Anpassung

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Anpassung ist die Fähigkeit sich an die Lebensumstände, die Umgebung, die Erwartung anderer, die Notwendigkeiten anzupassen. Die Fähigkeit zu einer gewissen Anpassung ist allen Organismen inne wohnend. Wenn es wärmer oder kälter wird, wenn die Umstände sich ändern, dann muss ein Organismus sich anpassen können. Ein Organismus kann aber auch bis zu einem gewissen Grad seine Umgebung verändern. Und ein Organismus muss auch eine gewisse Fähigkeit zur Souveränität, also zur Unabhängigkeit von den Umständen haben. Denn ein Organismus ist ja etwas, was eigenständig ist. Das sind daher auch die Pole des Menschens: Auf der einen Seite muss der Mensch Anpassung üben. Auf der anderen Seite gestaltet der Mensch seine Umgebung, will etwas bewirken. Und der Mensch will herausfinden, wer er ist, was er will, was der Sinn des Lebens ist, jenseits von all dem was die Gesellschaft, die Mitmenschen, die Umgebung erwartet.

Allgemeines Anpassungsprinzip

Der kanadische Psychologe Hans Selye hat in der Mitte des 20. Jahrhunderts das Allgemeines Anpassungsprinzip formuliert: Der Mensch ist ein Organismus, der sich an die Herausforderungen der Umwelt anpasst durch Wachstum oder Verkümmerung. Die Anpassung geschieht in den Schritten Alarm, Widerstand, Anpassung - und wenn diese nicht gelingt, erfolgt der Zusammenbruch.

Allgemein kann man sagen: Der Mensch lernt durch Herausforderungen. Die Fähigkeit zur Anpassung heißt auch die Fähigkeit zu wachsen.

Anpassung und Widerstand

Politisch gesehen, stehen Menschen immer wieder zwischen den Fragen Anpassung und Widerstand. Oft sind Dinge nicht so wie sie sein sollen. Wenn man eine radikale Anti-Haltung hat, wird man vom System bekämpft und kann oft nichts verändern. Wenn man zu sehr Anpassung übt, wird man absorbiert im System. Oft muss man in bestimmten Aspekten Anpassung üben, um dann auf anderen Gebieten Widerstand leisten zu können, gestalten zu können.

Anpassung und Lässigkeit

Anpassung und Lässigkeit sind zwei scheinbar entgegengesetzte Begriffe. Lässigkeit und Coolness heißt ja, eher selbstbestimmt zu sein, sich nicht so sehr um die Meinung anderer zu kümmern. Anpassung heißt, sich an seine Umgebung, seine Mitmenschen anzupassen. Eine gesunde Mischung aus Anpassung und Souveränität ist oft wichtig. Wenn man sich überall nicht anpasst, kann man auch nichts bewirken, und man tritt aus der Gesellschaft heraus. Wenn man sich zu sehr anpasst, verliert man seine Identität. Eine gewisse Lässigkeit und Entspannung, kombiniert mit der Fähigkeit zur Entspannung, kombiniert mit dem Einsatz für eine gute Sache, kann zu einem erfüllten Leben beitragen.

Yoga und Anpassung

Es gäbe viel zu schreiben zum Thema Yoga und Anpassung. Auf der einen Seite verhilft die Praxis des Yoga zu mehr Gesundheit, stärkt Yoga die Homöostase-Fähigkeit des Organismus, macht die regelmäßige Übung von Yoga resilienter gegenüber Störungen der Umwelt. Wer Yoga übt, kann sich also besser an die Herausforderungen der Umwelt anpassen.

Andererseits wird jemand, der Yoga übt, auch mehr nach innen gehen. Er wird mehr spüren, worum es ihm wirklich geht. Wer Yoga übt, wird weniger bereit sein, seine eigenen Themen immer zurückzustellen. Er wird vielmehr öfter sich nicht mehr an alle Erwartungen seiner Mitmenschen anpassen, sondern das tun was er von innen heraus tut.

Viele Empfehlungen des Yoga sind heutzutage auch den Erwartungen der Umwelt entgegengesetzt. Daher muss jemand der Yoga übt, sich vom Anpassungsdruck frei machen - und kann das auch, weil Yoga das Selbstbewusstsein und die Energie dafür gibt.

Zu diesen Empfehlungen, die einen zur Nicht-Anpassung zwingen, gehören zum Beispiel:

Andererseits, wenn ein Yoga Übender mit seinen Mitmenschen zurecht kommen und einiges in der Gesellschaft bewirken will, muss er sich auch anpassen an manche Anforderungen anderer. Ganz unangepasst kann man eben in der Gesellschaft nicht leben.

Das Spannungsfeld zwischen Anpassung, auf sich selbst hören und geschicktes Gestalten und Engagement machen den Reiz des menschlichen Lebens aus.


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