Energieübertragung

Aus Yogawiki
Energieübertragung aus Sicht des Yoga

Sukadev Bretz über Energieübertragung

Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.

Grundlagen der Energieübertragung mit körperlicher Berührung

Jemand in deiner Nähe braucht Prana:

  • Übe Pranayama, z. B. Kapalabhati, Ujjayi-Atmung, Mula Bandha.
  • Verbinde dich mit dem kosmischen Prana.
  • Bitte auch die andere Person, sich zu öffnen.
  • Lege die Hände auf.
  • Einatmen - Energie fließt in dich hinein; kurz die Luft anhalten; ausatmen - schicke die Energie dem anderen Menschen. Ein paar Momente lang.
  • Gegebenenfalls wiederholen.
  • Ein paar Momente Stille und Ruhe. Vertraue die andere Person dem Göttlichen an.

Ein Beispiel: nehmen wir an, eine Person, mit der du ein recht vertrautes Verhältnis hast – zum Beispiel in der Familie, Partner*in, Kind, Eltern oder auch Kolleg*in – hat ein leichtes Problem am rechten Knie.

  • 1) Der erste Schritt ist natürlich, ihr seid beide dafür bereit. Also auch die Person, der du Prana übertragen willst, möchte das, ist dafür offen und ist bereit, sich dafür Zeit zu nehmen und ein paar Momente lang in die Ruhe zu gehen. Das geht im Liegen, im Sitzen auf einem Stuhl oder auf dem Boden oder sogar im Stehen – je nach Situation und was für die Person angenehm ist.
  • 2) Als Nächstes stimmst du dich kurz ein, wiederholst innerlich oder auch laut Om oder einen anderen Mantra oder eine Affirmation oder ein Gebet.
  • 3) Du lädst dich selbst mit Energie auf, zum Beispiel mit Kapalabhati und hebst dabei die Hände etwa in Höhe des Bauches/Solarplexus/Manipura Chakra, Handflächen nach oben. Das lenkt den Prana besonders in die Hände, so dass du den Energiestrom in den Händen spüren kannst.

Grundlagen der Energieübertragung ohne körperliche Berührung, bei Anwesenheit der Person

Dabei sind zwei Fälle zu unterscheiden: a) Die Person möchte eine Energieübertragung und b) Du schickst jemand, von dem du merkst, dass es ihm/ihr nicht so gut geht, Energie, ohne dass er/sie etwas davon weiß.

Beispiel 1: Du sitzt in einem Vortrag oder einer Präsentation und merkst, der/die Vortragende oder der Kollege/die Kollegin ist gerade dabei, sich zu verheddern. Dann kannst du Folgendes machen: 1) Nicke und lächle aufmunternd. Mache nicht auch noch ein skeptisches Gesicht – das machen die anderen Zuhörer schon zur Genüge. Nicke und lächle dem Menschen wohlwollend zu – damit schickst du auch schon Unterstützung und positiven Prana. 2) Während du weiter Wohlwollen und Lächeln dem Menschen schenkst, lade dich bewusst mit Prana auf. Da das in der Situation unbemerkt sein soll, wirst du jetzt nicht Kapalabhati machen, sondern zum Beispiel Sukha Pranayama. 
Beispiel 2: Du sprichst mit jemanden und merkst, ihm/ihr geht es nicht so gut. Dann baue eine Energieverbindung auf nach demselben Prinzip wie oben: Atme ein, nimm Energie auf. Atme aus, schicke sie dem Menschen mit einem Lächeln, mit Wohlwollen und Herzensverbindung. 
Beispiel 3: Energieübertragung  mit oder ohne Blickkontakt. Angenommen, eine Kollegin hat ein Problem, hat sich dir anvertraut, ist offen für eine Energieübertragung und ihr setzt euch zusammen ein paar Momente hin. Dann ist das Vorgehen gleich wie oben, nur dass ihr euch gegenüber sitzt (oder steht) und du beim Ausatmen, wenn du ihr Energie schickst, in die Augen schauen kannst. Manchmal ist es ohne Blickkontakt leichter, weil es sonst zu persönlich wird – das musst du ausprobieren bzw. hineinspüren, was in dem Fall angemessen ist. Alternativ kannst du auch die Augen schließen und mit geschlossenen Augen ganz gesammelt und konzentriert die Energie weiter geben.
Beispiel 4a: Energieübertragung mit Hand- und Armgesten. Eine sehr wirkungsvolle Weise, Prana weiter zu geben – die aber natürlich nicht in jeder Situationn angemessen ist. Du kannst es mit einem Partner/Freund/Freundin ausprobieren oder auch allein, vielleicht mit deinem Haustier oder einer Pflanze zu Übungszwecken.
Beispiel 4b: Energieübertragung mit Hand- und Armgesten nach vorherigem Aufladen durch Palmieren – siehe die folgende Übungsanleitung. Palmieren, die Handflächen fest gegeneinander reiben, ist eine sehr einfache wirkungsvolle Methode, die Energie der Handflächen zu aktivieren und zu übertragen. Meist macht man es am Ende von Augenübungen, um die Augen zu entspannen oder überhaupt, um die Augen zu entspannen. Man kann es aber auch für Übertragung von Energie einsetzen. 
Beispiel 5: Energieübertragung in der Gruppe. Wenn Menschen dafür offen sind, kann man auch in einer ganzen Gruppe eine Energieübertragung machen. Jemandem geht es nicht gut – körperlich, psychisch, und er/sie hat gerade einen Niedrig-Energiezustand. Die ganze Gruppe – ein Team, eine Familie, ein Freundeskreis – kann dann auf diese Weise, vielleicht unter deiner Anleitung, Energie übertragen. Die empfangende Person kann dann einen richtigen Pranaschub spüren und sich gebadet fühlen in einem Lichtfeld von Prana, Mitgefühl und Liebe. 

