Sukha Purvaka Pranayama

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Nimm Padmasana oder Siddhasana ein. Atme langsam durch beide Nasenlöcher ein, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen. Halte nicht den Atem an. Atme die Luft sofort sehr, sehr langsam wieder aus. Wiederhole diesen Vorgang zehn bis zwanzig Mal morgens und abends. Praktiziere dies regelmäßig für einen Zeitraum von drei Monaten. Darauf kannst du die Sukha Purvaka Pranayama Übung versuchen, die das Anhalten des Atems einschließt. Das Einatmen wird mit "Puraka" genannt; "Rechaka" ist das Ausatmen und "Kumbhaka" ist das Anhalten des Atems. Svasa bezieht sich auf Puraka und Prasvara auf Rechaka.

Ati Sukha Purvaka Pranayama

Technik: Setz dich bequem auf einen Stuhl, Sessel oder Sofa. Atme die Luft durch beide Nasenlöcher ein, so lange, wie es angenehm für dich ist. Dann halte die Luft an, wiederum so lange, wie es sich für dich angenehm anfühlt. Wiederhole, während du den Atem anhältst, dein Ishta Mantra oder Om. Atme dann wieder so lange aus, wie es komfortabel ist. Du brauchst zwischen Einatmen, Ausatmen und Anhalten der Atmung kein besonderes Verhältnis einzuhalten; achte nur darauf, dass Einatmung und Ausatmung tief und voll sind.

Nutzen: Die Vorteile dieses Pranayama sind unermesslich. Alle Muskeln werden entspannt. Alle Nerven werden fit gemacht. Im ganzen Sein und Wesen werden Rhythmus und Harmonie eingebracht. Der (denkende) Geist wird beruhigt. Der Kreislauf wird gefördert. Unsäglicher Friede und Glückseligkeit werden in deinem Inneren herrschen.

Du kannst es morgens machen, wenn du noch im Bett liegst. Dein Geist wird angeregt, mit Japa und Dhyana zu beginnen. Du kannst es auch praktizieren, wenn dein Geist gerade dabei ist, durch Einsetzen von Lust, Wut oder anderer schlechter Vrittis seine Balance zu verlieren; der Geist wird dann von großer Kraft erfüllt werden, welche die schlechten Vrittis daran hindern wird, ihn zu stören. Du kannst es auch machen, kurz bevor du mit deinem Lernen beginnst; dein Geist wird sich leicht konzentrieren können und das, was du lernst, wird sich unauslöschlich deinem Geist einprägen. Du kannst es während deiner Büroarbeit machen; du wirst immer wieder neue Kraft bekommen und nie müde werden. Und auch wenn du von der Arbeit nach Hause kommst, kannst du diesen Pranayama praktizieren und du wirst mit frischer Energie aufgeladen.

Der größte Vorteil ist, dass, wenn du es einmal begonnen hast, du es sehr oft machen wirst; und dein Geist kann nie mehr eine Entschuldigung für das Nichtpraktizieren dieses Ati-Sukha-Purvaka Pranayama finden, dieses sehr leichten und komfortablen Pranayama, welches all die Vorteile des Pranayama besitzt, nur ohne all seine sonst üblichen Vorschriften. Führe es von nun an unbedingt aus.

Sukha Purvaka Pranayama

Geh in deinen Meditationsraum und nimm die Padmasanana oder Siddhasana Stellung ein. Verschließe dein rechtes Nasenloch mit dem rechten Daumen. Atme langsam Luft durch das linke Nasenloch ein. Nun verschließe auch das linke Nasenloch mit dem kleinen Finger und dem Ringfinger der rechten Hand. Halte die Luft so lange an, wie es für dich angenehm ist. Dann atme sehr, sehr langsam wieder durch das rechte Nasenloch aus, nachdem du den Daumen gelöst hast. Jetzt ist die Hälfte des Vorgangs getan.

Atme dann die Luft wieder durch das rechte Nasenloch ein, nachdem du komplett ausgeatmet hast. Halte die Luft wieder so lange an wie zuvor und atme dann wieder durch das linke Nasenloch aus, nachdem du den kleinen Finger und den Ringfinger gelöst hast. Diese sechs Vorgänge bilden zusammen einen Pranayama. Führe anfangs zehn Pranayamas morgens und zehn abends aus. Steigere nach und nach die Anzahl auf zwanzig je Sitzung. Steigere auch schrittweise die Zeitspanne von Kumbhaka.

Nimm die Geisteshaltung (Bhava) an, dass alle göttlichen Eigenschaften Daivi Sampat), wie Barmherzigkeit, Liebe, Vergebung, Shanti (Friedfertigkeit), Freude usw. mit der eingeatmeten Luft in Dein System eingehen, und dass alle negativen Eigenschaften wie Begierde, Zorn, Habgier usw. mit der ausgeatmeten Luft ausgestoßen werden. Wiederhole Om oder das Gayatri Mantra geistig während Puraka, Kumbhaka und Rechaka. Diese Pranayama Übung beseitigt alle Krankeheiten, reinigt die Nadis und stabilisiert die Konzentration des Geistes.

Die nächste Übung ist Kevala Kumbhaka, in der weder Puraka noch Rechaka vorkommen. Hier gibt es nur Kumbhaka. Dies ist für Fortgeschrittene Yogis und Yoginis bestimmt. Kumbhaka gibt es in zwei Versionen, Sahita und Kevala. Das, was mit Ein- und Ausatmung gekoppelt ist, wird mit Sahita Kumbhaka bezeichnet, was ja oben beschrieben wurde.

Das, was frei von Puraka und Rechaka ist, nennt man Kevala Kumbhaka. Wenn du einmal die Meisterschaft über Sahita erworben hast, dann wird gesagt: "Wer es schafft, nach dem Weglassen von Ein- und Ausatmung den Atem mit Leichtigkeit anzuhalten, dann hat er Kevala Kumbhaka (das Absolute) erreicht." Derjenige erlangt Vollkommenheit.

Nutzen von Pranayama

Das durch Karma verursachte Unwissen überdeckt das Licht des Wissens. Durch Praktizieren von Pranayama wird diese Überdeckung zerstört, da Konzentration und Wissen gefördert werden.

Tipps für Pranayama

Folge in den frühen Morgenstunden dem Ruf der Natur und setz dich hin um zu praktizieren. Pranayama sollte in einem gut durchlüfteten Raum gemacht werden. Pranayama verlangt tiefe Konzentration und Aufmerksamkeit. Es wird am besten allein ausgeführt.

Trinke etwa zehn Minuten nach Beendigung der Praktik eine Tasse Milch. Nimm nicht unmittelbar nach der Übung ein Bad. Führe Pranayama nicht derart lange aus, dass du ermüdest. Im Anfangsstadium der Praktik kann es vorkommen, dass du nicht in der Lage bist, die Zeiteinheit für die Ausführung von Puraka, Kumbhaka und Rechaka richtig hinzubekommen -- das Verhältnis ist 1 : 4 : 2. Wenn du in der Praktik fortgeschritten bist, wird das Verhältnis schon von ganz alleine kommen; dann brauchst du auch nicht mehr deinen Geist mit Zählen und der Einhaltung des Zeitcodes abzulenken. Allgemein kann man sagen, dass es schon von Nöten ist, eine lange Zeit ständig zu praktizieren.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Atem-Praxis

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Kundalini Yoga

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Die acht Stufen des Raja Yoga nach Patanjali (Ashtanga Yoga)