Bilderverehrung

Aus Yogawiki

Bilderverehrung ist ein wichtiger Bestandteil vieler Religionen, es ist in der Religionswissenschaft eine Form der religiösen Praxis, wo Gott, die göttliche Kraft, über Bilder verehrt wird.

Bilderverehrung - erläutert vom Yoga Standpunkt aus, hier zu sehen Saraswati

Im Hinduismus und auch im Mahayana-Buddhismus wie auch im katholischen Christentum und im orthodoxen Christentum spielt Bilderverehrung eine gewisse Rolle. Und gerade die monotheistischen Religionen, die abrahamitischen Religionen haben immer wieder Auseinandersetzungen gehabt ob man Gott über Bilder verehrt – ja oder nein?

Bilderverehrung im Judentum

Die Juden lehnen Bilderverehrung radikal ab und so gibt es in Synagogen keine Darstellungen von Gott, keine Darstellungen von Moses oder den anderen Propheten, normalerweise jedenfalls nicht. Aber trotzdem wird Gott verehrt, nämlich in der Thora. Und die Thora wird in großer Ehrerbietung gehalten. Sie gilt eben nicht als Bild.

Bilderverehrung im Islam

Oder auch im Islam wird Bilderverehrung abgelehnt. Es gibt keine oder kaum bildliche Darstellungen vom Propheten Mohammed aber der Koran wird verehrt, oder wenn man bildliche Darstellung machen will, die den Geist öffnen, dann sind das entweder wunderschöne Ornamente oder eben Suren aus dem Koran in wunderschöner Kalligraphie.

Bilderverehrung im katholischen & evangelischen Christentum

Im katholischen Christentum gibt es die Bilder von Heiligen und es gibt auch Statuen von Jesus und Maria. Und in der Renaissance und im Barock gab es sogar Darstellungen von Gott als altem Mann auf einer Wolke mit einem langen Bart. So wurde Gott also auch verehrt über Bilder. Im evangelischen Christentum ist es so, dass die Bilderverehrung relativ radikal abgelehnt wird. Ich lebe ja jetzt in Bad Meinberg. Bad Meinberg ist Lippe und in Lippe gibt es die reformierte Kirche und so sind die Kirchen in Lippe, zumindest die reformierten Kirchen ohne jegliche Bilder. Sie haben einfach weiße Wände – architektonisch sehr schöne Kirchen aber keine Bilder, noch nicht mal ein Kreuz. Sowohl in der jüdischen Bibel wie auch in der christlichen Bibel steht irgendwo: „Du sollst dir kein Bild von mir machen“. Es gehört zu den 10 Geboten - das Bilderverbot. Das kann man jetzt unterschiedlich interpretieren.

Gottesbild als Kanal zu Gott

Ich selbst bin ja aus der Yoga-Vedanta-Richtung und wir haben jede Menge Bilder, die wir auch verehren. Wir haben Murtis, heilige Statuen mit denen Pujas gemacht wird, vor denen wir uns auch verneigen. Es gibt Bilder, die überall sind und die ich auch gerne grüße um mich damit zu verbinden. Deshalb, Bilderverehrung spielt dort schon eine Rolle. Aber – nicht die Bilder werden verehrt sondern über die Bilder soll Gott verehrt werden. Und ich glaube, das Bilderverehrungsverbot in der Bibel bezieht sich auf etwas anderes. Er sagt, du sollst dir kein Bild machen von Gott, dass soll heißen, denke niemals, dass du Gott wirklich verstehst. Wir können mit unserem Geist Gott nicht verstehen. Jedes Bild, das wir uns von Gott machen, ist begrenzt. Wir können Gott über Bilder verehren im Bewusstsein, die Bilder sind nicht Gott und Gott ist nicht so wie das Bild. Aber indem wir unseren Geist auf das Bild richten, öffnen wir uns für Hingabe. So ähnlich, du würdest angenommen mit deiner Freundin oder deinem Freund telefonieren, dann sprichst du zum Handy, zum Smartphone, zum iPhone. Aber sprichst du zum Telefon? Nein, das Telefon ist eine Möglichkeit, wie du Kontakt aufnehmen kannst mit einem Freund, einer Freundin. Du verehrst nicht das Telefon sonder das Telefon ist ein Mittel dafür. Du würdest nie annehmen, dass dein Freund, deine Freundin im Telefon ist. So ähnlich auch – ein Bild wird zu einem Kanal über den du deine Hingabe an Gott richten kannst. Nicht das Bild ist Gott und Gott ist auch nicht im Bild beschränkt aber über das Bild kannst du Kontakt zu Gott aufnehmen. Und das ist der Sinn der Bilderverehrung. Aber wenn du denkst, Gott mag nur die Christen oder Gott mag nur die Juden, oder Gott mag nur diese Verehrung oder Gott ist so und so, dann machst du dir ein Bild von Gott und das ist notwendigerweise falsch. Meiner Ansicht nach solltest du dir kein Bild von Gott machen und kein Bild von Gott machen heißt dann eben, dass du Gott verehrst, vielleicht über Bilder, vielleicht auch ohne Bilder aber eben ohne zu denken, dass deine Vorstellung, dein Bild von Gott stimmt.

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Video Bilderverehrung

Videovortrag mit dem Thema Bilderverehrung :

Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu Yoga und Meditation.

Hier ein weiteres Video:

Bilderverehrung Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Bilderverehrung :

<html5media>https://yoga-meditation-kurzvortrag.podspot.de/files/Bilderverehrung.mp3</html5media>

Siehe auch

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