Architektur: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Zeile 8: Zeile 8:
In diesem Zusammenhang ist besonders die Architektur von [[Orissas]] zu erwähnen. In dieser Region sind zwei Hauptstile der Tempelarchitektur vorherrschend: [[Rekha]] und [[Bhadra]]. Der Rekha-Stil widmet sich [[männlich]]en Aspekten, Bhadra dem [[weiblich]]en Prinzip. Beide vereint werden als Braut und Bräutigam verstanden, deren Gewänder zusammengebunden sind.
In diesem Zusammenhang ist besonders die Architektur von [[Orissas]] zu erwähnen. In dieser Region sind zwei Hauptstile der Tempelarchitektur vorherrschend: [[Rekha]] und [[Bhadra]]. Der Rekha-Stil widmet sich [[männlich]]en Aspekten, Bhadra dem [[weiblich]]en Prinzip. Beide vereint werden als Braut und Bräutigam verstanden, deren Gewänder zusammengebunden sind.


Im Hooghly Distrikt West[[bengalen]]s ist der Hamsesvar [[Tempel]] in Bansberia ein ideales Beispiel für eine durch die tantrische Tradition inspirierte Tempelarchitektur. Das Innere des Tempels entspricht den sechs [[Chakren]] in Gestalt der [[Göttin]] [[Hamsesvari]], durch welche die [[Kundalini]] aufsteigt. Neben den drei tantrischen Nervenströmen [[Ida]], [[Pingala]] and [[Sushumna]] werden auch [[Vajrakhya]] and [[Citrini]] angedeutet.
Im Hooghly Distrikt West[[bengalen]]s ist der Hamsesvar [[Tempel]] in Bansberia ein ideales Beispiel für eine durch die tantrische Tradition inspirierte Tempelarchitektur. Das Innere des Tempels entspricht den sechs [[Chakren]] in Gestalt der [[Göttin]] Hamsesvari, durch welche die [[Kundalini]] aufsteigt. Neben den drei tantrischen Nervenströmen [[Ida]], [[Pingala]] and [[Sushumna]] werden auch [[Vajrakhya]] and Citrini angedeutet.
Die Göttin Hamsesvari sitzt auf einem Lotus und ruht auf einem Stengel, der aus dem Nabel von [[Shiva]] aufsteigt. Shiva seinerseits sitzt auf einem Trikona-[[Yantra]]. In ihrer unteren linken Hand hält Hamsesvari ein menschliches Haupt, ihre obere rechte [[Hand]] befindet sich in der Haltung des Abhaya-[[Mudra]]s. In den weiteren Händen befindet sich ein Schwert und eine Muschel. Der Name Hamsesvari ist tantrischen Ursprungs.
Die Göttin Hamsesvari sitzt auf einem Lotus und ruht auf einem Stengel, der aus dem Nabel von [[Shiva]] aufsteigt. Shiva seinerseits sitzt auf einem Trikona-[[Yantra]]. In ihrer unteren linken Hand hält Hamsesvari ein menschliches Haupt, ihre obere rechte [[Hand]] befindet sich in der Haltung des Abhaya-[[Mudra]]s. In den weiteren Händen befindet sich ein Schwert und eine Muschel. Der Name Hamsesvari ist tantrischen Ursprungs.



Version vom 27. Februar 2016, 14:11 Uhr

Architektur: Die Wissenschaft von der Baukunst existiert in Indien unter den Namen Sthapatya-Veda, Vastu-Jnana und Vastu-Vidya. Sie zählt zu den Upavedas und sekundären Vedas. Sie wurde nach alter Lehre vom göttlichen Urarchitekten, Vishvakarman, den Menschen überbracht. Dieses Wissen wurde erst im 4. Jahrhndert schriftlich festgehalten. Es beschäftigt sich sowohl mit materiellen als auch mit immateriellen Themen. Es geht dabei also auch um die Kunst der otpimalen Anordnung von Räumen oder um die Einweihung eines Baus, die sich an astrologischen Konstellationen orientiert.

Sivananda Ashram Rishikesh

Tantra Architektur

Die Architektur Indiens wurde vom Tantra beeinflusst, insbesondere indische Tempel weisen tantrische Elemente auf.

In diesem Zusammenhang ist besonders die Architektur von Orissas zu erwähnen. In dieser Region sind zwei Hauptstile der Tempelarchitektur vorherrschend: Rekha und Bhadra. Der Rekha-Stil widmet sich männlichen Aspekten, Bhadra dem weiblichen Prinzip. Beide vereint werden als Braut und Bräutigam verstanden, deren Gewänder zusammengebunden sind.

Im Hooghly Distrikt Westbengalens ist der Hamsesvar Tempel in Bansberia ein ideales Beispiel für eine durch die tantrische Tradition inspirierte Tempelarchitektur. Das Innere des Tempels entspricht den sechs Chakren in Gestalt der Göttin Hamsesvari, durch welche die Kundalini aufsteigt. Neben den drei tantrischen Nervenströmen Ida, Pingala and Sushumna werden auch Vajrakhya and Citrini angedeutet. Die Göttin Hamsesvari sitzt auf einem Lotus und ruht auf einem Stengel, der aus dem Nabel von Shiva aufsteigt. Shiva seinerseits sitzt auf einem Trikona-Yantra. In ihrer unteren linken Hand hält Hamsesvari ein menschliches Haupt, ihre obere rechte Hand befindet sich in der Haltung des Abhaya-Mudras. In den weiteren Händen befindet sich ein Schwert und eine Muschel. Der Name Hamsesvari ist tantrischen Ursprungs.

Die tantrische Repräsentation in der Architektur war zweifach motiviert. Zum einen religiös, zum anderen weltlich. Weltlich gesehen kann der visuelle Ausdruck der leidenschaftlichen Gefühle des Architekten sein Werk motiviert haben.

Literatur

  • Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.