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In den Zweigen der Erle soll der Erlkönig, der Elfenkönig, wohnen (eventuell spielt hier ein von Herder bei der Übersetzung einer dänischen Ballade im Jahr 1778 geprägter Ausdruck oder Übersetzungsfehler mit: Dänisch: Ellerkonge bedeutet Elfenkönig. Die Erle heißt aber auch im norddeutschen Raum Ellern und der Elfenkönig passt gut in den schaurigen, nebligen Erlenbruch. Möglicherweise prägte Herder den Ausdruck daher auch mit Absicht, da die Erle eben einen sehr schlechten Ruf hatte). | In den Zweigen der Erle soll der Erlkönig, der Elfenkönig, wohnen (eventuell spielt hier ein von Herder bei der Übersetzung einer dänischen Ballade im Jahr 1778 geprägter Ausdruck oder Übersetzungsfehler mit: Dänisch: Ellerkonge bedeutet Elfenkönig. Die Erle heißt aber auch im norddeutschen Raum Ellern und der Elfenkönig passt gut in den schaurigen, nebligen Erlenbruch. Möglicherweise prägte Herder den Ausdruck daher auch mit Absicht, da die Erle eben einen sehr schlechten Ruf hatte). | ||
Das geschlagene Holz der Erle läuft rot an, was man im Volksglauben als [[Blut]] eines beseelten Wesens –einer Elfe – deutete. | Das geschlagene Holz der Erle läuft rot an, was man im Volksglauben als [[Blut]] eines beseelten Wesens –einer Elfe – deutete. Die Kelten sollen sich das Gesicht mit dem roten Farbstoff der Erle bemalt haben, um ihre Feinde zu erschrecken. | ||
Die Erle fand kaum Verwendung als heilender Baum und wurde schließlich mehr und mehr als Hexenbaum angesehen und mit Zauberei und Teufel in Verbindung gebracht. Für [[Hildegard von Bingen]] war die Erle "nutzlos"; einzig die frischen Blätter dienten als Auflage bei Geschwüren. | Die Erle fand kaum Verwendung als heilender Baum und wurde schließlich mehr und mehr als Hexenbaum angesehen und mit Zauberei und Teufel in Verbindung gebracht. Für [[Hildegard von Bingen]] war die Erle "nutzlos"; einzig die frischen Blätter dienten als Auflage bei Geschwüren. |
Version vom 22. September 2014, 07:55 Uhr
Die Erle (Lat. Alnus) gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und ist ein laufabwerfender Baum, der auch auf nährstoffarmen Böden gedeihen kann. Die insgesamt 35 Arten der Erle sind vor allem auf der nördlichen Erdhalbkugel, aber auch in den Anden und in Ostasien zu finden. In Mitteleuropa heimische Arten der Erle sind die Schwarzerle, die Grauerle und die Grünerle. Die Erle braucht viel Wasser; ihr bevorzugter Standort sind daher Sumpfgebiete und die Uferbereiche von Flüssen, Seen und Bächen.
"O schaurig ist's, übers Moor zu gehen"
Symbolisiert die Birke die frische Jugend, den neuen Frühling, und der Haselstrauch die Mutter im reifen Alter, so steht die Erle für das Alter.
Die Erle symbolisiert die Göttin Natur als Herrin der Totenwelt, die das Licht mitnimmt. Das Feuchtgebiet, in dem die Erle wächst, der unheimliche Erlenbruch oder Erlengrund, ist der Ort, an dem sich Hellsichtige treffen, um die Toten zu befragen; die Seelen der Ertrunkenen geistern durch den Erlengrund. Gnome, Wassergeister und Irrlichter zeigen sich, sie sind von Kälte umgeben und führen den Wanderer in die Irre. Das Erlenweib im Erlengrund, auch Irle, Arle oder Else genannt, ist eine solche Gestalt, die mit Lust Menschen in die Sümpfe und damit ins Verderben führt. Nach Storl (Hexenmedizin, S. 32/33) sind die weiblichen Gestalten ebenso wie die Tochter des Elfenkönigs Symbole für die Devi, die große Göttin, die wilde Natur. Das Moor ist der "Kessel" (ebenda, S. 33), in dem das Leben vergeht und wieder neu geboren wird.
Da die Erle in Auenlandschaften, am Ufer oder in Sümpfen gedeiht, soll sie auch Wasser anziehen und wird von Wünschelrutengängern benutzt.
In den Zweigen der Erle soll der Erlkönig, der Elfenkönig, wohnen (eventuell spielt hier ein von Herder bei der Übersetzung einer dänischen Ballade im Jahr 1778 geprägter Ausdruck oder Übersetzungsfehler mit: Dänisch: Ellerkonge bedeutet Elfenkönig. Die Erle heißt aber auch im norddeutschen Raum Ellern und der Elfenkönig passt gut in den schaurigen, nebligen Erlenbruch. Möglicherweise prägte Herder den Ausdruck daher auch mit Absicht, da die Erle eben einen sehr schlechten Ruf hatte).
Das geschlagene Holz der Erle läuft rot an, was man im Volksglauben als Blut eines beseelten Wesens –einer Elfe – deutete. Die Kelten sollen sich das Gesicht mit dem roten Farbstoff der Erle bemalt haben, um ihre Feinde zu erschrecken.
Die Erle fand kaum Verwendung als heilender Baum und wurde schließlich mehr und mehr als Hexenbaum angesehen und mit Zauberei und Teufel in Verbindung gebracht. Für Hildegard von Bingen war die Erle "nutzlos"; einzig die frischen Blätter dienten als Auflage bei Geschwüren.
Doch die Zweige der Erle wurden genutzt, um sich gegen Ungeziefer und Hexerei zu schützen, besonders in der Walpurgisnacht. Diesem Prinzip lag der Glaube zugrunde, dass der Gegenzauber gegen das Böse mit den gleichen Mitteln erfolgen musste. Die Zweige der Erle steckte man auch in Maulwurfshaufen und setzte sie zur Abwehr gegen Mäusefraß ein.
Aus dem Holz der Erle brannte der Köhler Kohle; es faulte nicht und diente daher als Stütze für Pfahlbauten; auch Venedig steht auf Pfählen aus dem Holz der Erle.
Der Erlkönig, preisgekrönter Kurzfilm 2013, Regie: Patrick v. Ollrath
Schubert, Der Erlkönig
Siehe auch
Literatur
- Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
- Thomas Kinkele, Räucherstoffe und Räucherrituale
- Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler
- Mannfried Pahlow, Heilpflanzen - selber sammeln und anwenden, GU Kompass, ISBN 3-7742-4244-5
- Dieter Podlech, Heilpflanzen, Die wichtigen Heilpflanzen Europas kennenlernen und bestimmen. Mit Tips für die Anwendung zu Hause, 2. Aufl., Gräfe & Unzer
Seminare
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