Wahre Menschlichkeit durch Verbindung mit Anderen: Unterschied zwischen den Versionen
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==Wahre Menschlichkeit durch Verbindung mit Anderen== | |||
Was heißt wahre Menschlichkeit? Was ist Menschlichkeit in einem höheren Sinn? Und wie kannst du wahre Menschlichkeit kultivieren durch uneigennütziges Dienen? Das sind einige der Themen, die Swami Chidananda behandelt hat in einem Vortrag, der unter dem Thema expand your identification to others nieder geschrieben wurde im Buch Call to liberation. | |||
=== in jedem Menschen das Göttliche wohnt=== | |||
Swami Chidananda sagte: Mögen wir uns bewusst sein das der Körper ein sich bewegender Tempel des Göttlichen ist. Wir betrachten unseren Körper als unseren eigenen Körper. Aber wir vergessen das dieser Körper letztlich der Körper Gottes ist, ein Tempel Gottes ist. Wir können sagen ja der Körper gehört mir. Wir können aber auch sagen der Körper gehört Gott. Und nicht nur dieser Körper gehört Gott. Alle Körper gehören Gott. Wahre Menschlichkeit in einem höheren Sinn bedeutet das du dir bewusst bist das Gott in allen Körpern wohnt. | |||
Wahre Menschlichkeit heißt das du weißt das in jedem Menschen das Göttliche wohnt. Es ist so einfach zu sagen das das „mein Körper“ ist. Es ist nicht so einfach zu erkennen dass das der Körper Gottes ist. Es ist so einfach zu sagen das Andere Andere sind. Es ist so schwer zu erkennen das Andere auch der Tempel Gottes sind. Und das die ganze Menschheit Körper Gottes sind. Aber wahre Menschlichkeit heißt in allen Menschen sich bewegende Körper Gottes zu sehen. | |||
=== die Bedürfnisse der Anderen=== | |||
Was ist wirklich einfach und was ist schwer? Was macht ein Einfaches zum Einfachsten und was macht das Schwere zum Schweren? Wenn wir darüber etwas nachdenken dann erkennen wir einige interessante Fakten. Es ist so einfach über uns im Relativen nach zu denken. Wir vergessen uns selbst im Relativen nicht so einfach. Es ist sehr einfach über all unsere kleineren Ziele nach zu denken, unsere Bedürfnisse, unseren Tagesablauf, über unsere Kleidung, unsere Nahrung. Das kommt ganz einfach so spontan. Es erscheint so natürlich. Aber es ist etwas schwieriger nach zu denken was die Bedürfnisse der Anderen sind, was ihr Glück ist. | |||
Aber je mehr wir uns mit Anderen identifizieren umso leichter fällt es auch über die Bedürfnisse Anderer nach zu denken und deren Glück. Was müssen wir also tun wenn wir über die Bedürfnisse Anderer nachdenken wollen? Was brauchen wir damit wir über Andere genau so nachdenken können wie über uns selbst? Was braucht es um letztlich die Einheit zu erfahren? Letztlich ist eine einfache Möglichkeit uns mit anderen zu identifizieren. Wahre Menschlichkeit, uneigennütziges Dienen, uneigennützige Nächstenliebe kommt wenn wir aufhören uns nur mit diesem Körper zu identifizieren sondern mit anderen zu identifizieren. Eine Mutter identifiziert sich mit ihrem Kind. Deshalb kümmert sie sich um das Kind. | |||
=== wachse über diese Identifikation hinaus === | |||
Menschen identifizieren sich mit ihrem Land und deshalb tun sie etwas für ihr Land. Auf diese Weise wahre Menschlichkeit im Sinne von etwas tun für Andere kommt wenn man seine Identifikation ausbaut. Da wo Identifikation kommt wird Gedanke einfach natürlich und spontan. Wo dagegen keine Identifikation ist wird es schwierig. Im Yoga wird manchmal gesagt identifiziere dich nicht, wachse über diese Identifikation hinaus. Das ist ein Weg. Eine weitere Weise wäre die Identifikation weiter werden zu lassen. Statt dich nur zu identifizieren mit diesem Körper und dieser Psyche und dem Besitz dieses Körpers lass die Identifikation weiter werden zu deinen Kindern und zu deiner Familie, deinem Partner, Partnerin ist auch wieder