Energieübertragung in Abwesenheit der anderen Person

Zum Beispiel wenn es jemand nicht gut geht, bei Krankheit, psychischer Belastung, Krise etc.

  • Übe Pranayama, tiefen Atem oder Sukha Pranayama mit Mula Bandha.
  • Verbinde das mit Gebet, Mantra oder Affirmation.
  • Verbinde dich mit dem kosmischen Prana.
  • Konzentriere dich ganz auf die andere Person; stelle sie dir innerlich vor, verbinde dich mit ihr.
  • Einatmen - Energie fließt in dich hinein; kurz die Luft anhalten; ausatmen - schicke die Energie zu ihm/ihr.
  • Sprich einen Mantra für die betreffende Person.
  • Ein paar Momente Stille und Ruhe. Vertraue die andere Person dem Göttlichen an.

Dabei sind ebenfalls zwei Fälle zu unterscheiden: a) Die Person weiß, dass du ihr Prana übertragen möchtest und b) Die Person weiß nicht, dass du ihr Prana übertragen möchtest.

Beispiel 1: Ihr vereinbart einen Zeitpunkt für die Fernübertragung. Bitte die andere Person, sich zu einer bestimmten Uhrzeit ruhig hinzusetzen oder zu legen und sich zu konzentrieren und zu öffnen, zum Beispiel durch Meditation, Entspannung. 

Du kannst ihm/ihr zum Beispiel sagen: „Morgen Abend um 21.00 Uhr will ich dir bewusst Energie schicken. Mache dich um diese Zeit aufnahmebereit. Setze dich hin, schließe die Augen, denke an mich und öffne dich ganz für das, was geschehen will. Du kannst dich auch hinlegen, aber es ist besser, wenn du dabei wach bleibst.“ Und dann machst du zu der vereinbarten Zeit dieselben Schritte wie in den bereits behandelten Energieübertragungen: eigene Einstimmung, Einatmen, Energie aufnehmen, Ausatmen, mit geschlossenen Augen und voller Konzentration zu dem anderen Menschen hinschicken. Stimme dich dabei auf die Person ein, vielleicht siehst du sie innerlich vor dir, oder hast ein Bild von ihr vor dir oder du konzentrierst dich einfach auf sie und stellst eine Herzensverbindung her.

Beispiel 2: Du möchtest jemanden unterstützen, die Person weiß aber nichts davon, dass du ihr Energie schicken willst. 

Mit diesen einfachen Techniken werden in manchen Fällen einfache, oft chronische Beschwerden gelindert. Der Körper bekommt Prana, dadurch kann er entspannen, die Schmerzen werden weniger und der Körper bekommt einen Impuls für die körpereigenen Heilmechanismen. Probiere also diese Techniken ruhig aus, wenn jemand in deiner Umgebung vielleicht eine Verspannung, ein kleines Wehwehchen oder tatsächlich eine Krankheit – ergänzend zu allem anderen, zu medizinischer Behandlung usw. kann Energieübertragung helfen, etwas mehr Licht, Prana, Liebe in die Welt zu bringen.

Wichtiger Hinweis: Wer krank ist, braucht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Die hier vorgestellten Energie- und Pranaheilungstechniken können keine medizinische Behandlung ersetzen, nach Rücksprache mit Arzt/Ärztin oder Heilpraktiker/in diese aber eventuell sinnvoll ergänzen.  

