Nicht mehr bei sich selbst sein
Nicht mehr bei sich selbst sein - das ist ein Gefühl, das heutzutage viele Menschen haben. Nicht mehr bei sich selbst sein - das ist auch ein Vorwurf, den einem andere machen. Was aber heißt das "nicht mehr bei sich selbst sein"? Und wie kann man wieder bei sich selbst sein?
Nicht mehr bei sich selbst sein als inneres Gefühl der Entfremdung
Viele Menschen haben ein inneres Gefühl der Entfremdung. Sie spüren sich selbst nicht. Sie haben das Gefühl, nicht ich zu sein. Sie wissen nicht: Wer bin ich eigentlich? Was will ich? Was sind meine Anliegen?
Der Mensch hat das Bedürfnis dazuzugehören. Es ist eine besondere Fähigkeit des Menschen, sich an andere anzupassen, das zu tun, was von einem erwartet wird. Wenn das aber so weit geht, dass man nicht mehr bei sich selbst ist, dann kann das zur Teilnahmslosigkeit, ja sogar zu Depressivität und Suizidalität führen. Wenn man das Gefühl hat, nicht mehr bei sich selbst zu sein, dann ist es an der Zeit, vom Alltag abzuschalten und zu überlegen, was einem wichtig ist.
Yoga und Meditation als machtvolle Methoden, wieder zu sich selbst zu kommen
Yoga, insbesondere Hatha Yoga, verhilft dazu, sich selbst zu spüren. In einer Yogastunde kannst du alles andere vergessen. Du spürst deinen Körper, du spürst deine Energien. Indem du so dich selbst körperlich spürst, bekommst du auch einen Zugang zu dir selbst, zu deinen tieferen Anliegen.
Meditation hilft, vom Alltag Pause zu machen. Du löst dich aus allen möglichen Zwängen, wirst zum Beobachter. So meldet sich deine innere Stimme, du erfährst mehr von dem, was tief in dir ist.
Spirituelle Aspekte des Nicht-Mehr-Bei-Sich-Selbst-Sein
Es ist natürlich die Frage: Wer bin ich überhaupt? Denn wenn du bei dir selbst sein willst, ist die Frage: Mit wem will ich eigentlich sein? Manchmal ist das Gefühl des Nicht-Mehr-Bei-Sich-Selbst-Sein ein Zeichen spirituellen Erwachens: Was dir bisher wichtig war, ist es nicht mehr. Du fragst dich: Was ist der Sinn des Lebens? Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dich tieferen Fragen zu stellen - und den spirituellen Weg bewusst zu gehen.
Nicht mehr bei sich selbst sein als Vorwurf
Manchmal machen andere einem den Vorwurf, dass man doch bitte bei sich selbst bleiben soll. Manche Menschen empfinden wohlgemeinte Kritik als Generalangriff und wehren sich dagegen, indem sie andere dazu auffordern: Bleibe doch bei dir selbst.
Manchmal fragst du dich auch selbst: Sollte ich nicht mehr bei mir selbst sein, anstatt anderen Vorwürfe zu machen, ungefragtes Feedback zu geben?
Nicht immer sind solche Fragen einfach zu beantworten. Aber es ist durchaus wichtig, sich solche Fragen zu stellen.
Letztlich kann man sich Fragen:
- Warum will ich überhaupt Kritik, Feedback geben?
- Was will ich damit bewirken?
- Wird der andere es annehmen können?
- Ist die Art und Weise, wie ich vorgehe, wirklich angemessen, um etwas Gutes bewirken zu können?
Insgesamt ist es gut, bei sich selbst zu sein, an sich selbst zu arbeiten. Jedoch sollte das einen nicht dazu veranlassen passiv zu werden. Manchmal muss man sich einmischen. Manchmal muss auch mal außer sich sein. Rückzug ins Private und Selbstkritik allein reichen nicht immer aus: So vieles gilt es zu bewirken.
Siehe auch
- Vedanta - die Lehre vom Absoluten
- Spiritualität - und spirituelle Philosophie
- Burnout
- Depression und Tipps zu ihrer Überwindung