leicht. Identifikation mit deiner Heimat auch leicht. Aber identifiziere dich immer weiter. Nicht nur mit diesem Körper, mit dieser Familie, mit deiner Stadt, mit der Gegend, mit deinem Land. Identifiziere dich mit aller Menschheit und Allen auf diesem Planeten Erde. Das ist wahre Menschlichkeit. Und wir sehen das ja im Relativen. Zum Beipiel die Menschen im internationalen Roten Kreuz denken über die Menschen auf der ganzen Welt. Wenn irgendwo auf der Welt ein Unglück geschieht, ein Naturkatastrophe, wenn irgendwo eine Naturkatastrophe da ist dann wird das Rote Kreuz sofort darüber nachdenken und Hilfe organisieren. Ist das nicht ein großes Wunder? Ist das nicht etwas ganz Großartiges? Das Rote Kreuz ist immer wachsam und schaut wie kann man Anderen helfen. Es braucht dort keine besondere Zusatzanstrengung sondern das Rote Kreuz hat es zu seiner Aufgabe gemacht Allen zu helfen. Die Existenz des Roten Kreuzes ist darauf ausgerichtet an Andere zu denken, für andere da zu sein, anderen zu helfen. | |||
Letztlich ist im Roten Kreuz die Fähigkeit entwickelt worden sich mit Anderen zu identifizieren. Alle im Roten Kreuz haben letztlich diese natürliche Neigung entwickelt das Naturkatastrophe irgendwo unsere Naturkatastrophe ist, das Leiden Anderer unser Leiden ist. Wir sind Teil davon. | |||
Auf eine gewissen Weise hat das Rote Kreuz unbewusst das grundmetaphysische Problem der individuellen Seele im Samsara gelöst. Letztlich hat das Rote Kreuz die Frage der Menschlichkeit gelöst. Nicht als Philosophen, nicht als Metaphysiker sondern in dem das Rote Kreuz Menschlichkeit lebt hat es die Probleme der Philosophie gelöst. | |||
===Schlaf der Unwissenheit === | |||
Vielleicht ist dort auch ein Schlüssel zur vedantischen Aussage das wir aus dem Schlaf der Unwissenheit erwachen sollen und das wir aufhören sollen uns zu identifizieren mit dieser kleiner falschen individuellen Seele, die nicht unser wahres Selbst ist. Wenn du wahrhaften Vedanta beginnen willst dann beginne deine Befreiung in dem du menschlich bist, in dem du Menschlichkeit ausdrückst, indem du freundlich und mitfühlend bist. | |||
Dehne deine Identifikation aus und deine Verhaftung zu etwas Weiterem, etwas Höherem, etwas Größerem. Das ist der erste Schritt deine Bindung zu zerbrechen, die Bindung zu ich und mein, dieses kleine Bewusstsein. Trainiere dich darin an Andere zu denken, für Andere zu fühlen, engagiere dich in etwas was hilfreich ist für Andere. So kultiviere Menschlichkeit. Indem du Menschlichkeit kultivierst überwindest du die kleine Identifikation. Indem du dich mit immer Größerem identifizierst verlierst du langsam die kleinen Identifikationen. Und dann erfährst du dich als die Seele hinter allem. | |||
=== Ausdehnung des Bewusstseins=== | |||
[[Datei:Buch, Schriften, Glaube.jpeg |thumb|Die [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/yoga-schriften/bhagavad-gita/ Upanishaden] sagen wieder und wieder erhebe dich.]] | [[Datei:Buch, Schriften, Glaube.jpeg |thumb|Die [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/yoga-schriften/bhagavad-gita/ Upanishaden] sagen wieder und wieder erhebe dich.]] | ||
Mit diesen Apellen schließt ein Kapitel im Buch A call to liberation von Swami Chidananda. Mein Name ist Sukadev von [https://www.yoga-vidya.de/ yoga-vidya.de]. Das war eine sehr freie, eigentlich interpretierende Übersetzung eines Vortrags von Swami Chidananda. Du kannst den Originaltext lesen in dem du das Buch herunter lädst auf [http://chidananda.org/ Chidananda.org] oder in dem du das Buch bestellst bei der divine life society [http://dlshq.org/ dlshq.org]. | Vielleicht ist das ein wichtiger Zwischenschritt. Wenn du mehr an Andere denkst dann wirst du das unmittelbare Problem der Identifikation als kleiner Jivatman, als kleines Individuum