Sundara

Aus Yogawiki

Sundara (Sanskrit: सुन्दर sundara adj. u. m.) schön, hübsch, lieblich; gut, recht, edel; ein Beiname Shivas. Sundara bedeutet schön, lieblich, hübsch, gut. Sundara ist ein Adjektiv, auch ein Substantiv, dann heißt Sundara "der Schöne". Es ist ein Beiname von Shiva, manchmal auch in der Zusammensetzung "Tripura Sundara" bzw. "Tripurasundara", der Schöne der drei Welten.

Tripura Sundari

Sukadev über Sundara

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sundara

Sundara heißt schön, Sundara heißt auch "der Schöne". Man kann auch Sundaram sagen, also "der Schöne". Es heißt aber nicht nur "der Schöne", im Sinne von physischer Schönheit, Sundara ist auch derjenige, der die Schönheit Gottes durch sich hindurchstrahlen lässt. Es gibt auch bei Yoga Vidya einen Musiker namens Sundaram, der eben die Schönheit der Musik durch sich hindurchfließen lässt. Sundara, Schönheit, ist auch eine Eigenschaft Gottes. Es heißt, Gott ist Satyam, Shivam, Sundaram. Satyam heißt Wahrheit, Shivam heißt liebevoll, Liebe, und Sundaram heißt schön, Schönheit.

Du kannst Gott erfahren als höchste Wahrheit, und du kannst dir bewusst sein, hinter dem gesamten Universum gibt es eine höhere Wahrheit, oder auch "Satya" genannt. Und überall ist Liebe, Liebe ist die Essenz des Universums. So wie es im Johannes-Brief heißt: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe ist, der ist in Gott und Gott ist in ihm." Gott ist Liebe, in Liebe erfährst du Gott. Shivam heißt hier Liebe, heißt auch Güte. Und Sundaram, die dritte Eigenschaft: Gott ist schön, Gott ist die Schönheit. Es fällt leicht, Gott in der Schönheit zu sehen.

Du kannst dir öfter am Tag bewusst machen: "Was ist für mich schön?" Vielleicht sind Blumen für dich schön. Vielleicht ist der Anblick einer Kerzenflamme für dich schön. Vielleicht sind Statuen, Götter-Murtis für dich schön. Vielleicht ist das Gesicht eines Menschen für dich schön, vielleicht das Gesicht deines Kindes oder deines Partners, deiner Partnerin. Vielleicht sind für dich Wolken schön oder die Sonne oder Bäume. Vielleicht dein Smart-Phone, vielleicht Architektur oder moderne Kunst. In der Schönheit ist Gott wahrnehmbar.

In diesem Sinne, nimm dir immer wieder Momente, um Schönheit wahrzunehmen. Wenn du Schönheit wahrnimmst, dann spürst du Liebe. Es gibt übrigens auch einen schönen Aspekt der platonischen Philosophie. Platon war ja ein griechischer Philosoph, und er hat gesagt, dass Eros, die erotische Liebe, die Anziehung zwischen Menschen, letztlich ausgerichtet ist auf Sehnsucht nach Gott. Und Platon empfiehlt, Liebe immer mehr auf subtilere Dinge zu richten. Und wenn Eros, diese Form der Liebe, ganz auf die Schönheit an sich gerichtet ist, dann wird über das Wahrnehmen von Schönheit die Liebe in Gott kulminieren.

So ist also Schönheit eine Weise, deine Weise auf Gott zu richten. Und auch in der menschlichen Liebe kannst du göttliche Liebe sehen. Schönheit, Sundara, ist also die Offenbarung Gottes. Später wirst du feststellen, dass eigentlich alles irgendwie schön ist, aber das ist ein anderes Thema. Du kannst, wenn du willst, diesen Vortrag zum Anlass nehmen, jetzt gleich zu überlegen: "Was ist für mich schön?" Und dann diese Schönheit ein paar Momente genießen und dir vornehmen, mindestens heute und morgen, öfters mal Schönes anzuschauen, Schönes zu hören, Schönes zu riechen, Schönes zu fühlen, Schönes zu essen, und dabei Gott zu spüren.

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