Transformationsprozesse während einer vierwöchigen Yogalehrer Intensivausbildung

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Neue Studie mit angehenden Yogalehrern: Wer intensiv und harmonisch Yoga praktiziert, wird tendenziell unbeschwerter, geistesgegenwärtiger und entwickelt eine positivere Lebenseinstellung. Besonders stark sind die Effekte bei Anfängern. Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke haben 160 Teilnehmer einer Yogalehrerausbildung begleitet und deren Entwicklung während der ersten sechs Monate beobachtet und ausgewertet. Laut der Studie verbessert die intensive Yogapraxis insbesondere die „Innere Leichte“ (emotionale Unbeschwertheit) und die Achtsamkeit. Die psychische Gesundheit nimmt ebenfalls zu, die Grundstimmung wird positiver. Weniger erfahrene, aber engagierte Teilnehmer profitieren am stärksten von der Yogalehrerausbildung.


Einleitung

Die Geschichte der Yogaforschung reicht bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit wuchs das Interesse der westlichen Welt an der indischen Kultur und Philosophie. Dies zeigt sich beispielsweise am großen öffentlichen Interesse an Swami Vivekananda während seiner Reise durch die USA in den 1890ger Jahren. In der Gegenrichtung bemühten sich verschiedene indische Yogameister um eine Annäherung an die westliche Kultur. Sie verstanden Yoga als eine Wissenschaft, die sich auf „Erfahrung“ gründet. Hier sahen sie Parallelen zum Ansatz der empirischen Forschung. Beispielhaft steht das Wirken von Swami Kaivalyadhama und seinem Yoga-Mimamsa Journal, in dem erste Studien publiziert wurden.

Die frühen Yogastudien aus der Zeit vor 1950 orientierten sich noch an den „außergewöhnlichen“ Fähigkeiten von Yogis. Aus der Erforschung dieser Fähigkeiten versprachen sich die Wissenschaftler grundlegende Erkenntnisse über das Funktionieren menschlichen Bewusstseins. Danach rückten vermehrt die therapeutischen Effekte des Yoga in den Fokus der Forschung. Bis in die Gegenwart sind tausende wissenschaftlicher Publikationen erschienen, welche die Wirksamkeit des Yoga bei den unterschiedlichsten Erkrankungen nachweisen. Zum Ende des letzten Jahrtausends haben sich erste Studien mit den physiologischen Wirkmechanismen beschäftigt, die den therapeutischen Effekten zugrunde liegen. Hier sind vor allem die Arbeiten zur Rolle des autonomen Nervensystems zu nennen. Vermehrt werden auch die grundlegenden Einflüsse auf das Hormonsystem untersucht. Neben den zahlreichen Befunden bei der Therapie von körperlichen Krankheiten werden zunehmend auch die Effekte des Yoga bei der Behandlung von psychischen Störungen erforscht. Zur Erklärung dieser Befunde wird vor allem eine Veränderung der emotionalen Reaktionsmuster bei Yogapraktizierenden herangezogen. Dies deutet darauf hin, dass sich bei Yogapraktizierenden einschneidende Wandlungen vollziehen und so soll hier daran erinnert werden, dass Yoga eine spirituelle Technik ist und kein therapeutisches Instrument. An dieser Stelle setzt die vorliegende Untersuchung an.