zu überwinden. Es mag schwer sein von der kleinen Identifikation zur Verwirklichung des Unendlichen und Ewigen zu kommen. Daher mache Zwischenschritte. Dehne deine Identifikation aus. Denke über Andere nach. Hilf Menschen, Geschöpfen, Insekten, Pflanzen, der Natur. Dehne deine Identifikation immer wieder von neuem aus. Das ist nicht so schwierig denn es hat seinen Lohn in sich. In dem Moment, in dem du an Andere denkst, Mitgefühl hast ist dort Liebe und Freude. Wahre Menschlichkeit heißt Ausdehnung des Bewusstseins. Wahre Menschlichkeit heißt für Andere zu fühlen, zu denken, zu handeln. | ||
Und diese wahre Menschlichkeit manifestiert sich sofort als Liebe und aus Liebe kommt Freude. Und so fällt es leicht aus einem kleinen Käfig in die Freiheit zu kommen. Höre auf im Käfig der Relativität zu hängen. Dehne dich aus. Wenn es dir schwerfällt plötzlich dich vom Kleinen zum Brahman zu entwickeln dann liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Liebe jeden, der zufällig neben dir ist. Liebe jeden, der zu irgend einem Zeitpunkt bei dir ist. Es spielt keine Rolle ob der Andere dir erst einmal ganz fremd erscheint oder dein Nachbar ist oder dein Familienmitglied. Gieb jemand anderem eine hilfreiche Hand. Schaue wie du Anderen helfen und dienen kannst. | |||
=== das Tor zur Befreiung === | |||
Versuche das Wohl Anderer zu deinem Wohl zu machen. So wird ich und mein aus einem selbstzentrierten Käfig zu einer weiten Ausdehnung werden. Gehe immer weiter und füge immer neue Menschen und Wesen dazu. Auf diese Weise wirst du einen dauerhaften Sieg haben über das Problem der Bindung, des Ich und mein. Deshalb hat vielleicht Swami Sivananda gerne gesagt: Sei gut, tue Gutes. Sei freundlich, sei mitfühlend. Es gibt die Aussage dieser Körper ist gedacht für selbstlosen Dienst für Andere. Das ist wie ein Zwischenschritt. Du kommst aus dir selbst heraus. Du befreist dich selbst von der Identifikation. Du überwindest das Begrenzte und du kommst zu immer Weiterem. | |||
Mit Mitgefühl, mit Mitleid, mit Dienen, mit dem Gefühl von Idealismus, mit Dharma, mit Menschlichkeit überwindest du das kleine Ich. Das ist der evolutionäre Prozess wie du vom Individuellen zum Kosmischen kommst. Mache also die schwierige Sache der Einheit mit Gott einfach indem du Anderen hilfst und dienst. Mache Menschlichkeit zu deinem Alltag. Überwinde das Gefühl von mein. Überwinde das Gefühl der Begrenztheit, der Einsamkeit indem du Anderen hilfst und dienst. | |||
Gurudev Swami Sivananda hat gerne gesagt Dharma ist das Tor zur Befreiung. Parokapara, Freundlichkeit und Mitgefühl ist das größte Sadhana, der Schlüssel zur Freude. Es gibt keine Gottverwirklichung ohne ethische Vollkommenheit. Mögest du diesen Schlüssel finden, diese magische Methode schwierige Dinge einfach werden zu lassen. Lass diese magische Methode dich zu befreien von kleinen Identifikationen zu deinem Sadhana werden. Kultiviere Menchlichkeit, erfahre Göttlichkeit. | |||
''Mit diesen Apellen schließt ein Kapitel im Buch A call to liberation von Swami Chidananda. Mein Name ist Sukadev von [https://www.yoga-vidya.de/ yoga-vidya.de]. Das war eine sehr freie, eigentlich interpretierende Übersetzung eines Vortrags von Swami Chidananda. Du kannst den Originaltext lesen in dem du das Buch herunter lädst auf [http://chidananda.org/ Chidananda.org] oder in dem du das Buch bestellst bei der divine life society [http://dlshq.org/ dlshq.org].'' | |||
==Videovortrag zum Thema: Wahre Menschlichkeit durch Verbindung mit Anderen== | ==Videovortrag zum Thema: Wahre Menschlichkeit durch Verbindung mit Anderen== |
Version vom 1. November 2019, 15:54 Uhr
Freie Übersetzung eines Kapitels aus dem Buch A call to liberation, eine Sammlung von Vorträgen von Swami Chidananda, Schüler von Swami Sivananda.
