Haselstrauch: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
Der Schaft von Thors Hammer und Odins/Wotans Zauberstab waren aus Holz vom Haselstrauch. | Der Schaft von Thors Hammer und Odins/Wotans Zauberstab waren aus Holz vom Haselstrauch. | ||
[[Datei: | [[Datei:Unreife Haselnuss (Noisettes 0107 von Vassil).JPG|thumb|Unreife Nuss vom Haselstrauch (Foto:Noisettes 0107 von Vassil)]] | ||
Im Vergleich zur [[Birke]], die für die Jungfräulichkeit steht, ist der Haselstrauch wegen seiner beliebten Früchte aber auch ein Symbol der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft und der Lust. Kinderlose hängen sich (in ländlichen Regionen oft bis heute) einen Haselzweig übers Bett. In vielen Märchen (z.B. La Belle et la Bête) bittet die Jüngste den Vater, ihr von der Reise ein Haselzweiglein mitzubringen, das den Vater dann oft teuer zu stehen kommt. | Im Vergleich zur [[Birke]], die für die Jungfräulichkeit steht, ist der Haselstrauch wegen seiner beliebten Früchte aber auch ein Symbol der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft und der Lust. Kinderlose hängen sich (in ländlichen Regionen oft bis heute) einen Haselzweig übers Bett. In vielen Märchen (z.B. La Belle et la Bête) bittet die Jüngste den Vater, ihr von der Reise ein Haselzweiglein mitzubringen, das den Vater dann oft teuer zu stehen kommt. | ||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
Die Kelten betteten ihre Toten auf Zweige vom Haselstrauch; [[Kind]]ern, die am Totenfest im November oder zum Nikolaustag von Haus zu Haus gehen, schenkt man bis heute Äpfel und Nüsse – die Samen des [[Leben]]s, die über den harten Winter hinweghelfen. Im alten Rom warf der Bräutigam als Fruchtbarkeitssymbol Nüsse in die Menge. | Die Kelten betteten ihre Toten auf Zweige vom Haselstrauch; [[Kind]]ern, die am Totenfest im November oder zum Nikolaustag von Haus zu Haus gehen, schenkt man bis heute Äpfel und Nüsse – die Samen des [[Leben]]s, die über den harten Winter hinweghelfen. Im alten Rom warf der Bräutigam als Fruchtbarkeitssymbol Nüsse in die Menge. | ||
==Der Haselwurm== | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 21. September 2014, 09:34 Uhr
Haselstrauch, auch Haselnussstrauch oder Gemeine Hasel (Corylus avellana). Der sommergrüne und vielstämmige Haselstrauch gehört wie die Birke zur Familie der Betulaceae, der Birkengewächse. Der Haselstrauch ist in Europa und Kleinasien verbreitet und kann bis zu 6 m hoch werden. Um den Haselstrauch und seine nahrhaften Früchte, die Haselnüsse, ranken sich viele mythologische Erzählungen, Legenden und Märchen.
Der Haselstrauch als Schutz und Symbol der Fruchtbarkeit
Der Haselstrauch soll "vor den chaotischen Kräften und Energien des Jenseits: vor Blitzschlag, Feuer, (...), wilden Tieren, vor Krankheit und Zauber" schützen (Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin, S. 12). Zweige vom Haselstrauch schützen auch vor Schlangen; wenn man mit ihnen einen Kreis um die Schlange zieht, soll sie gefangen sein.
Wer unter einem Haselstrauch schläft, kann sich leicht mit wohlgesinnten Geistern in Verbindung setzen und soll Zukunftsträume haben. Wünschelrutengänger suchen mit Haselzweigen nach Wasseradern, Quellen und Edelmetallen. Auch Grenzmarkierungen wurden früher mit Haselsträuchern gesetzt, um vor schlechten Energien zu schützen. Die chinesischen Feng Shui-Meister spürten mit Zweigen vom Haselstrauch die „Drachenlinien“ im Erdinnern auf. Die alten Schamanen in Europa machten bis ins Mittelalter mit Zweigen vom Haselstrauch Regen.
Der Schaft von Thors Hammer und Odins/Wotans Zauberstab waren aus Holz vom Haselstrauch.
Im Vergleich zur Birke, die für die Jungfräulichkeit steht, ist der Haselstrauch wegen seiner beliebten Früchte aber auch ein Symbol der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft und der Lust. Kinderlose hängen sich (in ländlichen Regionen oft bis heute) einen Haselzweig übers Bett. In vielen Märchen (z.B. La Belle et la Bête) bittet die Jüngste den Vater, ihr von der Reise ein Haselzweiglein mitzubringen, das den Vater dann oft teuer zu stehen kommt.
Zu Asche verbrannte Rinde vom Haselstrauch wurde früher als Aphrodisiakum dem/der Begehrten unter das Essen gemischt. Hildegard von Bingen betrachtet den Haselstrauch als Sinnbild der Wollust, allenfalls gut, den Mann von Impotenz zu kurieren.
Die Kelten betteten ihre Toten auf Zweige vom Haselstrauch; Kindern, die am Totenfest im November oder zum Nikolaustag von Haus zu Haus gehen, schenkt man bis heute Äpfel und Nüsse – die Samen des Lebens, die über den harten Winter hinweghelfen. Im alten Rom warf der Bräutigam als Fruchtbarkeitssymbol Nüsse in die Menge.
Der Haselwurm
Siehe auch
Literatur
- Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
- Thomas Kinkele, Räucherstoffe und Räucherrituale
- Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler
- Mannfried Pahlow, Heilpflanzen - selber sammeln und anwenden, GU Kompass, ISBN 3-7742-4244-5
- Dieter Podlech, Heilpflanzen, Die wichtigen Heilpflanzen Europas kennenlernen und bestimmen. Mit Tips für die Anwendung zu Hause, 2. Aufl., Gräfe & Unzer
Seminare
Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/naturspiritualitaet-und-schamanismus/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS