erreichen eines Ziels, sondern um die bewusste Wahrnehmung der Natur mit allen Sinnen. Die positiven Auswirkungen des Waldbadens auf die Gesundheit sind nicht nur subjektive Empfindungen, sondern wurden in zahlreichen wissenschaftlichen Studien bestätigt. In einer vom japanischen Gesundheitsministerium unterstützten Studie wurde festgestellt, dass ein zwei- bis dreitägiger Aufenthalt im Wald die Aktivität der natürlichen Killerzellen (eine Art Immunzelle) erheblich steigern kann, was zu einer verbesserten Immunität führt.

Achtsamkeit beim Waldbaden

Der Schlüssel zum erfolgreichen Waldbaden liegt in der Achtsamkeit. Anstatt gedankenverloren durch den Wald zu eilen, praktiziert man bewusstes Gehen. Dies bedeutet, die Umgebung bewusst zu beobachten, die Geräusche des Waldes wahrzunehmen und die frische Luft tief einzuatmen. Achtsamkeit im Wald schafft eine Verbindung zum gegenwärtigen Moment.

Waldstimmung

"Nicht-Tun" im Wald

Waldbaden ist nicht mit einem sportlichen oder zielorientierten Spaziergang vergleichbar. Es ist eine Einladung zum "Nicht-Tun". Statt einem bestimmten Pfad zu folgen, wird empfohlen, sich treiben zu lassen und dort stehen zu bleiben und zu verweilen, wo die Natur unsere Aufmerksamkeit erregt. Es geht darum, innezuhalten und einfach zu sein, ohne den Druck, etwas erreichen zu müssen. Dieses "Nicht-Tun" befreit den Geist von Leistungsdruck und erlaubt eine entspannte, offene Wahrnehmung.

Praktische Tipps für einen achtsamen Waldspaziergang

Achtsamkeit ist schon seit tausenden von Jahren ein wichtiges Thema für die Menschen
  1. Atme bewusst: Nimm dir Zeit, um tief durchzuatmen. Die frische Waldluft kann beruhigend auf das Nervensystem wirken. Praktiziere auch gerne Atemübungen.
  2. Nutze deine Sinne: Schärfe deine Sinne. Lausche den Vögeln, spüre den Wind auf der Haut, rieche den Duft der Bäume. Berühre die Natur - und lass dich berühren.
  3. Achtsames Gehen: Achte bewusst auf jeden Schritt. Fühle den Kontakt deiner Füße mit dem Boden.
  4. Sich treiben lassen: Verlass den ausgetretenen Pfad. Lass dich von der Natur leiten, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
  5. Innehalten: Suche dir einen ruhigen Ort und verweile dort. Erlaube dir, einfach da zu sein, ohne etwas zu tun. Öffne dich dem Wald.
  6. Berührung mit der Natur: Berühre Bäume, Blätter oder Steine. Spüre die Textur und die Energie der Natur.

Die heilende Kraft des Waldes

Studien haben gezeigt, dass Zeit im Wald die Stresshormone reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann. Die Kombination von Achtsamkeit und "Nicht-Tun" verstärkt diese Effekte. Es geht darum, dem hektischen Treiben des Alltags zu entfliehen und eine tiefe Verbindung zur Natur herzustellen.

Ein Spaziergang im Wald, verbunden mit Achtsamkeit und dem Prinzip des "Nicht-Tuns", ist mehr als nur körperliche Bewegung. Es ist eine Reise zu innerem Frieden und Erneuerung. Die Natur wird zum Lehrer, der uns zeigt, wie wichtig es ist, manchmal innezuhalten und einfach zu sein. Waldbaden erinnert uns daran, dass wahre Schönheit oft in der Stille des Waldes zu finden ist.

Die Vorteile des Waldbadens:

  • Stressreduktion: Der Wald wirkt stressreduzierend und senkt das Stresshormon Cortisol.
  • Verbesserte Immunfunktion: Die Natur stärkt das Immunsystem und fördert die natürlichen Abwehrkräfte.
  • Psychisches Wohlbefinden: Waldbaden reduziert nachweislich Angstzustände und Depressionen.
  • Erhöhte Konzentration: Zeit im Wald verbessert die Fähigkeit zur Konzentration und fördert kreative Gedanken.

In einer Ära, in der Multitasking und ständige Erreichbarkeit die Norm sind, erinnert uns das Waldbaden daran, dass tiefe Heilung in der Einfachheit der Natur zu finden ist. Dieses bewährte japanische Konzept bietet nicht nur einen Fluchtweg aus dem Chaos des Alltags, sondern auch einen Weg zur Wiederentdeckung unserer eigenen inneren Ruhe. Es fordert uns auf, uns zu verlangsamen, zuzuhören und die Geschenke der Natur zu empfangen – eine heilsame Praxis für Körper, Geist und Seele.

Ein Spaziergang im Wald und bewusstes Waldbaden hilft uns, im gegenwärtigen Moment ganz anzukommen

Siehe auch

Heilende Kraft der Natur

Seminare

Naturspiritualität und Schamanismus

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