Papa
Papa (Sanskrit: पाप pāpa adj., m. u. n.) schlimm, übel, böse, frevelhaft, schlecht, elend; (in der Astrologie) unheilvoll, Unglück verheißend, ungünstig; ein böser Mensch, Bösewicht, Sünder; eine bestimmte Hölle; Übel, schlimmer Zustand, schlechtes Ergehen, Missgeschick, Unheil, Leid; Böses, Unrechtes, Fehler, Fehltritt, Vergehen, Verbrechen, Schuld, Sünde; Bezeichnung für Verstöße gegen das göttliche Gesetz.
Papa पाप pāpa Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Papa, पाप, pāpa ausgesprochen wird:
Sukadev über Papa
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Papa
Papa (mit einem langen a) ist der Sanskrit-Begriff für Sünde. Meist wird Papa als Sünde übersetzt. Papa heißt aber auch als Adjektiv "frevelhaft", es heißt auch "Leid", es heißt auch "Bosheit". Letztlich, wenn man anderen etwas Böses tut, dann führt das auch zum eigenen Leid, Papa. Es gibt bestimmte Aspekte der Karma-Lehre, wo Papa und Punya eine wichtige Rolle spielen. Papa ist dann eine sündhafte Handlung, die führt dann zu schlechtem Karma, und Punya ist eine verdienstvolle Handlung, eine gute Handlung, die führt zu gutem Karma.
Der Yogi versucht zunächst, Gutes zu tun. Dann versucht er, das zu tun, was zu tun ist. Und letztlich will er gehen jenseits von Punya und Papa. Er tut das Gute nicht, um belohnt zu werden, und er vermeidet das Böse nicht deshalb, um nicht bestraft zu werden, sondern der Yogi tut das Gute aus Liebe heraus, ganz natürlich, und er tut das, was er tut, im Dienste Gottes. Und so gibt es zwar die so genannte Purva Mimamsa Lehre, die gerne spricht, dass man Punyas ansammeln soll und Papas, Sünden, vermeiden soll, um so Freuden zu haben in dieser Welt und auch im Himmel, aber sowohl Krishna, als auch die Lehrer der Upanishaden, als auch Patanjali sagen, wir wollen jenseits gehen aller Dualitäten, wir wollen das Gute tun, um des Guten willens, aus Liebe heraus und aus dem Gefühl der Verbundenheit und Einheit und damit jenseits gehen von Punya und Papa. Aber wann immer du im Sanskrit den Ausdruck "Papa" findest, das heißt eben Sünde oder Frevel.
Beispielvers aus der Bhagavad Gita
- ब्रह्मण्याधाय कर्माणि सङ्गं त्यक्त्वा करोति यः |
- लिप्यते न स पापेन पद्मपत्त्रमिवाम्भसा || ५.१० ||
- brahmaṇy ādhāya karmāṇi saṅgaṃ tyaktvā karoti yaḥ |
- lipyate na sa pāpena padma-pattram ivāmbhasā || 5.10 ||
"Wer handelt, indem er seine Handlungen (Karman) dem Brahman darbringt und Anhaftung (Sanga) aufgibt, der wird vom Übel (Papa) nicht befleckt, so wie ein Lotusblatt (Padmapattra) nicht vom Wasser (Ambhas) benetzt wird." (BhG 5.10)
Weil Wasser von einem Lotusblatt aufgrund dessen Oberflächenstruktur abperlt, ohne daran haften zu bleiben, wird die geringe Benetzbarkeit seiner Oberfläche als "Lotoseffekt" bezeichnet.
Siehe auch
- Papapurusha
- Papacheli
- Papachelika
- Papashamani
- Papman
- Dushta
- Durita
- Purva Mimamsa
- Amrita Siddhi Vers 12.13
- Goraksha Paddhati Vers 2.99
- Goraksha Shataka Version 2 Vers 89
- Yogachudamani Upanishad Vers 88
- HYP Jahresgruppe
- Sanskrit Kurs Lektion 1
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
Weblinks
- Hatha Yoga Pradipika 2.59
- Hatha Yoga Pradipika 3.31
- Hatha Yoga Pradipika 4.105
- Bhagavad Gita 5.10
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