Bilva
Bilva (Sanskrit बिल्व bilva m.) Bengalische Quitte (Aegle marmelos). Die Frucht Bilva wird für die rituelle Anbetung Shivas verwendet. Sie hat Heilkräfte und wird auch therapeutisch eingesetzt.
Bilva im Ayurveda
Von medizinischer Bedeutung sind Wurzel (Mula), Blätter (Pattra), Früchte (Phala) und Rinde (Tvach) des Bilva.
Die Wurzel ist süss (Madhura), adstringierend (Kashaya), bitter (Tikta) und antipyretisch. Sie ist nützlich bei der Behandlung von Durchfall (Atisara), Dysentery, Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Herzklopfen, Schwächezuständen, Uropathie, periodischem Fieber, Schwellungen (Shotha) und Magenreizungen bei Kindern.
Die Blätter wirken adstringierend und abführend. Sie werden bei Ophthalmie, Taubheit und Diabetes (Madhumeha) eingesetzt.
Die unreifen Früchte des Bilva sind bitter, sauer (Amla), adstringierend und magenstärkend. Sie werden bei Diarrhö, Dysentery und Magenschmerzen verabreicht. Während die unreife Frucht durchaus erfolgreich zur Behandlung von Diarrhö eingesetzt wird, kann die reife Frucht bei Verstopfung (Vibandha) verabreicht werden. Die reifen Früchte wirken abführend und helfen bei Verdauungsstörungen. Sie schmecken süss aromatisch und gelten als Stärkungsmittel mit positivem Einfluß auf Herz und Gehirn.
In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.11, 13) gilt Bilva im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Arshoghna und Asthapanopaga.
Namen und Synonyme
- deutsche Namen: Bengalische Quitte, Madjobaum, Belbaum oder Schleimapfel
- englische Namen: Bael, Bengal quince, stone apple, wood apple
- lateinische Namen: Aegle marmelos
- Hindi: बिल्व bilva, बेल bel, श्रीफल śrīphal
- Marathi: बेल bel
- Gujarati: બીલી bīlī
- Nepali: बेल bel
- Tamil: வில்வம் vilvam
- Sanskrit: Bilva, Shriphala, Mangalya, Tripattra, Shivadruma, Shiveshta und Hridyagandha
Siehe auch
Literatur
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.