Wald

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Wald - ein Wald ist im gängigen Verständnis ein mit größtenteils Bäumen bedecktes Areal, dass – je nach Deutung – eine gewisse Mindestgröße überschreitet. Die Definition ist stark abhängig vom Zusammenhang in dem über Wald gesprochen wird. (geographisch, juristisch, ökonomisch, kulturell, biologisch…). Auch von Kahlschlag betroffene Flächen, Lichtungen und Waldwege gelten als Wald.

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Waldverbreitung

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Wälder treten gebietsspezifisch und je nach Temperatur abhängig von einer Mindestniederschlagsmenge auf. Wird diese Menge unterschritten, geht der Wald in eine Steppe oder Trocken-Savanne über. In kalten Klima und Höhenlagen, ist die Dauer der Vegetationsperiode entscheidend für den Erfolg der Ansiedlung. Dementsprechend gibt es eine, regional unterschiedliche, Waldgrenze ab einer bestimmten Höhe, ab welcher nur noch vereinzelte Bäume vorkommen können. Kurz darauf folgt die Baumgrenze.

Ökosystem Wald und seine Funktionen

Wälder haben, nach Ozeanen, den größten Einfluss auf das globale Klima. Sie sind, neben Meeresalgen, die wichtigsten Sauerstoffproduzenten und die weltumspannend einzig wirksame Kohlendioxidsenke.

Ökologisch haben Wälder zahllose Schutzfunktionen und sind nicht verzichtbar für den Erhalt der Symbiose unserer Welt. Sie beeinflussen das Mikroklima und sind von herausragender Bedeutung für den Wasserkreislauf der Erde durch ihre Speicherfunktion und Reinigung von Luft und Wasser. Sie schützen den Boden auf vielfältige Weise vor Erosion.

Als komplexe Ökosysteme, umfassen sie den weltweit größten Artenreichtum. Viele Waldtiere sind silvicol (Nur im Ökosystem Wald lebend). Für den Menschen ist der Wald, abgesehen von seinen ökologischen Faktoren, als Erholungs- und Freizeitraum und als ökonomische Quelle relevant.

Vegetationszonen

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Tropische Wälder

Dieser Wälder wachsen ganzjährig. In den tropischen Klimazonen bilden sich bei Niederschlagsmengen zwischen 1800 und 2000mm eine Vielzahl an Nebel- und Regenwäldern aus, wobei ein hoher Anteil aus der Verdunstung des Waldes selbst stammen kann. (kleiner Wasserkreislauf)

Als artenreichstes Ökosystem der Erde beherbergt diese Klimazone nach Schätzungen 70% aller Landlebewesen der Erde.

Da der Boden der meisten Regenwälder auf unfruchtbarem Laterit basiert, ist ein intakter Humus-Kreislauf von enormer Wichtigkeit für den Fortbestand des Regenwaldes. Ist der Boden einmal zerstört, desertifizieren ehemalige Regenwälder oft.

In höheren Lagen spricht man von Nebel- oder Wolkenwäldern, aber 2000 Metern von Bergnebelwäldern. Hier wachsen durch die hohe Luftfeuchtigkeit besonders viele Epiphyten. (Pflanzen die auf anderen Pflanzen wachsen.

An den Küsten, unter dem Einfluss der Gezeiten, findet man in den Tropen Mangrovenwälder. Diese zeichnen sich durch eine geringe Artenvielfalt der Flora aus, da diese hochgradig an die Lebensraumbedingungen angepasst sein müssen. (Häufige Überflutungen, physikalische Kraft der Gezeiten, Salzgehalt des Wassers) Durch Veränderungen dieser Bedingungen sind Mangrovenwälder von einem starken Rückgang betroffen.

Subtropische Wälder

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Diese Wälder zeichnen sich durch unterschiedlich lange Trockenperioden aus und werden je nach Dauer der jährlichen Trockenperioden unterschiedlich benannt. Die Saisonregenwälder bilden die Übergänge zu den Regenwäldern, mit kurzen jährlichen Trockenphasen. Die Jahresniederschlagsmengen sind dennoch sehr hoch.

