Sanskrit Adverb

Aus Yogawiki

Funktion des Adverbs

Das Adverb bzw. Umstandswort (Kriyavisheshana) zählt in der traditionellen indischen Grammatik (Vyakarana) zur den Indeklinablen (Avyaya), d.h. es ist im Gegensatz zu Nomen (Naman), also Substantiven oder Adjektiven, nicht flektierbar. Wie seine Sanskritbezeichnung zum Ausdruck bringt, dient es dazu, ein Verb (Akhyata) bzw. eine Verbalhandlung (Kriya) näher zu bestimmen (Visheshana).


Bildungsmöglichkeiten

Adverbien können im Sanskrit auf verschiedene Weise gebildet bzw. abgeleitet werden. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Suffigierung, das ist das Hinzufügen von Suffixen (Pratyaya)
  2. Deklination von Nomen, das ist das Hinzufügen von Kasusendungen (Vibhakti)
  3. Komposition, das ist das Bilden eines adverbiellen Kompositums (Avyayibhava)

Suffigierung

Zur Bildung von Adverbien können bestimmte Suffixe (Pratyaya) an Substantive, Pronominalstämme oder Präpositionen (Upasarga) treten:

Pronominalstamm plus Suffix

  • Suffix -tra: atra "hier", tatra "dort", yatra "wo"
  • Suffix -thā: tathā "so", yathā "wie"
  • Suffix -dā: tadā "dann", yadā "wenn"
  • Suffix -dhā: ekadhā "einfach", dvidhā "zweifach", bahudhā "vielfach"
  • Suffix -tas: atas "von hier", tatas "von da", yatas "von wo", kutas "woher, warum, weswegen"

Nominalstamm (Substantiv oder Adjektiv) plus Suffix

  • Suffix -tas: mukhatas "vom Munde her, vorn, an der Spitze", janmatas "der Geburt nach", anyatas "anderswo(her, -hin)",
  • Suffix -vat: pūrvavat "wie früher, wie zuvor", aśvavat "wie ein Pferd"

Präposition plus Suffix

  • Suffix -tas: abhitas "herbei, nahebei, zu beiden Seiten", paritas "ringsum, von allen Seiten"

Deklination

Zur Bildung von Adverbien können Nominalstämme (Pratipadika) bzw. Nomen (Naman), d.h. Substantive oder Adjektive (Visheshana), sowie Pronominalstämme dekliniert werden. Am häufigsten kommen hierbei der Akkusativ (Dvitiya), Instrumental (Tritiya) und Ablativ (Panchami) des Neutrums (Napumsaka) zur Anwendung.

Deklinierter Pronominalstamm

  • Akkusativ: tad "da, dort, dahin, dann, damals", yad "falls, wenn", kim "warum, weshalb, woher, wozu", idam "nun, hier"
  • Ablativ: kasmāt "woher, weshalb, warum", akasmāt "zufälligerweise, unerwarteterweise, ohne ersichtlichen Grund"

Siehe auch