Samatva
Samatva (Sanskrit: समत्व samatva n.) Gleichheit; Gleichmut, Gelassenheit, innere Stabilität, die durch äußere Einflüsse nicht erschüttert werden kann; ein gleiches Verfahren oder Benehmen; Gleichmäßigkeit, Gleichförmigkeit, ein richtiges oder normales Verhältnis.
Sukadev über Samatva
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Samatva
Samatva heißt Gelassenheit, Gleichmut. Es gibt so viele verschiedene Begriffe für Gleichmut und Gelassenheit, denn Gleichmut und Gelassenheit spielt eine so wichtige Rolle im Yoga und auf dem spirituellen Weg. Die Entwicklung von Samatva ist ein Mittel zur höchsten Verwirklichung. Samatva ist auch eine Konsequenz von spiritueller Praxis, der Yogapraxis und letztlich, ein tief verankertes Samatva, Gelassenheit und Gleichmut, ist ein Kennzeichen eines Vollkommenen.
Krishna sagt im zweiten Kapitel der Bhagavad Gita: „Yoga Samatva Ucyate. Yoga heißt Gelassenheit.“ Kurz danach sagt Krishna noch: „Yoga Karmasu Kaushalam. Yoga heißt Geschick im Handeln.“ Also, Yoga hat beide Aspekte. Es heißt, eine Gelassenheit, Samatva. Yoga heißt aber auch Geschick im Handeln. Also nicht einfach nur „es ist alles egal“, also nicht diese Geringschätzung der äußeren Welt, aber erstmal eine Gelassenheit. Und danach tun, was zu tun ist.
Die alten Stoiker – das ist eine griechische Lebensphilosophie – haben das von den Yogis übernommen. Und sie haben so gesagt: „Mache deinen inneren Gemütszustand nicht abhängig von Äußerem. Lerne, eine Gleichmut und ein heiteres Gemüt zu haben, welches unabhängig ist von äußeren Umständen. Das ist "Samatva", die stoische Gelassenheit. Und als zweites, handle so, dass es zum größtmöglichen Guten beiträgt. Handle nicht aus Emotionen, handle nicht aus Verletztheiten, handle nicht aus Reiz-Reaktionen, sondern handle so, dass es zum größtmöglichen Guten beiträgt. Das wäre Karmasu Kaushalam, Geschick im Handeln. So, die Grundempfehlungen der Bhagavad Gita findest du in den verschiedensten spirituellen Richtungen.
Spüre inneren Gleichmut, Samatva, die unabhängig ist von dem, was so geschieht. Und tue das, was zu tun ist, und nicht einfach das, was du von selbst magst. Das ist mindestens die Einstellung der Jnana Yoga Gelassenheit und das ist die Einstellung auch der stoischen Gelassenheit. Es gibt noch andere Formen von Gelassenheit, es gibt auch andere Weisen, wie du den spirituellen Weg leben kannst, insbesondere im Bhakti Yoga, auch in bestimmten Formen von Karma Yoga und Raja Yoga, aber hier ist Samatva die Grundeinstellung der Gelassenheit.
Wenn du mehr wissen willst über Gelassenheit, dann gehe einfach auf www.yoga-vidya.de und gib dort ein, „Gelassenheit“. Es gibt viele Tipps zur Gelassenheit, es gibt auch einen Yoga Vidya Podcast, Hörsendung mit fast 300 verschiedenen Hörsendungen mit kürzeren und längeren Tipps für mehr Gelassenheit, ein gelassenes, engagiertes Leben. Und ich habe auch ein Buch geschrieben zu diesem Thema, „Der Königsweg zur Gelassenheit“. Mehr Informationen also auf www.yoga-vidya.de.
Siehe auch
Literatur
- Swami Vivekananda, Der Ozean der Weisheit
- Sri Shnakaracharya, Das Kronjuwel der Unterscheidung, mit Kommentar von Emanuel Meyer
- Sri Shankaracharya, Atma Bodha und Aparoksha Anubhuti
Weblinks
Seminare
Jnana Yoga, Philosophie
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Indische Schriften
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