Wahre Menschlichkeit durch Verbindung mit Anderen
Was heißt wahre Menschlichkeit? Was ist Menschlichkeit in einem höheren Sinn? Und wie kannst du wahre Menschlichkeit kultivieren durch uneigennütziges Dienen? Das sind einige der Themen, die Swami Chidananda behandelt hat in einem Vortrag, der unter dem Thema expand your identification to others nieder geschrieben wurde im Buch Call to liberation.
in jedem Menschen das Göttliche wohnt
Swami Chidananda sagte: Mögen wir uns bewusst sein das der Körper ein sich bewegender Tempel des Göttlichen ist. Wir betrachten unseren Körper als unseren eigenen Körper. Aber wir vergessen das dieser Körper letztlich der Körper Gottes ist, ein Tempel Gottes ist. Wir können sagen ja der Körper gehört mir. Wir können aber auch sagen der Körper gehört Gott. Und nicht nur dieser Körper gehört Gott. Alle Körper gehören Gott. Wahre Menschlichkeit in einem höheren Sinn bedeutet das du dir bewusst bist das Gott in allen Körpern wohnt.
Wahre Menschlichkeit heißt das du weißt das in jedem Menschen das Göttliche wohnt. Es ist so einfach zu sagen das das „mein Körper“ ist. Es ist nicht so einfach zu erkennen dass das der Körper Gottes ist. Es ist so einfach zu sagen das Andere Andere sind. Es ist so schwer zu erkennen das Andere auch der Tempel Gottes sind. Und das die ganze Menschheit Körper Gottes sind. Aber wahre Menschlichkeit heißt in allen Menschen sich bewegende Körper Gottes zu sehen.
die Bedürfnisse der Anderen
Was ist wirklich einfach und was ist schwer? Was macht ein Einfaches zum Einfachsten und was macht das Schwere zum Schweren? Wenn wir darüber etwas nachdenken dann erkennen wir einige interessante Fakten. Es ist so einfach über uns im Relativen nach zu denken. Wir vergessen uns selbst im Relativen nicht so einfach. Es ist sehr einfach über all unsere kleineren Ziele nach zu denken, unsere Bedürfnisse, unseren Tagesablauf, über unsere Kleidung, unsere Nahrung. Das kommt ganz einfach so spontan. Es erscheint so natürlich. Aber es ist etwas schwieriger nach zu denken was die Bedürfnisse der Anderen sind, was ihr Glück ist.
Aber je mehr wir uns mit Anderen identifizieren umso leichter fällt es auch über die Bedürfnisse Anderer nach zu denken und deren Glück. Was müssen wir also tun wenn wir über die Bedürfnisse Anderer nachdenken wollen? Was brauchen wir damit wir über Andere genau so nachdenken können wie über uns selbst? Was braucht es um letztlich die Einheit zu erfahren? Letztlich ist eine einfache Möglichkeit uns mit anderen zu identifizieren. Wahre Menschlichkeit, uneigennütziges Dienen, uneigennützige Nächstenliebe kommt wenn wir aufhören uns nur mit diesem Körper zu identifizieren sondern mit anderen zu identifizieren. Eine Mutter identifiziert sich mit ihrem Kind. Deshalb kümmert sie sich um das Kind.
wachse über diese Identifikation hinaus
Menschen identifizieren sich mit ihrem Land und deshalb tun sie etwas für ihr Land. Auf diese Weise wahre Menschlichkeit im Sinne von etwas tun für Andere kommt wenn man seine Identifikation ausbaut. Da wo Identifikation kommt wird Gedanke einfach natürlich und spontan. Wo dagegen keine Identifikation ist wird es schwierig. Im Yoga wird manchmal gesagt identifiziere dich nicht, wachse über diese Identifikation hinaus. Das ist ein Weg. Eine weitere Weise wäre die Identifikation weiter werden zu lassen. Statt dich nur zu identifizieren mit diesem Körper und dieser Psyche und dem Besitz dieses Körpers lass die Identifikation weiter werden zu deinen Kindern und zu deiner Familie, deinem Partner, Partnerin ist auch wieder leicht. Identifikation mit deiner Heimat auch leicht. Aber identifiziere dich immer weiter. Nicht nur mit diesem Körper, mit dieser Familie, mit deiner Stadt, mit der Gegend, mit deinem Land. Identifiziere dich mit aller Menschheit und Allen auf diesem Planeten Erde. Das ist wahre Menschlichkeit. Und wir sehen das ja im Relativen. Zum Beipiel die Menschen im internationalen Roten Kreuz denken über die Menschen auf der ganzen Welt. Wenn irgendwo auf der Welt ein Unglück geschieht, ein Naturkatastrophe, wenn irgendwo eine Naturkatastrophe da ist dann wird das Rote Kreuz sofort darüber nachdenken und Hilfe organisieren. Ist das nicht ein großes Wunder? Ist das nicht etwas ganz Großartiges? Das Rote Kreuz ist immer wachsam und schaut wie kann man Anderen helfen. Es braucht dort keine besondere Zusatzanstrengung sondern das Rote Kreuz hat es zu seiner Aufgabe gemacht Allen zu helfen. Die Existenz des Roten Kreuzes ist darauf ausgerichtet an Andere zu denken, für andere da zu sein, anderen zu helfen.