Hierzu zählen auch die Monsunwälder und die Passatwälder, welche durch herangetragene Regengüsse bewässert werden. Diese sind sehr diversifiziert, durch die regionalen und saisonalen Schwankungen in Trockenheit, Niederschlagsmenge, Höhe, Häufigkeit des Niederschlags, und so weiter.

Trockenkahle Wälder werfen aufgrund länger anhaltender Trockenperioden ihr Laub vollständig ab. Sie sind stark bewirtschaftet und existieren durch die Nachfrage von Mahagoni und Teakholz nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Das größte Trockenwaldgebiet der Erde ist der afrikanische Miombo. Durch exzessiven Raubbau des Miombo, insbesondere für die Tabakindustrie, nimmt dieser rapide ab und verkommt stellenweise zu Dornenwäldern. Halten die Trockenzeiten noch länger an, gedeihen nur noch Dornenwälder, welche mit ihren trichterförmigen Kronen die geringen Niederschlagsmengen bestmöglich aufnehmen. Bei noch geringerer Niederschlagsmenge entstehen Sukkulentenwälder oder die Savanne.

Winterfeuchte Wälder

Die winterfeuchten Subtropen, kommen als spezifisches Klima rund um das Mittelmeer vor und zeichnen sich durch eine immergrüne Hartlaubvegetation aus, welche mit den langen Trockenperioden während des Sommers zurechtkommt.

Wälder im nemoralen Klima

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In den kühlgemäßigten (nemoralen) Breitengraden unterscheidet man in verschiedene Waldtypen. Der Auwald beschreibt eine azonale (nicht zwangsläufig der Klimazone entsprechend) Pflanzengruppe, welche sich durch hohe Grundwasserspiegel und/oder Überschwemmungen bilden. Für die Bildung eines Auenwaldes ist es erforderlich, dass das Wasser nicht durchgängig steht, wie bei einem Bruchwald. Bei schnell und häufig durchströmten Gebieten, bildet sich eine Weichholzaue, während die Hartholzaue sich nur bei selteneren Überflutungen ausbildet.

Auwälder sind in Mitteleuropa nahezu verschwunden, da sie bevorzugten Siedlungsraum darstellen und Flüsse durch Begradigungen kaum noch natürliche Verläufe und Stauzonen haben. Sie zählen zu den Artenreichsten Lebensräumen Europas. Der sommergrünen Laubwälder waren die vorherrschenden Wälder Mitteleuropas. Durch das systematische Anlegen von Forsten mit schnell wachsenden Nadelhölzern wurden diese allerdings in großer Zahl denaturiert. In Deutschland waren 1860 noch 70% aller Wälder Laubwälder. Heute sind es noch 30%.

Mischwälder sind ein eher umgangssprachlicher Begriff. In dieser ist damit ein Wald gemeint, welcher sich aus Laub- und Nadelhölzern zusammensetzt. In der Forstwissenschaft werden die Wälder exakter definiert, wie beispielsweise Erlen-Eschen-Auwald oder Rotbuchen-Stieleichen-Wald.

Bergwälder kommen auf dem ganzen Globus vor. Sie werden gesondert genannt, da durch andere klimatische Bedingungen die Bewaldung häufig sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Auch die Fauna ist oft sehr spezialisiert und angepasst. In der nemoralen Zone sind Bergwälder häufig langen Wintern und viel Schnee ausgesetzt. Dazu kommen starke Sonneneinstrahlung und starke Temperatur- und Witterungsschwankungen. Die Bäume sind angepasst an nährstoffarme Böden und haben eine geringe Zuwachsgeschwindigkeit. Als Schutzwald für Dörfer und Verkehrswege spricht man vom Bannwald. Von ursprünglich zwei Dritteln Bewaldung der Alpen ist heute noch ca. ein Drittel bewaldet und dieses fast vollumfänglich genutzt. Als Bruchwald wird ein sumpfiger, durchgehend nasser, dauerhaft gefluteter Wald bezeichnet.

Abzugrenzen ist der Sumpfwald, welcher nur zeitweilig geflutet wird und der regelmäßig geflutete Auwald. Bruchwälder fallen unter die azonalen Waldgesellschaften und sind in Europa gefährdet durch die Entwässerung zur Land- und Forstwirtschaftlichen Nutzung.

