Bereuen
Bereuen ist ein Verb und bedeutet: eine Tat oder Rede zu bedauern bzw. "Gewissensbisse" zu haben.
Was du auch tust, antwortete der Philosoph, du wirst es bereuen
Soll man als spiritueller Mensch etwas bereuen? Im Christentum spielt Reue eine wichtige Rolle, dort gibt es ja auch das große Thema der Schuld. Der Mensch macht sich schuldig, indem er gegen die Gebote Gottes verstößt. Es gibt die 10 Gebote, du sollst nicht lügen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht töten und noch einige andere.
Dann heißt es natürlich, dass du deinen Nächsten genauso lieben sollst, wie dich selbst. Und was du nicht willst was man dir tut, das füge auch keinem anderen zu. Je höher die Ideale umso häufiger wirst du feststellen, dass du diesen Idealen nicht gerecht wirst. Und dann kann man sagen, etwas zu bereuen hilft. Jeder ethischer Verstoß den man gemacht hat, für den kann man Reue empfinden. Und dann wenn man diese reue empfindet, dann kann man die gegenüber Gott ausdrücken.
In christlichen Religionen gibt es ja dann auch bestimmte Weisen wie man Buße tut, wie man beichtet und wie man dann zum Beispiel in der heiligen Kommunion oder beim Abendmahl oder im Gebet letztendlich die Erfahrung macht das die Schuld einem vergeben wird. In diesem Sinne könnte man sagen, wenn man eine unethische Handlung hat, ist es gut sie zu bereuen. Wenn du etwas bereust, dann ist es gut diese Reue zum Ausdruck zu bringen. Wenn du etwas getan hast, womit du einem anderen Menschen geschadet hast, dann ist es gut diesem Menschen das zu sagen und um Entschuldigung zu bitten. Du kannst sagen ich habe das und das getan, das hat die und die Auswirkung gehabt. Das war nicht richtig, ich hätte das nicht tun sollen.
Ich bereue es und bitte um Entschuldigung. Wenn du etwas bereust dann gib nicht gleich alle Ausreden, im Sinne von: Ja ich war auch unter Stress, es ist mir alles schwer gefallen und ich habe auch so viele Schwierigkeiten gehabt. Das ist keine Reue. Wenn du etwas bereust und dies einem Menschen zum Ausdruck bringen willst, dann sage das. Sage einfach was du getan hast, drücke aus das dies nicht richtig war und drücke die Auswirkungen aus. „Es tut mir leid und ich bitte um Entschuldigung.“ Und dann kannst du auch noch sagen, ob es irgendetwas gibt um den Schaden wieder gut zu machen. Oder was könnte ich vielleicht tuen.
Wenn der Mensch gegenüber dem du Unrechtes getan hast, vielleicht nicht da ist oder von dir nichts mehr wissen will, dann kannst du auch deine Reue ausdrücken, indem du versuchst gegenüber anderen etwas gut zu machen. Wenn du also einem Menschen gegenüber etwas Schlechtes getan hast, dann tue gegenüber einem anderen etwas Gutes. Oder gib eine Spende oder engagiere dich in einem gemeinnützigen Verein. So kannst du deine Reue gut ausdrücken. Und natürlich drücke deine Reue gegenüber Gott aus.
Es gibt aber auch Dinge die manche Menschen bereuen ohne das es unethisch war. Da wäre mein Tipp bereue Dinge nicht die nur schief gegangen sind. Karma läuft aus, du kannst sagen: „Hätte ich doch nicht die und die Entscheidung getroffen, dann wäre mir das und das Unglück wiederfahren.“ Hier würde ich sagen, wenn du in dem Moment wo du es getan hast, du ethisch gehandelt hast, dann war alles gut. Karma läuft ab, du hättest das Karma vermutlich nicht anders gehabt, wenn du dich anders entschieden hast. Wenn du ein unethische Handlung getan hast, dann ist das nicht gut. Damit schaffst du neues Karma, wenn du aber eine ethische Handlung getan hast, die nachher in einem Desaster gemündet hat, in einem Misserfolg oder Verlust. Dann ist das in Ordnung, dann bringe alles Gott da und lasse los.
Krishna gibt eine schöne Weise, wie du dich davor bewahren kannst etwas zu tun, was du nachher bereust. Letztlich ist die ganze Bhagavadgita ist eine solche Darlegung. Er sagt zunächst: Tue das ethische, tue das sattwige, tue das was du von Herzen her spürst und was du gleichzeitig mit deinem Verstand als Ethisch empfindest. Bitte Gott um Führung. Im christlichen Kontext würde man das nennen, nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. Bete zu Gott, sende mir dein Licht und eine Wahrheit, dass sie mich leiten. Danach bringe alles Gott da und sei dir bewusst Gott wirkt in allem, du tust nichts, denn Gott wirkt in allem. Wenn du das so machst, dann brauchst du nichts zu bereuen.
Bereuen - was kann das heißen? Erfahre einiges zum Thema Bereuen in diesem Kurzvortrag. Der Yogalehrer Sukadev interpretiert hier das Wort bzw. den Ausdruck Bereuen und streut einige Yoga Überlegungen mit ein.
Bereuen Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Bereuen:
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Bereuen
Einige Begriffe, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Bereuen, aber vielleicht doch interessant sein können, sind z.B. Berüchtigt, Bereichern, Beobachten, Beschützen, Beseitigen, Besserwisser, Beseitigung, Harmonisch.
Seminare und Ausbildungen
Hier Infos zu ein paar Seminaren und Ausbildungen, die zwar nicht direkt zu tun haben mit Bereuen, aber doch interessant sein können für Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und Spiritualität:
- 19.12.2024 - 19.12.2024 Wettbewerbsdenken aus Vedantasicht - Online Workshop
- Uhrzeit: 18:00 – 21:00 Uhr
In vielen Bereichen des Lebens sehen wir uns in einem Wettbewerb mit anderen. Typischerweise nehmen wir aus einem Gefühl des Mangels oder Kleinheit daran teil… - Vedamurti Dr Olaf Schönert
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Zusammenfassung
Bereuen ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Tugenden.