Wachmeditation
Wachmeditation - eine Meditationsanleitung von Keshava Schütz:
Du kannst diese Meditation zu jeder Zeit an jedem Ort ausführen und ist an keine besondere Regel gebunden, außer der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt. Beginne die ersten Wachmediationen mit 5 – 10 Minuten. Erhöhe die Zeit langsam Meditation nach Meditation. Wenn du schon Erfahrung in Meditationen hast, in dem Tempo wie es für dich angenehm ist. Es gibt kein Besser oder schlechter oder sonst was… Du kannst dies Meditation im Verlauf des Tages öfter wiederholen, denn letztlich ändert sich nicht allzu viel außer, dass du dir selber mehr und mehr bewusst wirst. Nun das ist natürlich sehr viel. Erfahre Es, erfahre dich, erfahre dein Selbst, erfahre dein wahres Wesen…OM
Alles ist gut.
Es ist gut das Eine oder Andere dir bekannt Element aus anderen Meditationen einzupflegen, d.h. dann etwas einbringen, wenn es gerade in den Geist kommt oder sinnvoll erscheint, tu´s einfach, bleibe aber in der Beobachtung:
Wenn du dir über die Silbe/das Mantra OM klar bist, dann möchtest du sicherlich gerne mit Om beginnen und oder mit einem Mantra. Ich meine/weiß das dies die beste Weise ist eine Meditation zu beginnen (bzw. überhaupt irgendetwas zu beginnen) Also, so kannst mit dreimal Om und oder Mantra die Wachmeditation beginnen!
Möchtest du ohne Om und Mantra beginnen, spricht nichts dagegen.
Dann, geht’s los:
Lese zuerst mal komplett durch, dann beginne.
Kurzanleitung unten/zum Schluß.
- Stehe, sitze, liege oder gehe ruhig/bewusst. Dabei zum Beginn kurz inne halten und dir bewusstmachen das du jetzt eine Wachmeditation ausführst. Sage dir innerlich:“…ich meditiere jetzt bewusst im Wachzustand, mit offenen Augen und Wahrnehmungsorganen! Ich beobachte die Umwelt/Umgebung bewusst! Ich bleibe im Hier und Jetzt!“
- Du kannst drei bis fünf bewusste Atemzüge nehmen, gerne auch dabei gehen, wenn du bewusst bleiben kannst [sonst bleibe stehen].
- Du kannst auch Affirmation und Atmung kombinieren.
- Alles was du ab jetzt wahrnimmst, nehme bewusst wahr, d.h. beurteile es nicht sondern bleibe in/bei der Wahrnehmung an sich.
- ………………
- Wenn du feststellst das du doch beurteilst, bewertest oder gar verurteilst oder dich vielleicht ärgerst dann gehe in die bewusste Atmung (drei bis fünf tiefe langsame bewusste Bauch-Atemzüge) und oder sage dir innerlich, - ich bleibe in der Beobachtung ohne Bewertung (ohne Beurteilung/ ohne Verurteilung/ohne …, ich bin ruhig, der Ärger ist nicht mein …)
- Dann wiederhole: “Ich bin der Beobachter!“ - “Ich bin der Beobachter!“ - “Ich bin der Beobachter!“
- Du kannst dir selbstverständlich auch andere Affirmationen sagen, alles was hilfreich ist, bei dir selbst zu bleiben ist gut.
- Versuche nicht perfekt zu werden, sei dir bewusst dass du bereits vollkommen bist!
- Egal wo du bis beobachte einfach.
- Bist du in der Natur dann beobachte und nehme sie wahr…, stellst du fest das Gedanken kommen und dir suggerieren, das ist schön oder das ist aber laut oder ähnliches, dann werde dir bewusst das du all dies nicht bist, sondern der Beobachter, bleibe ohne Bewertung. Am Anfang mag es schwer fallen besonders in der Natur, dies nicht doch als schön, wundervoll und und … zu bewerten. Hier hilft es zu verstehen das du mit allem verbunden bist, ja das du all dies bist oder du kannst dich sogar als all dies erfahren... Das geschieht durch den Wiederholungsvorgang früher oder später von selbst. (kleine Hilfestellung. Du sagst dir ja auch nicht ständig wenn du dich im Spiegel siehst: „…oh bin ich schön oder wundervoll.“ Du machst die gewohnten Dinge nach dem Aufstehen ohne sie zu bewerten, sie gehören zu dir, du bist mit ihnen verbunden…das an sich ist schon eine Wachmeditation, wie du vielleicht schon viele unbewusst gemacht hast, jetzt mache sie bewusst, das ist der Unterschied, OM)
- bis du im Zimmer/Haus dann beobachte das was im Augenblick gerade passiert oder was du machst, z.B. du liest, dann können auch Gefühle und Anregungen hochkommen, beobachte dies alles ohne dich damit zu identifizieren, gegebenenfalls komme zur bewusste Atmung (drei bis fünf tiefe langsame bewusste Bauch-Atemzüge) und oder sage dir innerlich, - ich bleibe in der Beobachtung ohne Bewertung (ohne Beurteilung/ ohne Verurteilung/ohne …, ich bin ruhig, die Gefühle/Anregungen sind nicht mein …). Dann wiederhole: “Ich bin der Beobachter!“ - “Ich bin der Beobachter!“ - “Ich bin der Beobachter!“
- bist du bei der Arbeit/Seva/Sadhana, dann beobachte was du alles tust und bemerke was da alles so ohne großes Denken und Nachdenken passiert. Kommen dann Gedanken mit denen du dich identifizierst dann gehe wieder in die bewusste Atmung wie bereits oben beschrieben.