Letztlich ist im Roten Kreuz die Fähigkeit entwickelt worden sich mit Anderen zu identifizieren. Alle im Roten Kreuz haben letztlich diese natürliche Neigung entwickelt das Naturkatastrophe irgendwo unsere Naturkatastrophe ist, das Leiden Anderer unser Leiden ist. Wir sind Teil davon. Auf eine gewissen Weise hat das Rote Kreuz unbewusst das grundmetaphysische Problem der individuellen Seele im Samsara gelöst. Letztlich hat das Rote Kreuz die Frage der Menschlichkeit gelöst. Nicht als Philosophen, nicht als Metaphysiker sondern in dem das Rote Kreuz Menschlichkeit lebt hat es die Probleme der Philosophie gelöst.
Schlaf der Unwissenheit
Vielleicht ist dort auch ein Schlüssel zur vedantischen Aussage das wir aus dem Schlaf der Unwissenheit erwachen sollen und das wir aufhören sollen uns zu identifizieren mit dieser kleiner falschen individuellen Seele, die nicht unser wahres Selbst ist. Wenn du wahrhaften Vedanta beginnen willst dann beginne deine Befreiung in dem du menschlich bist, in dem du Menschlichkeit ausdrückst, indem du freundlich und mitfühlend bist.
Dehne deine Identifikation aus und deine Verhaftung zu etwas Weiterem, etwas Höherem, etwas Größerem. Das ist der erste Schritt deine Bindung zu zerbrechen, die Bindung zu ich und mein, dieses kleine Bewusstsein. Trainiere dich darin an Andere zu denken, für Andere zu fühlen, engagiere dich in etwas was hilfreich ist für Andere. So kultiviere Menschlichkeit. Indem du Menschlichkeit kultivierst überwindest du die kleine Identifikation. Indem du dich mit immer Größerem identifizierst verlierst du langsam die kleinen Identifikationen. Und dann erfährst du dich als die Seele hinter allem.
Ausdehnung des Bewusstseins
Vielleicht ist das ein wichtiger Zwischenschritt. Wenn du mehr an Andere denkst dann wirst du das unmittelbare Problem der Identifikation als kleiner Jivatman, als kleines Individuum zu überwinden. Es mag schwer sein von der kleinen Identifikation zur Verwirklichung des Unendlichen und Ewigen zu kommen. Daher mache Zwischenschritte. Dehne deine Identifikation aus. Denke über Andere nach. Hilf Menschen, Geschöpfen, Insekten, Pflanzen, der Natur. Dehne deine Identifikation immer wieder von neuem aus. Das ist nicht so schwierig denn es hat seinen Lohn in sich. In dem Moment, in dem du an Andere denkst, Mitgefühl hast ist dort Liebe und Freude. Wahre Menschlichkeit heißt Ausdehnung des Bewusstseins. Wahre Menschlichkeit heißt für Andere zu fühlen, zu denken, zu handeln.
Und diese wahre Menschlichkeit manifestiert sich sofort als Liebe und aus Liebe kommt Freude. Und so fällt es leicht aus einem kleinen Käfig in die Freiheit zu kommen. Höre auf im Käfig der Relativität zu hängen. Dehne dich aus. Wenn es dir schwerfällt plötzlich dich vom Kleinen zum Brahman zu entwickeln dann liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Liebe jeden, der zufällig neben dir ist. Liebe jeden, der zu irgend einem Zeitpunkt bei dir ist. Es spielt keine Rolle ob der Andere dir erst einmal ganz fremd erscheint oder dein Nachbar ist oder dein Familienmitglied. Gieb jemand anderem eine hilfreiche Hand. Schaue wie du Anderen helfen und dienen kannst.
