Aryaman

Aus Yogawiki

Aryaman (Sanskrit: अर्यमन् Aryaman m.) Wörtlich bedeutet sein Name ‘Busenfreund’, wird aber auch oft verwechselt mit dem ‘Beschützer der Arier ’. Hypothetisch wird er als der Anführer des Haarschopfes gesehen, wobei sein Pfad die Milchstraße ist. Aryaman ist ein anderer Name von Surya oder dem Sonnengott. Tatsächlich bedeutet Arya ‘ein ehrenwerter oder ehrbarer Mann’. Das ist der eigentliche und originale Sanskrit-Begriff, der im Laufe der Zeit jedoch entstellt wurde.

Eine Suppe bei Emmaus, Rembrandt, 1648

1. Anführer der Pitris,

2. Vedischer Gott, der zu den Adityas gehört und für das Streben und die Sehnsucht nach spirituellem Aufstieg steht. Er ist der Herrscher der Kräfte, die nach der Wahrheit streben.

3. Einer der Visvedevas.

Sukadev über Aryaman

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Aryaman

Im alten Indien, wie in allen früheren Völkern, war Gastfreundschaft etwas ganz Wichtiges. Und Gastfreundschaft heißt auch Arya. Arya heißt gastfreundlich. Und Aryaman ist der Gott der Gastfreundlichkeit. Es gibt einige Hymnen in den Veden, wo der Gott der Gastfreundlichkeit angerufen wird. Durchaus auch in den Shanti Mantras. Zum Beispiel findet man, "Sham No Bhava Turyamaa" eigentlich "Tvaryama". Das heißt: "Möge der Gott der Gastfreundschaft gut zu uns sein." Was ausdrückt, wir sind immer mal Fremde irgendwo und dort mögen uns die Menschen, mit denen wir zu tun haben, freundlich behandeln. Und umgekehrt, es gibt immer wieder Menschen, die uns zunächst fremd sind, mögen wir diese Menschen freundlich behandeln.

Wir bitten darum, dass, wo auch immer wir hinkommen, wir freundlich empfangen werden mögen. Und wir sind, wenn das geschieht. Wir können darin etwas Göttliches sehen, wenn jemand anderes uns freundlich behandelt, vor allem, wenn wir in der Fremde sind. Und umgekehrt können wir uns vornehmen, dass wir andere freundlich behandeln, insbesondere, wenn unbekannte Menschen zu uns kommen. Auf eine gewisse Weise, angenommen, du bist Yogalehrer, dann heiße deine Schüler besonders willkommen. Angenommen, du bist auf der Straße und da siehst du jemanden, der von woanders kommt und der offensichtlich Hilfe braucht, hilf ihm oder ihr! Im alten Indien ging das noch weiter, das heißt, es wurde immer für eine Person mehr gekocht als Menschen da waren.

Es wurde sogar für eine Person mehr gedeckt. Und so konnte immer jemand einfach in eine Familie hineingehen, an den privaten Tisch. Gut, Tisch ist übertrieben, denn die Menschen saßen am Boden, aber es wurde immer jemand willkommen geheißen. Und wenn jemand gekommen ist, der etwas zu essen brauchte, wurde er willkommen geheißen als Aryaman, als Manifestation des Gottes der Gastfreundschaft. Und wer dann etwas bekommen hat, der war dankbar und hat darin Aryaman gesehen, den Gott der Gastfreundschaft. Auch eine gewisse Weise kannst du überlegen: Wie kannst du gastfreundlicher sein? Wie kannst du andere, die dir zunächst fremd sind, willkommen heißen? Wie kannst du selbst dankbar sein für Gastfreundschaft und vielleicht anderen ermöglichen, dir ihre Gastfreundschaft zu zeigen?

Wenn du jemals in Indien warst in einer Familie, dann weißt du, was indische Gastfreundschaft ist. Und diese zu erwidern ist für jemand Deutsches gar nicht so einfach. Die Inder laden einen ein, sie öffnen das Haus, sie geben einem alles, was man so braucht. Umgekehrt erwarten sie das aber auch. Deshalb sei vorsichtig, wenn du mal in Indien Gastfreundschaft annimmst. Die Inder erwarten dann auch ganz natürlich, dass eine Gegeneinladung kommt, dann natürlich nach Deutschland, und dass du sie genauso gastfreundlich behandelst. Gut, egal, in welchem Kontext du es sehen willst, Gastfreundschaft ist etwas Göttliches. Daher gibt es Aryaman, den Gott der Gastfreundschaft. Und daher ist es gut, den Gott der Gastfreundschaft zu ehren, zu verehren, indem du deinen Gast ehrst und ehrerbietig behandelst und indem du dankbar bist, wenn jemand anderes dir zu essen gibt, dir zu trinken gibt, dir hilft, wenn du in der Fremde bist. Aryaman ist Gott der Gastfreundschaft.

Siehe auch

Literatur

  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
  • Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
  • Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.

Seminare

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