Häufigkeit und Intensität von Prana-Übertragungen

Wenn du regelmäßig Pranayama, Yoga und Meditation übst, hast du viel Prana. Diese Lebensenergie strahlst du sowieso aus und alle von selbst profitieren davon. Zusätzlich kann man auch bewusst Energie übertragen mit den Augen, dem Herzen und durch Konzentration. Wenn du ab und zu jemandem Prana übertragen willst – Partner, Kind, Freunden, Kollegen, -, ist das kein Problem und die obigen Techniken sind ausreichend. Die Pranayama Praxis regeneriert deinen Prana und deine Aura von selbst immer wieder. Wenn du häufiger Prana-Übertragung und Prana-Heilung machen willst, solltest du mehr darüber lernen. Denn dann verbindet sich dein Prana sehr häufig mit dem Energiefeld anderer und du schaffst die Gewohnheit, dass dein Prana zu anderen hin fließt. Dann brauchst du zusätzliche Techniken, damit du weiter in deinem eigenen Prana bleibst und dein Prana-Feld auch wieder lösen kannst vom Prana-Feld von anderen. Dann solltest du eine Prana-Healing- oder andere Heiler-Ausbildung besuchen, wie sie unter anderem auch bei Yoga Vidya angeboten werden. Und natürlich gilt für beides: Wenn du regelmäßig Pranayama übst, ist die Prana-Übertragung umso machtvoller. Und durch eine regelmäßige Pranayama-Praxis regeneriert sich dein Prana immer wieder gut und verbindet dich mit dem kosmischen Prana.

Grenzen von Prana-Übertragung und -Heilung

Es gibt karmische Grenzen der Prana-Übertragung und -Heilung. Sie klappen dann, wenn es karmisch möglich ist und du dich zum reinen Instrument machst, es durch dich hindurch fließen lässt und dir bewusst bist, du öffnest nur den Kanal. Du willst nicht manipulieren, du willst nicht gegen das Karma oder die kosmische Vorsehung arbeiten – denn Krankheiten haben auch ihren Sinn und manchmal ist es wichtig, dass Erfahrungen sich über eine Krankheit oder Krise ausdrücken können. Aber du willst unterstützen, Licht- und Heilenergie aktivieren und dann vertraust du den Menschen der göttlichen Führung an: „Nicht mein Wille, Gottes Wille geschehe. Es möge geschehen, was geschehen soll.“. Und so übergibst am Ende jeder Heilsitzung alles Gott, lässt Gott weitermachen. Daher initiiere Prana-Übertragung und -Heilung immer mit einem Gebet und schließe mit einem Gebet ab.

Hilfe zur Selbsthilfe

Zeige dem betreffenden Menschen ein paar Pranayama-Übungen. Wenn er/sie offen dafür ist, empfiehl ihm/ihr zum Beispiel bewusste Atmung, Bauchatmung, vielleicht auch Sukha Pranayama, das heißt, bequem einatmen, kurz anhalten, bequem ausatmen, Lichtvisualisierung, Prana-Lenkung durch Bewusstseinslenkung, Tipps für geeignete Affirmationen oder Gebet, Yogaübungen bzw. ein Yogakurs usw.

Mangelerscheinungen, Krankheiten

Energiemangel kann natürlich auch physische Ursachen haben. Wenn das der Fall ist – zum Beispiel ein Vitamin B12-Mangel, Eisenmangel, Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto oder eine andere körperliche Erkrankung – dann reicht Prana-Übertragung allein natürlich nicht aus. Sondern dann bedarf es entsprechender Ergänzungen wie Vitamin B12-Tabletten, Eisenpräparate, Schilddrüsenhormone usw. und je nach Fall einer medizinischen Behandlung. Begleitend zu einer medizinischen Therapie und in der Rekonvaleszenz, bei stressbedingten Symptomen und besonderer psychischer Belastung kann Energieübertragung als Ergänzung und Unterstützung wirkungsvoll sein. Angeleitete Beispiele für Energieübertragung und Pranaheilung findest du in der langen sowie in den kurzen Praxisanleitungen dieser Woche.


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Kursvideo - Grundlagen der Energieübertragung und Prana Heilung

Erfahre mehr über die Themen Energieübertragung und Prana Heilung im folgenden Yoga Vidya Schulungsvideo:


Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Energieübertragung

Eigenschaften im Alphabet nach Energie

Weblinks

Literatur

Seminare

Kundalini Yoga

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Meditation

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