Lila

Aus Yogawiki

1. Lila (Sanskrit: लीला līlā f.) Spiel, Scherz; Schein; das Spiel des Göttlichen.

Lila

2. Lila: violett - Kehlchakra: Vishuddhi Chakra

3. Lila ist auch ein spiritueller Name

Lila लीला līlā Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Lila, लीला, līlā ausgesprochen wird:

Sukadev über Lila

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Lila

Lila heißt einfach Spiel. Lila wird in den spirituellen Traditionen besonderes auf das Spiel Gottes bezogen. Die ganze Welt ist Lila, Spiel Gottes. Warum hat Gott die Welt geschaffen? Wir wissen es nicht wirklich. Kevala Adwaita Vedanta sagt ja sogar, die Welt wurde gar nicht geschaffen, es gibt keine Welt. Brahma Satyam, es gibt nur Brahman. Jagad Mithya, die Welt, wie wir sie erleben, existiert nicht. Jivo Brahmaiva Napara, auch das Individuum ist nichts anderes als Brahman. Es gibt kein Individuum, es gibt keine Welt, es gibt nur Brahman.

Trotzdem, warum scheint es so, dass wir in der Welt sind? Es heißt, dass es die Welt gibt und auch, dass es sie nicht gibt. Es gibt sie nicht als eigenständige Welt, aber es gibt sie doch, eben als Manifestation von Brahman. So ähnlich wie Wasser und Wellen. Gibt es eine Welle? Es gibt die Welle, ja, du kannst sie sehen. Aber es gibt keine Welle unabhängig vom Ozean oder vom Wasser. Versuche, das Wasser von der Welle wegzunehmen, was bleibt übrig? Nichts. Du kannst aber die Welle vom Wasser wegnehmen, was bleibt übrig? Immer noch Wasser.

Angenommen, du hast einen Goldring. Dann könntest du die Ringhaftigkeit des Goldes wegnehmen, es bleibt immer noch das Gold. Du schmilzt den Ring ein. Aber wenn du das Gold vom Ring wegnimmst, bleibt nichts mehr übrig. Der Ring ist daher nur relativ, Gold ist das Echte. So ähnlich auch, die Welt existiert nicht wirklich. Nimmst du Brahman von der Welt weg, bleibt nichts übrig. Nimmst du die Welt von Brahman weg, bleibt weiter Brahman übrig. Deshalb existiert die Welt nicht wirklich, auch wenn sie scheinbar existiert. Da bleibt jetzt die Frage, warum existiert die Welt? Warum scheint sie zu existieren?

Das ist eine Frage, die kann nicht beantwortet werden, das ist eine transzendente Frage, sie ist Ati, transzendent. Ati Prashna, eine transzendente Frage, sie kann nicht gestellt werden, und wenn sie gestellt wird, kann sie nicht beantwortet werden. Und so sagen die Bhaktas: „Wir wissen es nicht, warum die Welt zu sein scheint. Wir wissen nicht, warum es die Schöpfung (scheinbar) gibt. Wir sagen, es ist Lila, es ist das Spiel Gottes. Es ist alles Lila und selbst ich bin Teil dieses Lilas, und ich will das Spiel mitspielen, ich will sagen: "Oh Gott, nicht mein Wille, dein Wille geschehe. Ich möchte dein Instrument sein, bitte hilf mir, wirke durch mich, sei derjenige, der durch mich spielt.“

Wenn du weißt, es ist alles ein Spiel Gottes, kannst du es auch etwas leichter nehmen. Du kannst mehr lächeln, du kannst mehr lachen. Vielleicht merkst du, ich lache nicht ganz so häufig in diese Kamera, wie wenn du bei mir ein Seminar besuchst. In diese Kamera hineinzuschauen, selbst wenn man eine sehr freundliche Kamera-Frau hat, ich schaue ja nicht die Frau an, sondern ich schaue die Kamera an, schaue dort hinein, da ist immer so ein schwarzes Loch, da schaue ich rein und versuche, zu lächeln. Ich versuche natürlich, mir vorzustellen, wie du dort hinten dran bist und am Computer sitzt oder an deinem Smartphone oder an deinem Fernseher und dem zuhörst, und ich versuche, dir das zu sagen, aber irgendwo, in so ein schwarzes Loch in der Kamera zu schauen, ist nicht so schön. Aber auch das ist Lila, ist Spiel.