Gemäßigte Regenwälder gelten als solche, wenn im Jahresmittel mehr als 2000mm Niederschlag auf sie niedergehen. Diese Mengen werden in den gemäßigten Zonen nur an Küstenhängen erreicht, da hier feuchtigkeitssatte Seeluft an den Gebirgen aufsteigt und abregnet. Die Jahreszeitlichen Klimaschwankungen werden hier oft durch den Einfluss der maritimen Luft gedämpft. Gemäßigte Regenwälder können an allen Küsten der gemäßigten Breiten vorkommen. Sie sind die artenreichsten Ökosysteme in den gemäßigten Breitengraden. Auch die gemäßigten Regenwälder sind aufgrund kostbarer Hölzer in vielen Gebieten stark bedroht. Die größten Bestände gibt es in:

  • Nordamerika: Der temperate Rainforest von Nordkalifornien (USA) über British Columbia in Kanada bis zum Südosten Alaskas
  • Südamerika: der valdivianische Regenwald an der chilenischen Pazifikküste.
  • Australien: Im Bundesstaat Victorio und im Westen der Insel Tasmanien.
  • Neuseeland
  • Türkei und Georgien: In der Kolchis-Region am Ostende des Schwarzen Meeres.
  • Iran und Aserbaidschan: Der Hyrcanische Regenwald im Süden des Kaspischen Meeres.

Boreale Wälder

Die Zone des borealen (kaltgemäßigten) Nadelwaldes, auch Taiga genannt, umfasst mit 14 Millionen Quadratkilometern in etwa ein Drittel der globalen Gesamtwaldfläche. Eingerechnet ist hier auch die derzeitig durch Stürme und Feuer nicht bestockte Waldfläche von ungefähr 150 Millionen Hektar. Die West-Ost Ausdehnung umspannt die komplette Nordhalbkugel und die Nord-Süd Ausdehnung liegt zwischen 700 und 2000 Kilometern. Dominante Bäume sind Fichten, Sibirische Lärche, Gemeine- und Zirbelkiefer.

Urwälder

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Ur- oder Primärwälder sind laut Definition Waldgebiete mit natürlicher Vegetation und deren natürliche Dynamik ungestört, ohne menschlichen Einfluss, verläuft. Dies umfasst die tropischen und nemoralen Regenwälder, die Taiga, unberührte Bergwälder, Busch und alle anderen natürlich erhaltenen Waldgebiete.

Global entsprechen noch ungefähr 21% aller Wälder der Definition unberührter Naturwälder. Im Jahr 2005 entsprachen noch ca. 36% den Urwaldkriterien. Die Fläche wird jährlich um ca. 6,5 Millionen Hektar reduziert. Mehr dazu unter Abholzung.

Von den Verbliebenen Urwäldern entfallen circa 45% auf die tropischen Regenwälder, 44% auf die borealen Nadelwälder und 11% auf alle restlichen Wälder aller Klimazonen. Laubwälder der gemäßigten Zone haben hier den geringsten Flächenanteil. 64% aller Primärwälder liegen in den drei Ländern Brasilien, Kanada und Russland. Weltweit gelten 19% der Gesamturwaldfläche als geschützt, allerdings nur 10% als streng geschützt.

Urwälder Europas

Innerhalb Europas gelten noch 6,4% als intakte Waldökosysteme. Das sind 3% des globalen Aufkommens. Von diesen intakten Wäldern Europas, fallen allerdings 90% auf die Taiga Russlands westlich des Urals. Die nächst größere Urwaldfläche sind Teile des borealen Gürtels Skandinaviens, vor allem in Schweden. Nur noch 1% der Urwälder liegen als Laub- und Mischwälder in den kühlgemäßigten Breitengraden.

