Virochana
Virochana (Sanskrit विरोचन virocana adj. u. m.) erleuchtend, erhellend; die Sonne (Surya), der Sonnengott; der Mond (Chandra); Feuer; die Baumart Aphanamixis polystachya (Rohituka); eine der Indischen Buche (Karanja) verwandte Baumart (Ghritakaranja).
Über Virochana
Virochana ist in den Veden der König der Asuras, der Gegenspieler Indras. Virochana und Indra gingen gemeinsam zu Prajapati, Brahma, in die Lehre. Die Chandogya Upanishad beschreibt, wie Virochana und Indra auf die kryptischen Unterweisungen von Prajapati reagierten.
Was aber heißt das Sanskritwort Virochana? Virochana bedeutet als Adjektiv strahlend, scheinend, erleuchtend. Virochana kann sogar auch eine Bezeichnung für Surya, den Sonnengott sein. Virochana steht als Substantiv für Licht und Strahlen. Der König der Asuras, der Dämonen, wurde Virochana genannt, weil er eine starke Ausstrahlung hatte – und durch intensives Tapas, Askese und spirituelle Praktiken sein Prana, seine Lebensenergie aktiviert hatte. Er missbrauchte aber seine Ausstrahlung und Kraft für egoistische Zwecke, für Macht und Sinnesfreuden.
Sukadev über Virochana
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Virochana
Virochana ist ein Name für verschiedene Gestalten in der indischen Mythologie. Virochana heißt zunächst mal strahlend und leuchtend. Virochana ist deshalb auch der Name von Surya, dem Sonnengott. Aber Virochana ist auch der Name eines Dämonen, einen Asuras. Virochana war der Sohn von Prahlada und der Vater von Bali. Prahlada war auch ein Dämon, auch ein Dämonen-König, und sein Vater, Hiranyakashipu, der hatte die ganze Welt tyrannisiert. Sein Sohn, Prahlada, war in Liebe zu Vishnu, in Liebe zu Gott entflammt. Er hatte große Bhakti zu Vishnu.
Und so kam Vishnu Prahlada zu Hilfe und erschien ihm als Narasimha. So war Prahlada besonders wichtig dem Narasimha Avatar, also der Herabkunft Gottes als Mensch-Löwe. Und der Sohn von Prahlada war dann Virochana. Virochana war ein interessanter Asura-König, der wollte auch Wissen, höheres Wissen haben. Und er ging zusammen mit Indra, dem König der Götter, zu Prajapati, dem Schöpfer, um von ihm zu erfahren, was das höhere Selbst ist. Aber Virochana ging nicht bis zum Ende, er blieb nicht bis zum Ende, und er verstand es nicht richtig, während Indra zu Prajapati ging und bis zum höchsten Wissen kam.
Virochana hat dann später einen Sohn bekommen und das war eben Bali. Und Bali wiederum war der Grund, weshalb nachher Vishnu als Vamana, als Zwerg, auf die Welt kam. Das ist eine andere Geschichte, dazu kannst du unter Bali nachschauen oder unter Vamana.
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Die Geschichte von Virochana
- Auszug aus dem Buch "Vedanta für Anfänger" von Swami Sivananda -
Die obige Analyse reicht nicht aus, um einen Aspiranten von seiner wahren Natur zu überzeugen und seinen Geist in der Meditation auf “Aham Brahma Asmi” – „Ich bin Brahman“ zu fixieren. Oft mißverstehen Menschen, die in Brahma Vidya unterrichtet werden, die wirkliche Bedeutung dieser Worte. An dieser Stelle kann daher die Geschichte von Virochana hilfreich sein:
Eines Tages wandten sich Indra (der König der Engelswesen) und Virochana (der Herrscher der Dämonen) an den Guru Prajapati um Atma Vidya (Wissen um das Selbst) zu erlernen. Als seine Anhänger unterwarfen sie sich 32 Jahre lang einer strengen Disziplin. Danach sprach Prajapati zu ihnen: „Betrachtet euch im Wasser. Falls ihr dann noch etwas über euer Selbst nicht versteht, so könnt ihr zu mir kommen und mich fragen.“
Nachdem sie seinen Anweisungen gefolgt waren, sprachen sie: „Wie sehen uns im Wasser, so wie wir sind.”
Prajapati bat sie daraufhin, sich mit feinster Kleidung zu schmücken und erneut ins Wasser zu schauen. Das taten sie und berichteten Prajapati, was sie von sich selbst gesehen hatten. Prajapati sprach: „Dies ist das Selbst, das unsterbliche Selbst.“
Beide Schüler gingen nun zurück zu ihren Behausungen, vollkommen zufrieden mit dem Wissen, das sie bekommen hatten. Prajapati dachte bei sich: „Sie gehen beide ohne die Wahrheit, das Selbst zu kennen oder wahrzunehmen. Jeder, der dieser Lehre folgt, seien es Devas (Engelswesen) oder Asuras (Dämonen), wird untergehen.
Virochana verbreitete unter seinen Gefolgsleuten sein neues Wissen, dass der Körper als das Selbst allein verehrt werden solle. Aber bevor Indra zu den Devas zurückkehrte, war er nicht wirklich davon überzeugt, dass der Körper das Selbst sei. Also ging er zu Prajapati zurück und lernte nach weiteren 32 Jahren der Gefolgschaft, dass das Traum-Selbst das wahre Selbst ist. Aber auch davon war er immer noch nicht überzeugt. Letztlich, nach 101 Jahren weiterer intensiver Praxis und Askese erfuhr er, dass das wahre Selbst jenseits aller individuellen Verstrickungen ist.
Diese Geschichte wird hier nicht ohne Grund erzählt. Viele Aspiranten auf dem spirituellen Weg sind zu ungeduldig, um über die tiefe Bedeutung der Worte nachzudenken, die ihnen gegeben worden sind. Wie William Cobbett sagen würde, sind Worte zweischneidige Schwerter. Falls verstanden, sind sie hilfreich. Falls mißverstanden, verhindern sie den eigenen Fortschritt. So verhält es sich auch mit Tat, Tvam und Asi. Ihre wahre Bedeutung kann man nur nach einer langen, detaillierten sorgfältigen Betrachtung erkennen.
Verschiedene Schreibweisen für Virochana
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Virochana auf Devanagari wird geschrieben " विरोचन ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " virocana ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " virocana ", in der Velthuis Transkription " virocana ", in der modernen Internet Itrans Transkription " virochana ".
Siehe auch
Quelle
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
Seminare
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Sanskrit und Devanagari
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Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Deutsch erleuchtend; m. die Sonne. Sanskrit Virochana
- Sanskrit Virochana Deutsch erleuchtend; m. die Sonne.