Gurmukhi Schrift

Aus Yogawiki

Die Gurmukhi Schrift dient zur Schreibung des Panjabi, einer indo-arischen Sprache, die in der historischen Region des Punjab gesprochen wird, der heute in Teilen Pakistans und im gleichnamigen indischen Bundesstaat Punjab liegt. In Pakistan wird zur Schreibung des Panjabi allerdings die persische Schrift, in der auch Urdu geschrieben wird, verwendet.

Allgemeines

Die Gurmukhi Schrift ist wie die Devanagari Schrift und sämtliche anderen indischen Schriften eine Silbenschrift, die auf die sogenannte Brahmi Schrift zurückgeht. Das Alphabet der Gurmukhi Schrift folgt im Gegensatz zu allen anderen indsichen Schriften bzw. Alphabeten nur teilweise der traditionellen Anordnung der Vokale (Selbstlaute) und Konsonanten (Mitlaute) des Sanskrit Alphabets. Insbesondere die Vokale sind anders angeordnet. Darüber hinaus gibt es eine stärker ausgeprägte Abweichung zwischen Schreibung und Aussprache als in anderen indischen Schriften.

Das Gurmukhi Alphabet wird nach den Namen der beiden ersten Buchstaben Ura-Aira genannt (Gurmukhi: ਊੜਾ ਐੜਾ, IAST: ūṛā aiṛā, IPA: [uːɽaː ɛːɽaː]). Die heutige Form der Gurmukhi Schrift geht auf den zweiten Guru der Sikhs, Guru Angad Dev, zurück, der im 16. Jahrhundert lebte.


Vokale

Von allen Vokalen (mit Ausnahme der beiden Diphthonge ai und au) gibt es eine kurze und eine lange Variante. Es fehlen das silbische (ऋ sprich: ri) und (ऌ sprich: li). Die Vokale e und o werden, je nach Lautumfeld, unterschiedlich ausgesprochen, in der Regel jedoch kurz und offen. Die Reihenfolge der Vokale lautet, abweichend vom Sanskrit Alphabet, wie folgt:

u ū o a ā ai au i ī e bzw. ਉ ਊ ਓ ਅ ਆ ਐ ਔ ਇ ਈ ਏ

Die Länge des Vokals wird in der wissenschaftlichen Transliteration (IAST) durch einen waagerechten Strich über dem Vokal gekennzeichnet. Je nach lautlichem Umfeld werden einige Vokale unterschiedlich ausgesprochen. Diese Allophon genannten Aussprachevarianten sind in der folgenden Tabelle gemäß dem Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) dargestellt. Diese Vokalzeichen werden nur am Wortanfang benutzt.

Vokal Transliteration Aussprache Aussprachevarianten (Allophone)
u kurz wie in Ruck [u]
ū lang wie in Blume [uː]
o kurz wie in Gott [ɔ]
a wie in engl. sober* [ə]
ā lang wie in Saal [aː]
ai wie in Messe oder in Säge [ɛ], [ɛ:]
au wie in Mao [aɔ]
i kurz wie in Sinn [ɪ]
ī lang wie in Liebe [iː]
e kurz wie in Messe [ɛ]

*Anmerkung: Das kurze a des Panjabi (IPA [ə]), unterscheidet sich in seiner Lautqualität vom langen, offenen ā (IPA [a:]) auch dadurch, dass es geschlossener ist und somit dunkler klingt. Dieser Laut ist eine Mischung aus kurzem a und kurzem ö und wird als Schwa bezeichnet.


Weblink

Mit diesem Schriftkonverter lassen sich neben Gurmukhi und Devanagari auch noch weitere indische Schriften darstellen:


Siehe auch