das Tor zur Befreiung
Versuche das Wohl Anderer zu deinem Wohl zu machen. So wird ich und mein aus einem selbstzentrierten Käfig zu einer weiten Ausdehnung werden. Gehe immer weiter und füge immer neue Menschen und Wesen dazu. Auf diese Weise wirst du einen dauerhaften Sieg haben über das Problem der Bindung, des Ich und mein. Deshalb hat vielleicht Swami Sivananda gerne gesagt: Sei gut, tue Gutes. Sei freundlich, sei mitfühlend. Es gibt die Aussage dieser Körper ist gedacht für selbstlosen Dienst für Andere. Das ist wie ein Zwischenschritt. Du kommst aus dir selbst heraus. Du befreist dich selbst von der Identifikation. Du überwindest das Begrenzte und du kommst zu immer Weiterem.
Mit Mitgefühl, mit Mitleid, mit Dienen, mit dem Gefühl von Idealismus, mit Dharma, mit Menschlichkeit überwindest du das kleine Ich. Das ist der evolutionäre Prozess wie du vom Individuellen zum Kosmischen kommst. Mache also die schwierige Sache der Einheit mit Gott einfach indem du Anderen hilfst und dienst. Mache Menschlichkeit zu deinem Alltag. Überwinde das Gefühl von mein. Überwinde das Gefühl der Begrenztheit, der Einsamkeit indem du Anderen hilfst und dienst.
Gurudev Swami Sivananda hat gerne gesagt Dharma ist das Tor zur Befreiung. Parokapara, Freundlichkeit und Mitgefühl ist das größte Sadhana, der Schlüssel zur Freude. Es gibt keine Gottverwirklichung ohne ethische Vollkommenheit. Mögest du diesen Schlüssel finden, diese magische Methode schwierige Dinge einfach werden zu lassen. Lass diese magische Methode dich zu befreien von kleinen Identifikationen zu deinem Sadhana werden. Kultiviere Menchlichkeit, erfahre Göttlichkeit.
Mit diesen Apellen schließt ein Kapitel im Buch A call to liberation von Swami Chidananda. Mein Name ist Sukadev von yoga-vidya.de. Das war eine sehr freie, eigentlich interpretierende Übersetzung eines Vortrags von Swami Chidananda. Du kannst den Originaltext lesen in dem du das Buch herunter lädst auf Chidananda.org oder in dem du das Buch bestellst bei der divine life society dlshq.org.
Videovortrag zum Thema: Wahre Menschlichkeit durch Verbindung mit Anderen
Was ist wahre Menschlichkeit? Was macht wahre Menschlichkeit aus? Wie drückt sich Menschlichkeit aus? Das sind Themen, die ernsthafte spirituelle Aspiranten immer wieder beschäftigen. Darüber hat Swami Chidananda einen Vortrag gegeben. Und Sukadev hat diesen Vortrag frei übersetzt. Die These ist, dass wahre Menschlichkeit sich erst in der Verbindung mit anderen zeigt.
Weitere Videos mit Übersetzungen von Vorträgen von Swami Chidananda
Hier findest du weitere Videos mit Vorträgen von Sukadev mit freier Übersetzung von Vorträgen von Swami Chidananda:
- Ideal
- Spiritueller Lehrer
- Erkenne dich selbst
- Mode
- Transzendieren
- Weisheit
- Herz des Guru
- Hindernisse auf dem spirituellen Weg
- Herzensgebet
- Beharrungsvermögen
- Grundlage des spirituellen Lebens
- Moral Grundlagen
- Offenbarung
- Wert der Zeit
Siehe auch
- Einzigartigkeit Textauszug von Swami Chidananda
- Swami Chidananda
- Swami Sivananda
- Divine Life Society
- Guru
- Ashram
- Heilige
Weitere Artikel von Swami Chidananda im Yoga Vidya Wiki
- Atman
- Dattatreya
- Dipavali
- Diwali
- Einzigartigkeit
- Frieden
- Gott
- Guru Purnima
- Leben
- Mahasamadhi
- Sadhana
- Spirituelles Leben
Literatur von Swami Chidananda
- Light Fountain (Quelle des Lichts)
- Ponder these Truths (Nachsinnen über Wahrheit)
- A Call to Liberation (Aufruf zur Befreiung)
- Seek the Beyond (Suche das Jenseits)
- Early Morning Talks (Vorträge am frühen Morgen)