Ischialgie: Unterschied zwischen den Versionen

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===Operative Therapie===
===Operative Therapie===
Ein operativer Eingriff wird nur in schweren Fällen in Betracht gezogen (z.B. [[Spinalkanalstenose]]); die meisten Ischialgien lassen sich auf konservative Weise gut behandeln.
Ein operativer Eingriff wird nur bei entsprechender Diagnose in Betracht gezogen (z.B. [[Spinalkanalstenose]]) oder bei Störungen von Blase oder Mastdarm und ungemindertem Dauerschmerz; die meisten Ischialgien lassen sich auf konservative Weise gut behandeln.


==Quellen==
==Quellen==

Version vom 25. November 2013, 14:14 Uhr

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Eine Ischialgie ist ein - meist recht unangenehmer - Schmerz im Versorgungsbereich des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus), des stärksten Körpernervs, der verschiedenen Rückenmarkssegmenten entspringt und dessen Äste durch die Beine bis in die Füße reichen. Die Ischialgie kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden; typisch ist der vom Gesäß über das Bein oft bis in den Fuß ausstrahlende Schmerz, der die Ischialgie von der Lumbalgie unterscheidet.

Krankheitsursachen

Die harmloseste Form der Ischialgie kannn durch Überdehnung und dadurch leichte Verletzung des Ischiasnervs hervorgerufen werden; diese Form heilt im Allgemeinen nach einigen Wochen von selbst wieder aus.

Ischialgien können jedoch auch durch Quetschung des Nervs bei einem Bandscheibenvorfall, durch degenerative Veränderungen an der Lendenwirbelsäule (Spondylarthrose), durch Operationen im Bereich der Hüfte/des Beckens (operative Verletzung), falsch gesetzte Injektionen, durch Verspannung und Verstopfung verursacht werden; Niesen und Husten können den Schmerz verstärken. Jeder Krankheitsprozess, der in der Nähe des Ischiasnervs Enge schafft (bspw. durch Entzündung verursachte Schwellungen) kann Druck auf den Nerv auslösen. Zu den Risikogruppen zählen ferner Übergewichtige und Menschen, die ständig schwere Lasten heben, sitzende Tätigkeiten ausüben und/oder zu wenig Kondition und damit keine stützende Muskulatur haben.

Auch ein ungesunder Lebensstil hat Auswirkungen auf den Ischiasnerv: Raucher klagen häufiger über Ischialgien als Nichtraucher; auch übermäßiger Alkoholkonsum und Diabetes können eine Entzündung und damit entsprechende Schmerzen herbeiführen. Letztlich ist auch die Ernährung von Belang (Verstopfung, Diabetes, Übergewicht).

Nach Engelhardt (Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie) können nach neuen Erkenntnissen neben der Quetschung des Nervs auch biochemische und immunologische Ursachen Auslöser von Schmerzen am Ischiasnerv sein.

Symptome

Symptomatisch sind, wie bereits oben erwähnt, Schmerzen (wegen der Beteiligung von Nervenwurzeln auch radikuläre Schmerzen genannt, lat. radix = Wurzel), die sich vom Gesäß an der Hinterseite des Oberschenkels entlang bis in den Fuß ziehen können und die, bei schwerer Quetschung des Nervs, auch neurologische Ausfälle (Gefühllosigkeit, Kribbeln, Taubheit) verursachen können.

Diagnostik

Lasègue negativ :-)

Der Patient wird auf das Lasègue-Zeichen (Ischiasdehnungsschmerz) untersucht; hierbei liegt er auf dem Rücken und das gestreckte Bein wird (passiv) angehoben bis auf einen Winkel von 70°. Hat der Patient dabei starke Schmerzen an der Unterseite des Oberschenkels und bis über das Knie hinaus bei einem Winkel von 70° - ca. 45°, dann ist das Lasègue-Zeichen positiv. Der Schmerz ist an der Oberschenkelhinterseite zu spüren und nicht an den Außenseiten.

Untersucht werden auch die Muskeleigenreflexe der Patellar- und Achillessehne; bei Störung von Blase oder Mastdarm Gefühlsstörungen und Muskeltonus im entsprechenden Bereich (Perineum, Sphincter).

Bei längerem Anhalten der Schmerzen empfiehlt sich eine Röntgenbild der Lendenwirbelsäule; bei Verdacht auf die Kompression einer Nervenwurzel eine Kernspintomographie.

Ischiasähnliche Symptome können auch durch (zum Teil seltene) andere Erkrankungen hervorgerufen werden, mit denen die Ischialgie nicht zu verwechseln ist; hierzu zählen etwa Blockierungen des Iliosakralgelenks, infektiöse Erkrankungen wie Spondylodiszitis, Borreliose, Tumore und alle anderen Erkrankungen, bei denen Schwellungen auf den Nerv drücken können.

Therapie

Konservative Therapie

Der Patient sollte seine Beine hochlagern, damit ständiger Dehnungsschmerz vermieden werden kann; Bettruhe im Stufenbett ist sehr wohltuend, ebenso entspannende Wärme, sofern keine Entzündung vorliegt.

Gegen die Schmerzen können - zunächst opiatfreie - Analgetika verabreicht werden; nur bei sehr starkem Schmerz auch schwache Opiate.

Der Patient sollte, sofern dies noch nicht geschehen ist, über rückengerecht auszuführende Bewegungen wie Bücken und Heben im Alltag (siehe hierzu "Prävention von Beschwerden" unter Rücken) aufgeklärt werden.

Bei Übergewicht ist auf jeden Fall eine Gewichtsreduktion sinnvoll.

Der Patient sollte sich Pausen gönnen und regelmäßig entspannen (Tiefenentspannung, Yoga Nidra, Heimeditationen - letztere siehe unter Rücken).

Sobald die Schmerzen nachlassen, sollte der Patient mit Bewegung beginnen; auch wenn die Ischialgie nicht durch verkrampfte Muskulatur ausgelöst wurde, kann man davon ausgehen, dass sich die Muskulatur durch Schmerz und Schonhaltungen immer verkrampft; daher kann der Nerv durch entsprechende Lockerung der Muskulatur entlastet werden.

Hier können die folgenden Übungen sinnvoll sein, die der Patient nach Absprache mit seinem Arzt zu Hause üben kann:

Operative Therapie

Ein operativer Eingriff wird nur bei entsprechender Diagnose in Betracht gezogen (z.B. Spinalkanalstenose) oder bei Störungen von Blase oder Mastdarm und ungemindertem Dauerschmerz; die meisten Ischialgien lassen sich auf konservative Weise gut behandeln.

Quellen

Siehe auch

Erkrankungen der Schulter:

Literatur

Seminare und Ausbildungen

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