- bist bei anderen Anlässen, dann kannst du auch da die Wachmeditation ausführen, Menschen beobachten was diese gerade tun, was sie reden, wie sie gestikulieren, welchen Reaktionen gemacht werden.. und vieles andere … - Doch bleibe bei dir und verstehe die Verbindung zu dieser deiner Umwelt ohne zu bewerten, ohne zu beurteilen. Gegebenenfalls gehe zur bewussten Atmung…
- …siehst Fernsehen oder Youtoube???, dann ist das eine besonders gute Gelegenheit diese Wachmeditation zu praktizieren, probiere es. Es ist Genial was da alles so passiert. Denn es passiert immer etwas. Hier ist es vielleicht nochmal von Vorteil dies ganz bewusst zu machen, dass du jetzt vor dem Fernseher oder dem Notbook/Laptop, Handy … die Wachmeditation praktizieren willst. Also den Willen hast, dies jetzt zu tun. Es ist möglicherweise anfangs etwas schwieriger oder aber tatsächlich eher einfacher. Egal! Beginne wie oben beschrieben mit der Atmung, wenn du die Ujjayi Atmung kennst wäre sie hier sehr hilfreich. Aber die Bauchatmung reicht auch aus. Werde ganz bewusst das du jetzt über ein Medium Informationen geliefert werden, es ist etwas eher außerhalb von dir, doch du bist bewusst damit verbunden, mache dir das ganz klar. – Merkst du etwas? Hier ist es doch sehr leicht zu erfahren, wie sehr du mit dem was du da gerade siehst verbunden bist! OK.
Jetzt fängt die Wachmeditation an! Für den Anfang empfehle ich rein zu gehen und bewusste machen, was macht das Medium mit mir? Was schaue ich gerade an? Wie oft zwitsche ich auf andere „Kanäle“ um, bzw. will ich um zwitschen? Da ist es gut sich entschieden zu haben, was man sehen will. Andersherum kann man natürlich zwitschen so oft man will. Es geht nicht darum ob man zwitscht und wie oft. Denn es ist eine Meditation wo du das was passiert beobachtest. Dabei wirst du feststellen, dass dies etwas mit dir macht, gehe in die Atmung und bleibe im Hier und Jetzt, werde dir bewusst, ich bin der Beobachter… Das was der Körper macht (z.B. zwitschen), macht er. Ich bin nicht der Körper. Wer aber hat das zwitschen veranlasst? Z.B. der Geist, die Gefühle, die Psyche, das Verlangen … All das bin ich nicht, ich bin der Beobachter. Vielleicht wirst du dir dann der verschiedenen dämonischen oder göttlichen Eigenschaften bewusst. Ja, sie sind da, aber schön zu wissen, dass du das alles nicht bist, du bist der Beobachter, frei von dem was dir über die Medien auch versucht wird zu suggerieren, du bist und bleibst der Beobachter. – Wer aber ist der Beobachter??? Der Beobachter ist das was sowohl im Hier und Jetzt ist als auch jenseits vom Hier und Jetzt, es ist Allseits, unverhaftet, ohne Bindung an irgendetwas, frei, absolut und ---- und DU bist der Beobachter.
- Die Wachmeditation auf die derzeitige Situation gebracht, die Coronazeit, damit verhält es sich genauso! Gehe in die Handlungen die erforderlich sind, mache dir vorher wieder durch Atmung und Affirmation bewusst ich gehe in die Wachmeditation, ich bin sehr bewusst, weiter folgende Affirmationen sind hilfreich:
- „ich achte meine Umwelt und halte mich an das Regelwerk notwendiger Maßnahmen!“
- „ich halte den Abstand ein. Ich Huste in die Armbeuge. Ich atme ruhig…!“
- „Ahimsa, nicht verletzen, ist das Gebot der Stunde!“
- „ich biete meine Hilfe an, Seva ist ein weiteres Gebot der Stunde!“
- „ich bin bei allem was uns/mich derzeit umgibt gelassen!“
- „ich verstehe die jetzigen Maßnahmen sehr gut!“
- „ich danke allen die die jetzige Verantwortung tragen!“
- „ich danke allen, die die Menschen die in Quarantäne sind, betreuen!“
- „ich bin dankbar für alles was ist!“
Du kannst auch direkte Fragen stellen, dabei ein entsprechendes Youtoube Video anschauen, z.B. über Corona oder ein Yoga Vidya Video von Sukadev:
- was es doch alles nicht gibt!? …
- was soll das nun alles mit dem Corona Hype???