  • Der letzte von zwei großflächigeren Urwäldern Zentraleuropas liegt in den westlichen Südkarpaten Rumäniens. Auch noch einige ursprüngliche Rotbuchenwälder finden sich in Rumänien.
  • An der Grenze zwischen Polen und Weißrussland liegt als zweiter, größerer Urwald Europas der Białowieża-Nationalpark, in dessen Urwald allerdings weiterhin gerodet wird, womit sich Polen EU-Auflagen widersetzt.
  • Auch in den Waldkarpaten der Slowakei und Ukraine sind Rotbuchenurwälder erhalten geblieben.
  • Kleine Teile der dinarischen Bergwälder, wie Biogradska Gora und Teile des Orjen in Montenegro und Sutjeska in Bosnien Herzegowina gelten noch als Urwälder.
  • Das Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich ist Mitteleuropas größter Urwald. 400-500 Hektar gelten seit der letzten Eiszeit als unberührt.
  • Der Bödmerenwald, der Tannenurwald von Lac de Derborence und der Fichtenwald Scatlè sind 3 kleinere Urwaldrelikte in der Schweiz. Alle Urwälder Deutschlands sind zerstört. Es existieren noch minimale, urwaldähnliche Relikte im bayerischen Wald, Nationalpark Harz, im Nationalpark Kellerwald-Edersee und im Thüringer Wald.

Wirtschaftswälder

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Naturnahe Wirtschaftswälder

Hierunter fallen Wälder, dessen Baumpopulation zwar einheimisch und deren Mischung annährend naturnah ist, allerdings dennoch ökonomischen Zielsetzungen unterliegen.

Naturferne Wirtschaftswälder

In diesen, hauptsächlich vorkommenden Nutzwäldern, werden fremdländische, wirtschaftliche Baumarten genutzt oder die genetische Vielfalt künstlich eingeschränkt. In Mitteleuropa sind dies in der Regel Kiefern, Fichten und Lärchen. Diese Bäume kommen in natürlicher Form in der kühlgemäßigten Zone nur in den Alpen vor.

Plantagen

Sie sind die denaturiertesten „Wald“-Gesellschaften der Erde. Sie sind gezüchtet, oft genetisch manipuliert, geklont und werden in Monokulturen mit intensiver Bodenbearbeitung angelegt. Meistens werden schnellwüchsige Baumarten gewählt, wie Eukalypten oder die Monterey-Kiefer. Pappeln werden als Energieträger gezüchtet oder Korkeichen für Kork. Die Rentabilität ist für einen Wirtschaftswald sehr hoch. Da Baumplantagen ökologisch wertlos sind und sowohl Boden als auch Grundwasser stark schädigen, verlangen diverse Nichtregierungsorganisationen, dass die Definition von Wald geändert wird.

Abholzung

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Allein die Fläche der Urwälder wird jährlich um circa 6,5 Millionen Hektar reduziert. Um sich diese Mengenverhältnisse vor Augen zu führen – das sind in etwa 20 Fußballfelder pro Minute. Auf 5 Jahre gerechnet, verschwindet tropischer Regenwald in der Größe Deutschlands.

Von 1990 bis zum Jahre 2000 waren es ungefähr 4 Millionen Hektar pro Jahr. Die Abholzung der Regenwälder schreitet also drastisch voran und hat sich, seit dem Jahr 2000, noch um 62% gesteigert, statt eine abnehmende Tendenz zu verzeichnen, wie häufig behauptet wurde. Die gesamte Verringerung der Waldfläche liegt jährlich bei etwa 13 Millionen Hektar. Sie gilt, neben der Verbrennung fossiler Brennstoffe und dem halten von Milliarden Tieren zur Fleisch- und Milchproduktion, als menschlicher Hauptauslöser für die globale Erwärmung.

Baumkommunikation

Neuere Studien zeigen, dass Bäume miteinander sehr viel umfangreicher kommunizieren als bisher angenommen und sich zum Beispiel auch gegenseitig warnen können. Diese Kommunikation geschieht über das Wurzelsystem, Pilzmycelnetze (welche im Austausch Zucker von den Bäumen erhalten) und Duftstoffen. Dies soll so weit gehen, dass Bäume sich untereinander synchronisieren und dem schwächsten Glied der Kette in Nährstoffaufnahme und Photosynthese anpassen. Sie schützen ihren Nachwuchs und versorgen diesen mit Nährstoffen. Auch reagieren sie auf den Zyklus des Mondes und ändern beispielsweise nachts ihr bioelektrisches Potential. Allerdings funktioniert das Kommunikationsnetzwerk nur korrekt in echten, naturbelassenen Wäldern.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Natur und Wandern

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Naturspiritualität und Schamanismus

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