Verdauung
Als Verdauung bezeichnet man die chemische Aufspaltung von Nahrung im Verdauungstrakt (siehe Abb. unten rechts). Aus der Nahrung bezieht der Körper neue Energie und nutzt Bestandteile der Nahrung nach deren Umwandlung für den Bau neuer Zellen.
Swami Sivananda über Verdauung
Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
Die Verdauung beinhaltet eine Reihe von Veränderungen, bei denen das Essen löslich und die Assimilierung möglich gemacht wird. Die Nahrung wird verdaut, absorbiert und assimiliert. Das Essen wird im Mund gekaut. Der Verdauungsprozess beginnt im Mund durch das Kauen. Das geschieht durch die Zähne, unterstützt von der Zunge und mit Hilfe einer Flüssigkeit, die von den Speicheldrüsen abgesondert wird, dem Speichel. Das Kauen bricht das Essen in kleine Stücke und mischt sie mit dem Speichel. Der Speichel verarbeitet die Stärke und verwandelt sie in Maltose. Speichel ist basisch.
Die Nahrung wird geschluckt und gelangt durch die Speiseröhre, durch das Erweitern und Zusammenziehen ihrer Wände, in den Magen. Hier kommt sie in Kontakt mit dem Magensaft. Das Pepsin, ein Gärmittel oder Enzym im Magensaft, verwandelt die Proteine in Peptone. Das Chymosin im Magensaft bringt das Milcheiweiß in der Milch zum Gerinnen. Die Fette im Essen schmelzen durch die Hitze des Magens.
Nun kommt das Essen in den Dünndarm. Hier kommt es in Kontakt mit der Galle, die durch die Leber abgesondert wird, mit dem Pankreassaft, der von der Bauchspeicheldrüse abgesondert wird, und mit dem Darmsaft, der von den Drüsen des Darms abgesondert wird. All diese Verdauungssäfte sind basisch. Die Galle emulgiert das Fett.
Der Pankreassaft enthält drei Fermente:
- 1. Trypsin: wirkt auf die Peptone und verwandelt sie in Aminosäuren;
- 2. Pankreasamylase: setzt die Arbeit des Ptyalin fort und verwandelt Stärke in Maltose;
- 3. Lipase: emulgiert die Fette und verwandelt sie in Fettsäuren und Glyzerin.
Die Verdauungsflüssigkeiten verwandeln Zweifachzucker in Einfachzucker. So wird die Nahrung flüssig gemacht, und kann leicht assimiliert werden. Die Zotten in der Membran des Dünndarms absorbieren den Chylus, die verdaute Essenz der Nahrung.
Was nicht absorbiert wurde, gelangt in den Dickdarm. Eine weitere kleine Absorbierung findet statt. Die Abfallprodukte wandern weiter und werden als Exkremente eliminiert.
Siehe auch Fortsetzung unter Diät.
Artikel von Swami Sivananda aus seinem Buch „Practice of Nature Cure“ der Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
Siehe auch
- Nahrung
- Diät
- Apana
- Ama
- Agni
- Ernährung
- Ayurveda
- Ayurvedische Ernährung
- Nahrung als Medikament
- Kräuter
Literatur
- Swami Sivananda: „Practice of Nature Cure“, Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
- Vasant Lad und David Frawely, Die Ayurveda Pflanzenheilkunde
- Hans Heinrich Rhyner, Das neue Ayurveda Praxis Handbuch
Seminare
Ayurveda
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Ernährung
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