- was ist da dran, am Corona Virus Covid 19 (SARS CoV 2)???
- ist dieser Virus gefährlich?
- wie gefährlich?
- warum wird nun die gesamte Menschheit dazu aufgefordert in den Häusern zu bleiben? (…gab es das schon mal so ähnlich?)
- ist dieser Virus ein Segen oder ein Fluch?
- was ändert sich nach Corona, Covid 19?
- verändert sich auch Covid 19?
- wie ist mein Verhältnis zum gesamten Coronaausmaß?
- was bewirken die spirituellen Praktiken in der Coronazeit?
- was bewirken die spirituellen Praktiken in der Quarantäne?
- wie waren/sind meine Erfahrungen in der Quarantäne?
- macht mir das Dienen/Seva Spaß und Freude?
Diese Wachmeditation sollte über den ganzen Tag passieren, ich meine bewusst passieren. Das ist anfangs nicht möglich, aber übe ständig, wo du gehst und stehst. Du wirst feststellen, das dich oft der Wunsch nach stiller Meditation überkommt, dann gehe in die Stille, es erwartet dich die Stille, der Raum ohne Grenzen… Zuletzt sage dir immer mal wieder (schreibe es auf eine Zettel den du immer bei dir hast): „ Meine (Wach)Meditationen ziehen sich über Tag und Nacht. Ich erfahre mein eigenes Selbst immer öfter, ich verstehe jetzt- alles ist Eins, nein ich erfahre es immer wieder. Ich bin freundlich, ich bleibe fröhlich! OM“
Werde dir bei den gesprochenen Affirmationen/Danksagungen bewusst was passiert und fühle/beobachte, wie z.B. die Dankbarkeit dich mit allen oder dem Einzelnen in Verbindung bringt und sich daraus ein Bewusstsein bildet, was das Eins Sein stärker erfahrbar werden lässt.
Kurzanleitung der Wachmeditation:
- OM und oder Mantra (kann auch weg gelassen werden)
- Entscheide ob du stehen, sitzen, liegen oder gehen möchtest
- Kurz inne halten und dir bewusstmachen das du jetzt eine Wachmeditation ausführst.
- Sage dir innerlich:“…ich meditiere jetzt bewusst im Wachzustand, mit offenen Augen und Wahrnehmungsorganen! Ich beobachte die Umwelt/Umgebung bewusst! Ich bleibe im Hier und Jetzt!“
- Du kannst drei bis fünf bewusste Atemzüge nehmen, gerne auch dabei gehen, wenn du bewusst bleiben kannst [sonst bleibe stehen].
- Du kannst auch Affirmation und Atmung kombinieren.
- Alles was du ab jetzt wahrnimmst, nehme bewusst wahr, d.h. beurteile es nicht sondern bleibe in/bei der Wahrnehmung an sich.
- Meditiere nun was auch immer du tust und wo du bist: sitzen, liegen, stehen, gehen, fernsehen, nahsehen, Fernseh`n sehen, Youtoube schauen, Facebook pp… egal ob im Wald in der Stadt, auf der Straße, bei der Arbeit, in der Schule (besonders zu empfehlen), bei der Familie, alleine …
- Versuche nicht perfekt zu werden, sei dir bewusst dass du bereits vollkommen bist!
- Wenn du feststellst das du doch beurteilst, bewertest oder gar verurteilst oder dich vielleicht ärgerst dann gehe in die bewusste Atmung (drei bis fünf tiefe langsame bewusste Bauch-Atemzüge) und oder sage dir innerlich, - ich bleibe in der Beobachtung ohne Bewertung (ohne Beurteilung/ ohne Verurteilung/ohne …, ich bin ruhig, der Ärger ist nicht mein …)
- Dann wiederhole: “Ich bin der Beobachter!“ - “Ich bin der Beobachter!“ - “Ich bin der Beobachter!“
Hilfreich kann sein, wenn du dir vorher ein paar (oder auch nur eine) Affirmationen aufschreibst. Weiterhin ist hilfreich die Wachmeditation über den Yoga Vidya Youtoube Kanal. Ein Video aussuchen, z.B. von Sukadevs Vorträgen/Kurzvorträgen, Erklärungen von Sanskritbegriffen aus dem Yoga, Yogastunden, Ayurveda Vorträge pp
Natürlich kannst du die Wachmeditation auch bei einem Film machen, das ist besonders spannend, aber dazu braucht es vielleicht doch ein paar Tage Übung im Alltag…
Ich wünsche euch viel Spaß und interessante Erfahrungen mit der Wachmeditation. Besonders in dieser besonderen Zeit,
OM OM OM
Bad Meinberg, in Quarantäe, den 24. März 2020
Keshava