Letztlich ist das das größte Spiel: Ich tue jetzt so, als erzähle ich dir etwas und ich sehe dich nicht. Und du tust so, als ob ich zu dir spreche, und wenn du es hörst, ist das vielleicht Tage, Wochen, Monate, Jahre, wer weiß, vielleicht ist es irgendwann mal Jahrzehnte alt, wenn irgendjemand darauf nochmal stößt. Also alles Lila. Eigentlich ist so vieles Lila. Eigentlich, wenn man sich überlegt, dieses Internet und diese Video-Kamera, alles kosmisches Lila. Was ist eigentlich echt, was ist unecht? Aber selbst das physische Universum ist alles nur Lila Gottes, alles Lila, alles Spiel Gottes.

Der Spirituelle Name Lila

Lila, Sanskrit लीला līlā f, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Spiel jeglicher Art, Spiel Gottes. Lila kann Aspirantinnen gegeben werden mit Durga Mantra, Lakshmi Mantra, Kali Mantra, Saraswati Mantra, Shakti Mantra, Soham Mantra.

Lila heißt Spiel, Lila heißt auch Scherz. Lila ist auch das Spiel der göttlichen Mutter. Lila ist das göttliche Spiel. Denn Lila bedeutet, dass Du hinter dem ganzen Universum das göttliche Spiel sehen willst. Und dass Du Dich selbst als Teil dieses Spiels siehst. Dass Du das Ganze nicht so ernst nimmst, dass Du alles mit Humor nimmst. Und Du weißt, letztlich irgendwann ist das Spiel vorbei und Du wirst die göttliche Mutter überall sehen.

In diesem Sinn, sei Teil des kosmischen Spiels Lila. Aber spiele das Spiel mit Freundlichkeit und sei Dir bewußt, dass hinter dem göttlichen Spiel die göttliche Mutter ist.

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Bala Lila

1. Bala (bāla) adj. und m. mit langem „a“: jung, kindlich; Kind, Junge, Knabe; oft ist damit Krishna in jungen Jahren gemeint). 2. Lila (līlā) f. Spiel, Scherz; Schein; das Spiel des Göttlichen.

Krishna war zuweilen ein recht unartiges Kind und spielte allerlei Streiche. So ließ er z. B. die Kälbchen frei, bevor die Gopis die Mutterkühe gemolken hatten. Oder er nahm ihnen Milch, Yoghurt und Butter weg und fütterte mit dem, was er selbst nicht aufessen konnte, die Affen. Er machte Löcher in die aufgehängten Vorratstöpfe, um herauszufinden, was darin war. Und wenn er das wusste, schob er einen Mörser darunter und kletterte hinauf, so dass er an den Inhalt herankommen konnte, wenn sie zu hoch hingen. Um im Dunkeln sehen zu können, erhellte er die Vorratsräume mit dem Strahlen seines Körpers und seiner Juwelen. Eines Tages gelang es einer Gopi, Krishna dabei zu erwischen und sie ging mit ihm zu seiner Mutter, um sich bei ihr über seinen Lausbubenstreich zu beschweren. Aber er konnte sich aus ihrem Griff befreien und verschwand. Schließlich fand sie das Kind bei seiner Mutter. Sie wunderte und schämte sich.

Eines Tages erzählten Balarama und die anderen Knaben Yashoda, dass Krishna eine Handvoll Erde gegessen habe. In Sorge um Krishnas Gesundheit schimpfte Yashoda ihn aus: „O du ungezogenes Kind! Warum isst du so etwas?“ Krishna antwortete: „O Mutter, ich habe keine Erde gegessen. Die anderen lügen. Sieh doch in meinem Mund nach!“ Yashoda sagte: „Mach deinen Mund auf!“ Krishna öffnete den Mund und Yashoda erblickte darin das ganze Universum mit all seinen belebten und unbelebten Elementen - den Himmel, die Himmelsrichtungen, die Berge, Kontinente, Ozeane, die ganze Erde, die Luft, das Feuer, die Sonne, den Mond und die Sterne, die sieben Dvipas , die Planeten, die Götter, den Geist, die Sinne, die Urmaterie aus den drei Gunas und ihre Modifikationen, die Seelen, die Zeit, das Karma mitsamt seiner Ursache, und sogar Vrindavan und sich selbst. Yashoda war völlig bestürzt und fragte sich: „Ist dies ein Traum oder göttliche Illusion, oder besitzt mein Kind angeborene yogische Kräfte?“ Und dann sagte sie sich: „Gegrüßt sei Gott. Ich nehme Zuflucht bei Ihm, dessen Maya solche Wahnvorstellungen in mir hervorruft. Da ist Nanda, mein Gatte. Dies ist mein Sohn. Ich bin Yashoda. Dies hier ist mein Besitz.“ Sie hatte die Vision der absoluten Wahrheit, aber verlor sie sofort wieder durch die Wirkung der göttlichen Yoga Maya. Sie nahm ihn in die Arme und lebte weiter in der Vorstellung, dass er ihr Kind sei.

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